Mittwoch, 6. Januar 2021

Fümfnvierzsch

LERNSAX

Heute ist Mittwoch, der Tag nach dem Beschluss, in Sachsen die Winterferien zu verschieben, zu verkürzen und die Tage dafür an die Osterferien dranzuhängen. Oder, wie meine Tochter sagt: Das ist so unlogisch! Wie so Viele, die derzeit etwas unlogisch finden, hat sie allerdings keine bessere Idee. Ich behaupte sogar, sie hat nur die Verkürzung der Winterferien wahrgenommen und aus leicht subjektiver Sicht reagiert. Sie war eh etwas angespannt, weil sie gestern viel Zeit mit dem Versuch verbracht hat, sich bei LERNSAX einzuloggen. 

Humorlos

Da es vielen anderen Schüler*innen in Sachsen auch so ging, gab es natürlich großen Stress mit und von deren Eltern und war heute auch Thema in den Tageszeitungen. Das wiederum brachte mich dazu, doch wieder einen Post zu schreiben, was ich derzeit lange nicht gemacht habe, weil mir beim Ertragen zahlreicher Meinungen schlichtweg der Humor abhanden gekommen ist. Der Humor ist zwar immer noch weg, aber ich fühle, dass ich mich in die Brandung der Kritikwelle stürzen muss, um eine Lanze für die Bemühungen unseres Kultusministeriums und die Regierung allgemein zu brechen! 

Die Konstante

In Zeiten, in denen so viele Regeln erfunden und gebrochen werden, wo sich Abläufe täglich verändern und neue Situationen unser Improvisationsvermögen verlangen, gibt es nur noch wenige, ganz wenige Konstanten. Dazu gehört LERNSAX und die Gewissheit, dass da  etwas nicht funktioniert. 

Probleme

Anstatt darüber zu meckern, könnte man auch mal Danke sagen! Danke, dass man den Schüler*innen in diesen Zeiten das sächsische Internet kostenlos zur Verfügung stellt. Nicht nur das. Es ist 24 Stunden für alle geöffnet. Das ist nicht selbstverständlich! Ja, zugegeben, man hatte gestern tagsüber kaum eine Chance, auf LERNSAX zuzugreifen. Aber nachdem das tausende Schüler*innen vormittags festgestellt hatten, hat das Kultusministerium bereits mittags offiziell informiert, dass es Probleme gibt. Und sie haben knallhart festgestellt, dass es diesmal technische Probleme sind, was beweist, dass sie schon wenige Stunden nach dem Auftreten, ganz nah an der Lösung der Probleme dran waren. 

Drin

Außerdem finde ich es übertrieben, zu sagen, gestern ging da nichts. Meine Tochter hat 23 Uhr verkündet, sie sei drin. Also ging gestern doch was und manchmal muss man einfach auch dranbleiben! Zudem wäre etwas mehr Respekt vor den vielen Mitarbeiter*innen im Internet angebracht. 

Habt ihr eine Ahnung, wie viele Schüler*innen zugleich auf dieses LERNSAX zugreifen wollten? Ist es bei allen Problemen nicht schön, wie groß das Interesse daran ist? Das konnte doch keiner ahnen! Überhaupt hat Sachsen mit LERNSAX wieder einen Marketing-Coup gelandet. Es ist in aller Munde, jeder kennt es und viele würden es gern noch besser kennenlernen. Das hat LERNSAX zahlreichen sächsischen Minister*innen voraus. 

Rieseninteresse

Aber so ein großes Interesse muss doch auch bedient werden und da kann es schon mal zu Engpässen kommen. Wenn man bedenkt, dass das alles  durch diese dünnen Leitungen muss. Gestern war auch in vielen Gebieten Deutschlands schlechtes Wetter, Wind und Kälte. Und trotzdem haben die vielen Mitarbeiter*innen im Internet ihr Bestes gegeben und das sächsische Internet offen gehalten. Danke! Und auch die Lehrer*innen, wie schnell die sich digital eingebracht haben, um für die Schüler*innen da zu sein. Manche haben extra eigene E-Mailadressen angelegt und auch schon benutzt. Man darf dabei nie vergessen, dass wir vor nur 35 Jahren noch eine Wählscheibe am Telefon hatten. Wenn wir schon Telefon hatten...

So gesehen, glaube ich, sollten wir alle etwas abkühlen und die positiven Dinge sehen und öfter loben. Zum Beispiel hat LERNSAX am Montag funktioniert und heute auch, also dieses Jahr quasi schon doppelt so oft, als wie dass es nicht funktioniert hat. Wahnsinn!

Montag, 14. Dezember 2020

Viernvürzsch

Weihnachtszeit

Es ist Mitte Dezember, Vorweihnachtszeit, Geschenkekaufzeit und eigentlich auch die Zeit, sich auf dem Weihnachtsmarkt mal so richtig von der Weihnachtsmusik einlullen zu lassen, bei zwei bis acht Bechern Glühwein. Anders geht das ja auch nicht... Dummerweise befinden wir uns in einer Pandemie, haben Masken vor dem Gesicht aber keinen Weihnachtsmarkt. Okay, damit entgehen wir auch dem Gedudel. 

Lockdown

Allerdings ist heute auch etwas eingetreten, was die Geschenkekaufzeit extrem verkürzt hat, dafür  die Schulferien verlängert. Beides kotzt zahlreiche Eltern an. Ab heute geht Sachsen in den harten Lockdown (zurück), das heißt, die meisten Geschäfte schließen, Gastronomie und Kultur sowieso, aber auch Schulen, Kita usw. Der Fakt an sich ist hart genug und die Bewertung der Maßnahmen geht von "Viel zu spät!" bis "Bei denen hackts dor!". 

Konzepte

Unabhängig von der Maßnahme selbst, finde ich es spannend, wie die Reaktionen ausfallen - nämlich fast alle gleich. Egal ob Theater, Gastronomie oder Einzelhandel... Immer lautet die eigene Einschätzung: Wir haben uns an alle Regeln gehalten, viel in Hygienekonzepte investiert und zahlreiche Studien belegen, dass die Ansteckungen nicht bei uns passiert sind. 

BER

Das klingt mir teilweise wie beim BER (so 'ne Art Flughafen). Dort hat niemand große Fehler gemacht, darum war niemand Schuld und trotzdem wurde der extrem teurer, aber dafür lange nicht eröffnet. Es ist unbestritten, dass viele Theater, Gastronomen und Händler eine Menge Energie und Geld in Konzepte investiert haben. Es ist aber eben auch unbestritten, dass jeder von uns weiß, dass die Konzepte gern mal ignoriert wurden, ob nun in Weihnachts-Seiffen oder beim Glühwein um die Ecke. Das war sicher nicht immer Absicht, aber das ist im Ergebnis egal. Und wenn wir feststellen müssen, dass wir die Infektionsketten schon lange nicht mehr nachverfolgen können, staune ich über die Gewissheit einiger Beteiligter, nicht dazu zu gehören, zumal in Sachsen das Testen an sich nicht erfunden wurde.

Wer?

Auch beim BER haben sicher die meisten Firmen einen guten Job gemacht. Trotzdem war das Ergebnis irgendwie mies! Dem Virus scheint es egal zu sein, ob sich die Meisten an Konzepte halten. Täglich über 20.000 Infizierte gibt es trotzdem. Bei soviel Einhaltung der Konzepte fragt man sich langsam, wo man sich denn angesteckt haben könnte.

Merkel-Lappen

An der Eingangstür eines Ladens in meinem Stadtteil steht sinngemäß: Auf Grund der Verordnung darf man nur mit Maske rein.

Da genau scheint mir der Denkfehler zu liegen. Die Maske soll man nicht tragen, weil das jemand Doofes gesagt hat. Stichwort: MERKEL-LAPPEN. Nein, weil wir uns in einer Pandemie befinden! Und weil es sein könnte, dass sie die Verbreitung der Aerosole zumindest behindert, was den Menschen in meiner Nähe vielleicht hilft, sich NICHT anzustecken. Quasi aus Rücksicht auf Andere. Das kam scheinbar nicht bei allen an, und auch, dass sie das Ding 24 Stunden lang tragen müssen, hat niemand gesagt. Es geht um die Situationen, in denen Andere in meiner Nähe sind. 

Allergien

Aber wie reagiert die Kindergartengruppe? Da erinnert man sich an astmathische Anfälle in der Verwandtschaft, Epilepsie bei Bekannten, Unverträglichkeiten, Durchfall oder Pickelbildung durch Stoffe bis zu Kreislaufzusammenbrüchen auf Grund von Masken. Die ganz Cleveren haben doch tatsächlich nicht gewusst, dass man die Maske aufsetzen soll... gerade im Bus. 

Respekt?

Was mir bei aller oftmals berechtigten Kritik an staatlichen Maßnahmen fehlt, ist die Empathie der Extrem-Kritiker gegenüber der Leistung der Einen und dem Leid der Anderen. Fast nie werden von denen die Menschen erwähnt, die in Krankenhäusern, Krankenwagen, Pflegedienst, der Altenpflege oder sonstwo dafür sorgen, dass es nicht zum Kollaps der medizinischen Versorgung kommt. Die auch Patienten versorgen, die täglich Hygienemaßnahmen umgingen oder sogar dagegen demonstriert haben. Menschen, die wissen, dass gerade viel zu oft gestorben oder gelitten wird, weil sie es erleben. Weil sie es täglich erleben (müssen). Weil sie da sind, wo andere scheinbar schon länger nicht mehr waren: Im realen Leben! 

Weihnachtszeit

Und die auch in der Weihnachtszeit dafür sorgen werden, dass andere in Ruhe machen können, was sie wollen, weil ja im Ernstfall jemand da ist, der hilft.  Jemand, der vielleicht früh jemanden sterben sah, genau wie am Tag zuvor und davor auch...  Dem sich die Frage nach dem Tragen einer Maske gar nicht stellt. Und wegen dem wir sie auch nicht stellen sollten. Schon aus Respekt!

Sonntag, 29. November 2020

Dreinvürzsch

Hand Gottes

Die Coronazeit wird immer mehr auch zu einer Zeit des Nachdenkens über Werte, den Sinn des Daseins, Solidarität und so wichtige Fragen, wie: Warum hat Maradonnas Bestatter nur ein Selfie mit sich und der "Hand Gottes" gemacht, anstatt die Möglichkeit eines Selfies am Sarg mit Diego zu verkaufen? Jeder darf mal. Für 10 Dollar. Ab 20 Dollar hätte er Diego ein bisschen aufrichten und ab 30 Dollar hätte er ihm einen Ball an die Hand legen können... Na ja, Gelegenheit verpasst, Job weg und der kleine Größte bleibt tot. Was aber wollte uns der Typ mit dem "Daumen hoch" - Zeichen sagen? Diego ist tot - gefällt mir. Toll gestorben - like. Tot - L.O.L.

Ganove

Unabhängig davon, das Diego Armando Maradonna der beste Fußballer seiner Zeit war, kann ich mich vage an Dopingprobleme, Drogenprobleme, Alkoholkonsum und Steuervergesslichkeit im Zusammenhang mit ihm erinnern. Ganz abgesehen von einem Handspiel, was allgemein als Betrug betrachtet werden darf, den Viertelfinalsieg gegen England in der WM 1986 brachte und am Ende den WM-Titel gegen Deutschland ermöglichte. Wenn man die Bilder aus Argentinien sieht, könnte man meinen, ein Heiliger sei von uns gegangen, ein Vorbild und nicht ein kleiner Ganove, der eigentlich nur begnadeter Fußballer war und später als Trainer kein Problem darin sah, mit Diktatoren zu verkehren. Ganz zu schweigen, von den Bildern bei der WM in Russland. Oder sind das die Vorbilder von heute?

Fucking

Vielleicht waren das aber auch Bilder des Jubels aus dem Ort "Fucking" in  Oberösterreich, der ab dem 1. Januar "Fugging" heißen wird. Als "Fucking" hatte man das Problem, dass es das Wort auch im Englischen gibt und eine Bedeutung hat, mit der der Ort nicht im Zusammenhang stehen möchte. Andererseits wissen wir nicht genau, was das Wort "Dresden" in irgendeiner Sprache dieser Welt bedeuten könnte. Und was sollen die Bewohner von "Oberhäßlich" sagen? Ich möchte mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn man immer wieder darauf bestehen muss, "Oberhäßlicher" zu sein. Vielleicht hilft es diesen Menschen, zu sagen: "Das sieht man dir aber gar nicht an." 

Fugging

Jedenfalls hat "Fucking" reagiert, auch weil immer wieder das Ortsschild geklaut wurde. Andererseits würde mich interessieren, wie viele Touristen diesen Ort besuchten, nur weil er so heisst. Wahrscheinlich kommen wegen des Schildes "Fugging" nicht mehr so viele. Darum würde ich an deren Stelle auf das Ortschild schreiben "Fugging (ehemals Fucking)". 

Deutlich Sprechen

Es stimmt natürlich nicht, dass man sich in "Petting" umbenennen wollte, denn das gab und gibt es bereits, am "Waginger See" gelegen, was ein wenig wie "Vagina See" klingt. Jedenfalls sollte man es deutlich aussprechen, sonst muss man es nochmal sagen, um das Ungläubige aus dem Gesicht des Anderen zu bekommen. Auch bei "Penesöd" ist Nuscheln nicht angebracht und ob jemand aus "Kleinhartding" unbedingt Urlaub in "Fickmühlen" (Norddeutschland) machen muss, weiß ich nicht. "Poppendorf "(Meck-Pomm) ist doch auch schön... Wer lieber seine Ruhe haben und allein sein will, der kann ja "Wixhausen" besuchen, einen Stadtteil von "Darmstadt" mit einem exzellenten sinfonischen Blasorchester. Aber bitte erst nach Corona, weil das Orchester aktuell nicht live blasen darf.

Montag, 16. November 2020

Zweenvürzsch

Kontrollverlust

Heute ist wieder ein wichtiger Tag, wenn man die Corona-Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie in diesem Land als wichtig erachtet. Genau das scheint nicht immer der Fall zu sein, bzw. ist es spannend, zu sehen, wer sie wie und mit welcher Begründung umgeht, umgehen darf und wie darauf reagiert wird. 

Leipzig

Nehmen wir die Demo in Leipzig vor reichlich einer Woche... Da meldet ein Veranstalter eine Demo mit mehreren Tausend (!) Teilnehmern gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung an und verspricht, sich an alle diese Maßnahmen, gegen die er übrigens protestiert, zu halten, obwohl er bereits mehrere Demos dieser Art zu verantworten hatte, bei denen genau dieses Versprechen nicht gehalten wurde. Allein in Sachsen hatte er das kurz vorher, nämlich in Dresden, schon nicht gemacht. 

Reaktion der Polizei? "Wenn mir geahnt hätten... Aber so? ... Kannste nischt machen..." 

Im Übrigen ist das kein Versprechen, wie es Kinder gern geben oder Politiker, also mit einer Halbwertszeit von wenigen Minuten und wenn es gebrochen wird, entschuldigt man sich brav ein wenig, sondern eine Auflage, um diese Demo überhaupt durchführen zu dürfen. Noch dazu in einer Zeit, die von extremen Kontaktbeschränkungen geprägt ist.  

Meinungsfreiheit

Das allein hat schon etwas Groteskes, denn das Recht zu demonstrieren wird dadurch offensichtlich höher bewertet, als der Schutz der Gesundheit der restlichen Bevölkerung. Auch das Recht zur freien Ausübung eines Berufes scheint da nicht ranzureichen. Aber das alles nehmen wir mal so zur Kenntnis, wie die Tatsache, dass man dieses Recht nutzt, um noch mal deutlich auf die Diktatur hinzuweisen, in der man lebt. Fast lustig... fast. Richtig humorvoll wird erst der Umgang der Justiz mit dem Fall. 

Blauäugig

Nachdem die Stadt Leipzig gesagt hat, wir entsprechen diesem Recht, lassen die Demo zu, aber schicken sie dahin, wo sie genug Platz haben und theoretisch niemanden anstecken können, kassiert das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen dieses Argument und macht den naiven Blauäugigen. Die Richter dort sagen in ihrer Begründung nämlich sinngemäß, es waren 16 000 Demonstranten angemeldet, und für die reicht der Platz in der Innenstadt trotz Abstandsregeln. Kann ja keiner ahnen, dass da mehr kommen... 

Regeln

Und außerdem hatte der Veranstalter versprochen, dass die alle mit Maske kommen und sich an die Abstandsregeln halten werden. Pionierehrenwort! 

Warum sollten auf einer Demo gegen die Masken- und Abstandsregeln, welche ohne Maske und Abstand agieren? Überraschung! 

Oder, wie die Polizei gern sagt: "Wenn mir geahnt hätten... Aber so?... Kannste nischt machen!" 

Bei der Argumentation habe ich Angst, dass so ein Richter vom Glauben abfällt, wenn der erfährt, dass der Weihnachtsmann nicht mit dem Schlitten kommt der von Rentieren gezogen wird. Man traut sich ja kaum, denen zu verraten, dass es den Weihnachtsmann nicht wirklich gibt. Immerhin hatte man das denen jahrelang versprochen.

Ich mache es mal ganz simpel:

Es wird offen das Verstoßen gegen Regeln angekündigt, da wurde im Vorfeld mehrfach bewiesen, dass das auch so sein wird und dann kommt so ein Richter und argumentiert damit, dass man das vorher nicht ahnen konnte? 

Glaube und Attest

Der Innenminister Wöller wiederum ist absolut zufrieden mit sich, denn die Demo war im Prinzip friedlich und die paar Zehntausend Verstöße gegen die Demo-Auflagen... na, Schwamm drüber. Kann passieren! 

So ein Staat muss auch mal tolerant sein und außerdem hatten viele von den Leuten ein Attest, dass sie keine Maske im Gesicht vertragen. Da wollen wir doch mal glauben, dass das stimmt, sonst wäre es ja wieder ein Verstoß, z. B. wegen Urkundenfälschung. Ruhig mal an das Gute im Demonstranten glauben. 

Vorschlag

Meine Empfehlung an potentielle Schwarzfahrer in den Öffis lautet: Bleibt friedlich, schreibt euch gegenseitig ein Attest wegen Fahrkartenallergie aus und verweist auf euer Recht, dass mit dem Bezahlen von Fahrten etwas anders zu sehen. Übrigens, wenn ihr viele seid, können die gar nichts machen... 

Was passiert eigentlich, wenn alle Gaststätten zugleich trotz Verbot öffnen? Kommt da auch das Ordnungsamt und kapituliert vor der Masse an Verstössen? 

Wenn nun auch noch die Theater und Kinos zugleich öffnen, ist doch die Staatsmacht völlig überfordert, oder? 

Ich denke, unabhängig von der Richtigkeit oder Falschheit der Demoinhalte, vom friedlichen Verlauf, den es bekanntlich nicht durchgängig gab und vom Recht auf freie Meinungsäußerung... 

In Leipzig ist der Kontrollverlust des Staates passiert! Nicht weniger!

Was lässt sich nun daraus schließen? Erstens, egal, was heute beschlossen wird, daran halten müssen sich scheinbar nur die Dummen. 

Zweitens, macht, was ihr wollt, aber leise und fabriziert keine schlechten Bilder. 

Drittens? So geht sächsisch...wiedermal!

Mittwoch, 4. November 2020

Eenvürzsch

Mach den Tag great again

Heute ist ein besonderer Tag. In den USA wurde bis heute Nacht ein neuer Präsident gewählt und nach Auszählung einiger Stimmen hat sich Donald Trump bereits heute Vormittag eben mal selbst zum Sieger erklärt. 

Okay, als er die Erklärung abgab, lag er immerhin auf einem hervorragenden zweiten Platz. Nur der Demokrat Biden lag vor ihm. 

Jetzt, da ich den Text schreibe, liegt der immer noch vor Trump. Aber Schwamm drüber, die Wahl ist entschieden, Trump hat gewonnen und das Auszählen von den restlichen paar Millionen Stimmen können die eigentlich weglassen. Entweder haben die für Trump gestimmt oder sind Briefwahl-Fake-Stimmen, also rechtlich ungültig. Zumal die Post da mit drin hängt. Darauf ein Schlückchen Desinfektionsmittel! 

Trumpsche Regel

Wenn man sieht, wie simpel gewinnen ist, frage ich mich, warum Dynamo absteigen musste? Sie hätten letzte Saison einfach nur immer mal in der 60. oder 70. Minute vom Platz gehen sollen, dem Schiri kurz Bescheid geben, dass sie das Spiel als gewonnen betrachten und dann ab nach Hause. Spielstand ist doch überschätzt. Quasi eine alte Trumpsche Regel! 

Sein Charme

In den deutschen Medien hat man heute Vormittag durchaus zur Kenntnis genommen, dass Donald Trump wirklich gewinnen könnte und sich daraus resultierend gefragt, was das bedeuten würde und ob Trump so ein Problem wäre. Eine Frage dabei lautete sinngemäß, ob Trump nicht sogar gut für Europa war und wäre, weil er uns mit seinem "Charme" gezwungen hat, eine Realität ohne Amerikas Hilfe zu probieren, was bisher als unnötig erachtet wurde. 

Das klingt in meinen Ohren ein wenig, wie: "Sollte ein Vergewaltigungsopfer nicht auch froh sein, dass es als begehrenswert angesehen wurde?"

Nicht sexy

Was stört mich eigentlich an einem Präsidenten Trump? Als Mensch mit Humor, einer satirischen Ader und leichtem Hang zum Zynismus eigentlich gar nichts, denn diese Persiflage einer Regierung ist um so viel besser, lustiger und peinlicher als die Figuren z.B. in "Hot Shots!", so dass man sogar über den Oscar nachdenken müsste. 

Wenn es ein lustiger Film wäre! Ist es aber nicht!

Das ist das Problem, was die Welt mit diesem Typen haben muss: Der war, und wird es vielleicht wieder, wirklich Präsident der USA und mächtigster Mann der Welt! 

Allein seine Schnute, die er macht, wenn er spricht... Mal im Ernst, in welchem billigen Porno hat er diesen Entenschnabel gesehen? Zusammen mit dem Basecape erinnert er mich an einen anderen Donald... Sollte er das hier lesen, dann sage ich es noch mal: "Das ist nicht sexy! Und die "swing states" sind nicht, was Du denkst!"

Typ Corona

Was hat dieser Typ mit Corona zu tun, diesem Virus, das er allein mit bloßen Händen zerquetscht hat, weshalb es seit dem in den USA verschwunden ist? 

Jedenfalls hat es niemand mehr gesehen. Sagt übrigens auch der Weißrusse Lukaschenko.

Ganz einfach, er verkörpert vieles, was wir im Kampf gegen das Virus nicht brauchen: Egoismus, Realitätsverlust, fehlende Empathie und nicht vorhandene soziale Kompetenz. Zu seiner Ehrenrettung muss ich aber sagen, das ist kein trumpsches Alleinstellungsmerkmal. Bei vielen kritischen Köpfen, die bewusst gegen derzeit geltende Regeln opponieren, scheinen diese Merkmale der eigentliche Antrieb zur Konfontation zu sein. 

Und genau wie bei Donald Trump, spielen dabei Fakten eine eher untergeordnete Rolle.