Montag, 14. Dezember 2020

Viernvürzsch

Weihnachtszeit

Es ist Mitte Dezember, Vorweihnachtszeit, Geschenkekaufzeit und eigentlich auch die Zeit, sich auf dem Weihnachtsmarkt mal so richtig von der Weihnachtsmusik einlullen zu lassen, bei zwei bis acht Bechern Glühwein. Anders geht das ja auch nicht... Dummerweise befinden wir uns in einer Pandemie, haben Masken vor dem Gesicht aber keinen Weihnachtsmarkt. Okay, damit entgehen wir auch dem Gedudel. 

Lockdown

Allerdings ist heute auch etwas eingetreten, was die Geschenkekaufzeit extrem verkürzt hat, dafür  die Schulferien verlängert. Beides kotzt zahlreiche Eltern an. Ab heute geht Sachsen in den harten Lockdown (zurück), das heißt, die meisten Geschäfte schließen, Gastronomie und Kultur sowieso, aber auch Schulen, Kita usw. Der Fakt an sich ist hart genug und die Bewertung der Maßnahmen geht von "Viel zu spät!" bis "Bei denen hackts dor!". 

Konzepte

Unabhängig von der Maßnahme selbst, finde ich es spannend, wie die Reaktionen ausfallen - nämlich fast alle gleich. Egal ob Theater, Gastronomie oder Einzelhandel... Immer lautet die eigene Einschätzung: Wir haben uns an alle Regeln gehalten, viel in Hygienekonzepte investiert und zahlreiche Studien belegen, dass die Ansteckungen nicht bei uns passiert sind. 

BER

Das klingt mir teilweise wie beim BER (so 'ne Art Flughafen). Dort hat niemand große Fehler gemacht, darum war niemand Schuld und trotzdem wurde der extrem teurer, aber dafür lange nicht eröffnet. Es ist unbestritten, dass viele Theater, Gastronomen und Händler eine Menge Energie und Geld in Konzepte investiert haben. Es ist aber eben auch unbestritten, dass jeder von uns weiß, dass die Konzepte gern mal ignoriert wurden, ob nun in Weihnachts-Seiffen oder beim Glühwein um die Ecke. Das war sicher nicht immer Absicht, aber das ist im Ergebnis egal. Und wenn wir feststellen müssen, dass wir die Infektionsketten schon lange nicht mehr nachverfolgen können, staune ich über die Gewissheit einiger Beteiligter, nicht dazu zu gehören, zumal in Sachsen das Testen an sich nicht erfunden wurde.

Wer?

Auch beim BER haben sicher die meisten Firmen einen guten Job gemacht. Trotzdem war das Ergebnis irgendwie mies! Dem Virus scheint es egal zu sein, ob sich die Meisten an Konzepte halten. Täglich über 20.000 Infizierte gibt es trotzdem. Bei soviel Einhaltung der Konzepte fragt man sich langsam, wo man sich denn angesteckt haben könnte.

Merkel-Lappen

An der Eingangstür eines Ladens in meinem Stadtteil steht sinngemäß: Auf Grund der Verordnung darf man nur mit Maske rein.

Da genau scheint mir der Denkfehler zu liegen. Die Maske soll man nicht tragen, weil das jemand Doofes gesagt hat. Stichwort: MERKEL-LAPPEN. Nein, weil wir uns in einer Pandemie befinden! Und weil es sein könnte, dass sie die Verbreitung der Aerosole zumindest behindert, was den Menschen in meiner Nähe vielleicht hilft, sich NICHT anzustecken. Quasi aus Rücksicht auf Andere. Das kam scheinbar nicht bei allen an, und auch, dass sie das Ding 24 Stunden lang tragen müssen, hat niemand gesagt. Es geht um die Situationen, in denen Andere in meiner Nähe sind. 

Allergien

Aber wie reagiert die Kindergartengruppe? Da erinnert man sich an astmathische Anfälle in der Verwandtschaft, Epilepsie bei Bekannten, Unverträglichkeiten, Durchfall oder Pickelbildung durch Stoffe bis zu Kreislaufzusammenbrüchen auf Grund von Masken. Die ganz Cleveren haben doch tatsächlich nicht gewusst, dass man die Maske aufsetzen soll... gerade im Bus. 

Respekt?

Was mir bei aller oftmals berechtigten Kritik an staatlichen Maßnahmen fehlt, ist die Empathie der Extrem-Kritiker gegenüber der Leistung der Einen und dem Leid der Anderen. Fast nie werden von denen die Menschen erwähnt, die in Krankenhäusern, Krankenwagen, Pflegedienst, der Altenpflege oder sonstwo dafür sorgen, dass es nicht zum Kollaps der medizinischen Versorgung kommt. Die auch Patienten versorgen, die täglich Hygienemaßnahmen umgingen oder sogar dagegen demonstriert haben. Menschen, die wissen, dass gerade viel zu oft gestorben oder gelitten wird, weil sie es erleben. Weil sie es täglich erleben (müssen). Weil sie da sind, wo andere scheinbar schon länger nicht mehr waren: Im realen Leben! 

Weihnachtszeit

Und die auch in der Weihnachtszeit dafür sorgen werden, dass andere in Ruhe machen können, was sie wollen, weil ja im Ernstfall jemand da ist, der hilft.  Jemand, der vielleicht früh jemanden sterben sah, genau wie am Tag zuvor und davor auch...  Dem sich die Frage nach dem Tragen einer Maske gar nicht stellt. Und wegen dem wir sie auch nicht stellen sollten. Schon aus Respekt!

Sonntag, 29. November 2020

Dreinvürzsch

Hand Gottes

Die Coronazeit wird immer mehr auch zu einer Zeit des Nachdenkens über Werte, den Sinn des Daseins, Solidarität und so wichtige Fragen, wie: Warum hat Maradonnas Bestatter nur ein Selfie mit sich und der "Hand Gottes" gemacht, anstatt die Möglichkeit eines Selfies am Sarg mit Diego zu verkaufen? Jeder darf mal. Für 10 Dollar. Ab 20 Dollar hätte er Diego ein bisschen aufrichten und ab 30 Dollar hätte er ihm einen Ball an die Hand legen können... Na ja, Gelegenheit verpasst, Job weg und der kleine Größte bleibt tot. Was aber wollte uns der Typ mit dem "Daumen hoch" - Zeichen sagen? Diego ist tot - gefällt mir. Toll gestorben - like. Tot - L.O.L.

Ganove

Unabhängig davon, das Diego Armando Maradonna der beste Fußballer seiner Zeit war, kann ich mich vage an Dopingprobleme, Drogenprobleme, Alkoholkonsum und Steuervergesslichkeit im Zusammenhang mit ihm erinnern. Ganz abgesehen von einem Handspiel, was allgemein als Betrug betrachtet werden darf, den Viertelfinalsieg gegen England in der WM 1986 brachte und am Ende den WM-Titel gegen Deutschland ermöglichte. Wenn man die Bilder aus Argentinien sieht, könnte man meinen, ein Heiliger sei von uns gegangen, ein Vorbild und nicht ein kleiner Ganove, der eigentlich nur begnadeter Fußballer war und später als Trainer kein Problem darin sah, mit Diktatoren zu verkehren. Ganz zu schweigen, von den Bildern bei der WM in Russland. Oder sind das die Vorbilder von heute?

Fucking

Vielleicht waren das aber auch Bilder des Jubels aus dem Ort "Fucking" in  Oberösterreich, der ab dem 1. Januar "Fugging" heißen wird. Als "Fucking" hatte man das Problem, dass es das Wort auch im Englischen gibt und eine Bedeutung hat, mit der der Ort nicht im Zusammenhang stehen möchte. Andererseits wissen wir nicht genau, was das Wort "Dresden" in irgendeiner Sprache dieser Welt bedeuten könnte. Und was sollen die Bewohner von "Oberhäßlich" sagen? Ich möchte mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn man immer wieder darauf bestehen muss, "Oberhäßlicher" zu sein. Vielleicht hilft es diesen Menschen, zu sagen: "Das sieht man dir aber gar nicht an." 

Fugging

Jedenfalls hat "Fucking" reagiert, auch weil immer wieder das Ortsschild geklaut wurde. Andererseits würde mich interessieren, wie viele Touristen diesen Ort besuchten, nur weil er so heisst. Wahrscheinlich kommen wegen des Schildes "Fugging" nicht mehr so viele. Darum würde ich an deren Stelle auf das Ortschild schreiben "Fugging (ehemals Fucking)". 

Deutlich Sprechen

Es stimmt natürlich nicht, dass man sich in "Petting" umbenennen wollte, denn das gab und gibt es bereits, am "Waginger See" gelegen, was ein wenig wie "Vagina See" klingt. Jedenfalls sollte man es deutlich aussprechen, sonst muss man es nochmal sagen, um das Ungläubige aus dem Gesicht des Anderen zu bekommen. Auch bei "Penesöd" ist Nuscheln nicht angebracht und ob jemand aus "Kleinhartding" unbedingt Urlaub in "Fickmühlen" (Norddeutschland) machen muss, weiß ich nicht. "Poppendorf "(Meck-Pomm) ist doch auch schön... Wer lieber seine Ruhe haben und allein sein will, der kann ja "Wixhausen" besuchen, einen Stadtteil von "Darmstadt" mit einem exzellenten sinfonischen Blasorchester. Aber bitte erst nach Corona, weil das Orchester aktuell nicht live blasen darf.

Montag, 16. November 2020

Zweenvürzsch

Kontrollverlust

Heute ist wieder ein wichtiger Tag, wenn man die Corona-Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie in diesem Land als wichtig erachtet. Genau das scheint nicht immer der Fall zu sein, bzw. ist es spannend, zu sehen, wer sie wie und mit welcher Begründung umgeht, umgehen darf und wie darauf reagiert wird. 

Leipzig

Nehmen wir die Demo in Leipzig vor reichlich einer Woche... Da meldet ein Veranstalter eine Demo mit mehreren Tausend (!) Teilnehmern gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung an und verspricht, sich an alle diese Maßnahmen, gegen die er übrigens protestiert, zu halten, obwohl er bereits mehrere Demos dieser Art zu verantworten hatte, bei denen genau dieses Versprechen nicht gehalten wurde. Allein in Sachsen hatte er das kurz vorher, nämlich in Dresden, schon nicht gemacht. 

Reaktion der Polizei? "Wenn mir geahnt hätten... Aber so? ... Kannste nischt machen..." 

Im Übrigen ist das kein Versprechen, wie es Kinder gern geben oder Politiker, also mit einer Halbwertszeit von wenigen Minuten und wenn es gebrochen wird, entschuldigt man sich brav ein wenig, sondern eine Auflage, um diese Demo überhaupt durchführen zu dürfen. Noch dazu in einer Zeit, die von extremen Kontaktbeschränkungen geprägt ist.  

Meinungsfreiheit

Das allein hat schon etwas Groteskes, denn das Recht zu demonstrieren wird dadurch offensichtlich höher bewertet, als der Schutz der Gesundheit der restlichen Bevölkerung. Auch das Recht zur freien Ausübung eines Berufes scheint da nicht ranzureichen. Aber das alles nehmen wir mal so zur Kenntnis, wie die Tatsache, dass man dieses Recht nutzt, um noch mal deutlich auf die Diktatur hinzuweisen, in der man lebt. Fast lustig... fast. Richtig humorvoll wird erst der Umgang der Justiz mit dem Fall. 

Blauäugig

Nachdem die Stadt Leipzig gesagt hat, wir entsprechen diesem Recht, lassen die Demo zu, aber schicken sie dahin, wo sie genug Platz haben und theoretisch niemanden anstecken können, kassiert das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen dieses Argument und macht den naiven Blauäugigen. Die Richter dort sagen in ihrer Begründung nämlich sinngemäß, es waren 16 000 Demonstranten angemeldet, und für die reicht der Platz in der Innenstadt trotz Abstandsregeln. Kann ja keiner ahnen, dass da mehr kommen... 

Regeln

Und außerdem hatte der Veranstalter versprochen, dass die alle mit Maske kommen und sich an die Abstandsregeln halten werden. Pionierehrenwort! 

Warum sollten auf einer Demo gegen die Masken- und Abstandsregeln, welche ohne Maske und Abstand agieren? Überraschung! 

Oder, wie die Polizei gern sagt: "Wenn mir geahnt hätten... Aber so?... Kannste nischt machen!" 

Bei der Argumentation habe ich Angst, dass so ein Richter vom Glauben abfällt, wenn der erfährt, dass der Weihnachtsmann nicht mit dem Schlitten kommt der von Rentieren gezogen wird. Man traut sich ja kaum, denen zu verraten, dass es den Weihnachtsmann nicht wirklich gibt. Immerhin hatte man das denen jahrelang versprochen.

Ich mache es mal ganz simpel:

Es wird offen das Verstoßen gegen Regeln angekündigt, da wurde im Vorfeld mehrfach bewiesen, dass das auch so sein wird und dann kommt so ein Richter und argumentiert damit, dass man das vorher nicht ahnen konnte? 

Glaube und Attest

Der Innenminister Wöller wiederum ist absolut zufrieden mit sich, denn die Demo war im Prinzip friedlich und die paar Zehntausend Verstöße gegen die Demo-Auflagen... na, Schwamm drüber. Kann passieren! 

So ein Staat muss auch mal tolerant sein und außerdem hatten viele von den Leuten ein Attest, dass sie keine Maske im Gesicht vertragen. Da wollen wir doch mal glauben, dass das stimmt, sonst wäre es ja wieder ein Verstoß, z. B. wegen Urkundenfälschung. Ruhig mal an das Gute im Demonstranten glauben. 

Vorschlag

Meine Empfehlung an potentielle Schwarzfahrer in den Öffis lautet: Bleibt friedlich, schreibt euch gegenseitig ein Attest wegen Fahrkartenallergie aus und verweist auf euer Recht, dass mit dem Bezahlen von Fahrten etwas anders zu sehen. Übrigens, wenn ihr viele seid, können die gar nichts machen... 

Was passiert eigentlich, wenn alle Gaststätten zugleich trotz Verbot öffnen? Kommt da auch das Ordnungsamt und kapituliert vor der Masse an Verstössen? 

Wenn nun auch noch die Theater und Kinos zugleich öffnen, ist doch die Staatsmacht völlig überfordert, oder? 

Ich denke, unabhängig von der Richtigkeit oder Falschheit der Demoinhalte, vom friedlichen Verlauf, den es bekanntlich nicht durchgängig gab und vom Recht auf freie Meinungsäußerung... 

In Leipzig ist der Kontrollverlust des Staates passiert! Nicht weniger!

Was lässt sich nun daraus schließen? Erstens, egal, was heute beschlossen wird, daran halten müssen sich scheinbar nur die Dummen. 

Zweitens, macht, was ihr wollt, aber leise und fabriziert keine schlechten Bilder. 

Drittens? So geht sächsisch...wiedermal!

Mittwoch, 4. November 2020

Eenvürzsch

Mach den Tag great again

Heute ist ein besonderer Tag. In den USA wurde bis heute Nacht ein neuer Präsident gewählt und nach Auszählung einiger Stimmen hat sich Donald Trump bereits heute Vormittag eben mal selbst zum Sieger erklärt. 

Okay, als er die Erklärung abgab, lag er immerhin auf einem hervorragenden zweiten Platz. Nur der Demokrat Biden lag vor ihm. 

Jetzt, da ich den Text schreibe, liegt der immer noch vor Trump. Aber Schwamm drüber, die Wahl ist entschieden, Trump hat gewonnen und das Auszählen von den restlichen paar Millionen Stimmen können die eigentlich weglassen. Entweder haben die für Trump gestimmt oder sind Briefwahl-Fake-Stimmen, also rechtlich ungültig. Zumal die Post da mit drin hängt. Darauf ein Schlückchen Desinfektionsmittel! 

Trumpsche Regel

Wenn man sieht, wie simpel gewinnen ist, frage ich mich, warum Dynamo absteigen musste? Sie hätten letzte Saison einfach nur immer mal in der 60. oder 70. Minute vom Platz gehen sollen, dem Schiri kurz Bescheid geben, dass sie das Spiel als gewonnen betrachten und dann ab nach Hause. Spielstand ist doch überschätzt. Quasi eine alte Trumpsche Regel! 

Sein Charme

In den deutschen Medien hat man heute Vormittag durchaus zur Kenntnis genommen, dass Donald Trump wirklich gewinnen könnte und sich daraus resultierend gefragt, was das bedeuten würde und ob Trump so ein Problem wäre. Eine Frage dabei lautete sinngemäß, ob Trump nicht sogar gut für Europa war und wäre, weil er uns mit seinem "Charme" gezwungen hat, eine Realität ohne Amerikas Hilfe zu probieren, was bisher als unnötig erachtet wurde. 

Das klingt in meinen Ohren ein wenig, wie: "Sollte ein Vergewaltigungsopfer nicht auch froh sein, dass es als begehrenswert angesehen wurde?"

Nicht sexy

Was stört mich eigentlich an einem Präsidenten Trump? Als Mensch mit Humor, einer satirischen Ader und leichtem Hang zum Zynismus eigentlich gar nichts, denn diese Persiflage einer Regierung ist um so viel besser, lustiger und peinlicher als die Figuren z.B. in "Hot Shots!", so dass man sogar über den Oscar nachdenken müsste. 

Wenn es ein lustiger Film wäre! Ist es aber nicht!

Das ist das Problem, was die Welt mit diesem Typen haben muss: Der war, und wird es vielleicht wieder, wirklich Präsident der USA und mächtigster Mann der Welt! 

Allein seine Schnute, die er macht, wenn er spricht... Mal im Ernst, in welchem billigen Porno hat er diesen Entenschnabel gesehen? Zusammen mit dem Basecape erinnert er mich an einen anderen Donald... Sollte er das hier lesen, dann sage ich es noch mal: "Das ist nicht sexy! Und die "swing states" sind nicht, was Du denkst!"

Typ Corona

Was hat dieser Typ mit Corona zu tun, diesem Virus, das er allein mit bloßen Händen zerquetscht hat, weshalb es seit dem in den USA verschwunden ist? 

Jedenfalls hat es niemand mehr gesehen. Sagt übrigens auch der Weißrusse Lukaschenko.

Ganz einfach, er verkörpert vieles, was wir im Kampf gegen das Virus nicht brauchen: Egoismus, Realitätsverlust, fehlende Empathie und nicht vorhandene soziale Kompetenz. Zu seiner Ehrenrettung muss ich aber sagen, das ist kein trumpsches Alleinstellungsmerkmal. Bei vielen kritischen Köpfen, die bewusst gegen derzeit geltende Regeln opponieren, scheinen diese Merkmale der eigentliche Antrieb zur Konfontation zu sein. 

Und genau wie bei Donald Trump, spielen dabei Fakten eine eher untergeordnete Rolle.

Montag, 5. Oktober 2020

Vürzsch

Warum nicht


Immer mal wieder kam die Frage, ob ich denn noch schreibe. Und immer wieder fragte ich mich dann, warum ich es nicht tue. Aber Ausreden gab es genug, denn das Wetter war trotz Corona vom Feinsten, im Garten wartete Arbeit, auf Arbeit auch und ein gewisses Mass an Faulheit leiste ich mir seit Jahren. Ehrlich gesagt, kam dazu noch eine gewisse Corona-Müdigkeit, gepaart mit wachsender Gewohnheit in puncto Maske, Abstand und Gruppendynamik. Mein Erregungspotential reichte also nicht für einen Corona-Post.


Anstoss


Das änderte sich am Wochenende. Immerhin begingen wir den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung, was wohl ein guter Grund für den 40. Post ist und die Tatsache, dass Donald Trump einen Schnupfen mit Atemnot bekam, wollte ich nicht unerwähnt lassen. Aber der eigentliche Anstoss, war ein Flugblatt in unserem Briefkasten, welches beweisen soll, dass "Corona eine politische Ablenkung" ist. Leider gibt es auf dem Flyer keinen Absender zu lesen, was vielleicht darauf schliessen lässt, dass es dem Verfasser selbst peinlich ist, was da steht. 

Den MDR würde ich jedenfalls ausschliessen, auch wenn drunter steht: "In aller Freundschaft von Nachbar zu Nachbar".


Das Flugblatt selbst besteht im Wesentlichen aus ganz vielen Fragen. Ganz oben natürlich, warum Bill Gates 7 Milliarden Menschen impfen lassen will.
Da fällt mir doch glatt eine Gegenfrage ein:

Warum hat Putin auch einen Impfstoff entwickeln lassen und setzt ihn sogar als Erster ein? Oder war es ein Giftstoff namens Nowitschok? Man kommt schon mal durcheinander, bei so vielen Stoffen...
Ich habe übrigens gehört, dass Putin uns nicht chipen lassen will, weil seine Chips noch mit Röhrentechnik arbeiten und unter der Haut auffallen würden. Okay, das ist wohl eher eine Vermutung...

Eine andere Frage auf dem Flugblatt, die ganz viele Probleme zugleich anspricht ist die, warum man nur noch Kontaktlos bezahlen soll.
Jetzt könnte man sagen, weil das die MitarbeiterInnen im Handel, oder wo auch immer etwas bezahlt wird, etwas mehr schützt, als mit verunreinigtem Bargeld zu hantieren. Aber natürlich ist dem nicht so.

Es geht um Kontrolle, digitale Kontrolle!
Das ist doch aber egal - Hauptsache, ich habe die Payback-Karte dabei!

Ein paar Fragen vom Blatt


"Warum tragen wir keine Isolationsanzüge bei einer Pandemie?"
Weil Primark, Kik, Takko und H&M keine im Angebot haben.

"Warum kommen Tausende von Ärzten und Virologen weltweit nicht zu Wort?"
Weil die ganze Welt von Drosten beraten wird. Der Rest von Trump.

"Warum sagen die Medien, dass in Berlin am 29.8. nur 17 000 Menschen demonstriert haben, obwohl es mehrere 100.000 waren?"

Erstens hat die Polizei die Zahl mit 30.000 angegeben und zweitens wissen doch alle, dass es zwei Millionen waren.
Übrigens war das Kölner Fußballstadion am Samstag ausverkauft!
Es waren aber nur 300 Leute drin. Ich denke, ausverkauft?
Lügenpresse! - Ansichtssache!

Friedensstifter


Bis hierhin könnte man sagen, waren die gestellten Fragen einfach nur Fragen. Jetzt kommt aber meine Lieblingsstelle:

"Warum haben Trump und Putin noch keine Kriege geführt? Es ist zur Zeit Weltfrieden! Trump und Putin verhindern Kriege, doch die Medien sagen nichts darüber. ... weil wir versklavt werden sollen und weil die NATO einen dritten Weltkrieg anzetteln will...."

Sooo - es herrscht also Weltfrieden... Das sehen einige Wenige in Syrien, Berg-Karabach oder im Donbass-Gebiet etwas anders, aber Schwamm drüber.
Ein wenig verwirrt bin ich nur über die Aussage zu Trump, denn der Friedens-Nobelpreis-Kandidat ist ja wohl zugleich der Präsident des größten NATO-Mitglieds. Das heisst, die NATO will den dritten Weltkrieg ohne die USA anzetteln? Das ist schon etwas frech, oder? Außerdem auch etwas unüblich. Ein Krieg ohne die USA. Da sind die doch gleich wieder beleidigt!


Noch mehr Fragen


"Warum ist die BRD eine Firma und kein souveräner Staat?"
Sollte es eine Aktiengesellschaft sein, wäre es schön, zu erfahren, welche Aktien ich da kaufen muss, denn erfolgreich ist sie ja, diese sogenannte BRD.

"Personal-Ausweis? Wir sind Personal?"
Da würde ich noch weiter gehen! Reise-Pass? Bin ich eine Reise?

Übrigens kann ich eine wichtige Frage beantworten.
"Kennst Du jemanden aus deinem Umfeld der Corona hatte oder an Corona verstorben ist?"
Da könnte ich Beispiele bringen und ich sage auch, Gottseidank haben alle überlebt! Oder wäre es für die Beweisführung besser gewesen, die wären gestorben?

Ganz unten steht dann:
"Lasst uns das gemeinsam beenden!!! Wir sind das VOLK!"

Genau! Lasst uns das beenden!
Ich würde allerdings gern die Pandemie beenden.
Der Flugblatt-Bürger meint wohl eher den Staat., der eben kein Reich mehr ist.

Ich befürchte nur, dagegen helfen auch die jungen Ärzte nicht...








Mittwoch, 1. Juli 2020

Neun3ßsch

Ich habe gerade mit Erstaunen festgestellt, dass mein letzter Post von vor zwei Wochen ist. Also, dass ich faul bin, wusste ich. Aber, dass es so schlimm ist... 


Fleischlos


Was soll ich denn machen? Wenn mich die Arbeit nicht vom Schreiben abhält, dann ist es das Wetter, was mich in den Garten oder an den Grill treibt. Ehrlich gesagt, meistens beides zugleich, mit der Ausnahme, wenn wir bei Freunden auswärts zum Grillen waren. Auch wenn immer Gemüse dabei ist, geht es beim Grillen doch stets um das Fleisch. Wir haben in den letzten Tagen so oft gegrillt, dass meine Tochter eine vegetarische Woche festgelegt und meine Frau diese Entscheidung mit einem Nicken abgesegnet hat. Meiner Tochter allein hätte ich Paroli geboten, aber beiden zusammen.... Ich bin doch nicht bescheuert! 


Fleischmilliardär


Dummerweise gilt Fisch in der Regelung auch als Fleisch und ist mir damit ebenfalls verboten. Und es ist erst Mittwoch! 
Andererseits, wenn ich damit dem Fleisch-Giganten Tönnies schaden könnte, würde ich sogar verlängern. Da muss erst ein Virus kommen, um die Zustände in so einem Schlachthof offenzulegen. Könnte man meinen! Und da beginnt in meinen Augen die Heuchelei. 
Als der Skandal bei Tönnies begann, stand er noch selbst vor den Kameras, um zu verkünden, dass er das Problem in seiner Firma lösen werde. Okay, das ist gerecht, er hatte es ja auch geschaffen. Schon da dachte ich mir aber, wenn bei diesem Unternehmer als Zusatz "Milliardär" steht, muss das Geld ja irgendwo hergekommen sein. Und wenn es nicht geerbt ist oder Lottoglück im Spiel war, muss man annehmen, es kommt von seinem unternehmerischen Tun. 


Kampffleisch


Jetzt ist der Tönnies aber in einer Branche, in der Kampfpreise an der Tagesordnung sind, unter anderem, weil wir Kunden uns im Discounter daran gewöhnt haben, dass ein Kilo feinstes Rind für mehr als 5 Euro VIEEEL zu teuer ist. 
Da nehme ich doch die XXL-Packung Schweinesteaks - 5 Kilo für 1,99! Ich bin ja nicht blöd. 
Wenn wir also bei den Verkaufspreisen solche Schnäppchen haben, frage ich mich, wo die Tönnies-Milliarden denn entstanden sein könnten? Vielleicht in der Produktion? Im Schlachthof? Bei der Tierhaltung? Bei den Personalkosten? 
Plötzlich stellt sich heraus, dass die Arbeiter aus den osteuropäischen Gebieten, die wir früher gern bereisten, in größeren Gruppen und dafür in kleineren Wohnungen hausen. Das ist natürlich keiner Sau aufgefallen, weil die von vor dem Sonnenaufgang bis weit nach Sonnenuntergang in der Fabrik waren. Die waren auch nie Einkaufen oder auf der Strasse. Die deutschen Kollegen sind regelrecht überrascht wurden, von der Tatsache, dass da noch andere Kollegen arbeiteten. Wahrscheinlich auch noch in einem Bereich der Firma, der deutschen Mitarbeitern, Zulieferern, Kontrolleuren oder sonstwem, verboten war. Den kannten die gar nicht! 


Skandal!


Nur so kann ich mir diesen erschrockenen Umgang mit dem Corona-Ausbruch bei Tönnies erklären. Jetzt kommen täglich neue schreckliche Details ans Tageslicht und ich befürchte, es wird sich bald herumsprechen, dass man dort Tiere getötet haben soll. Ganz ohne erklärende Gespräche mit dem Tier, da es bei Tönnies keinen Tierbeauftragten gibt. Warum auch? Es gibt ja auch keinen Menschenbeauftragten! Wahrscheinlich wird nun die Nation den Tönnies verdammen und das Fleisch bei der Konkurrenz kaufen. Und wenn er sein Zeug versucht unterzumischen, steht dann auf den Verpackungen der Warnhinweis drauf:
"Kann Spuren von Tönnies-Fleisch enthalten". 
Bis sich herausstellt, dass die Konkurrenz... Upps, ich will nicht zu viel verraten... Mahlzeit!   

Donnerstag, 18. Juni 2020

Achtn3ßsch

Was für eine Woche! Am Dienstag ging die Corona-Warn-App an den Start und ist bis jetzt noch nicht gehackt worden oder abgestürzt oder überlastet oder aus Versehen mit Amazon gekoppelt, weshalb tausende Deutsche Fehlbestellungen bekamen, die sie nun bezahlen müssen oder oder.


Ein Wunder


Die funktioniert auf Android und iOS und ist datenschutztechnisch kein völliges Desaster. Das Installieren auf dem Handy ist total einfach und obwohl man Bluetooth ständig angeschalten haben muss, hält der Akku länger als eine Stunde. In Europa soll es kein ähnlich professionelles Produkt geben, jedenfalls keins was funktioniert.
Was klingt, wie ein ganz normaler in China produzierter Gegenstand, an dem in Europa getüftelt wird und der trotzdem nicht funktioniert, ist eine App die von einer staatlichen Behörde, am Ende noch von Beamten, an den Start gebracht wurde. Nicht nur das: Sie war eher fertig, als die Pandemie vorbei!


Ich glaube alles 


Nachdem das gelang, bin ich gern bereit, mir alte Uri Geller-Tricks anzuschauen und zu glauben, dass das kein Beschiss war. 
Genauso wenig, wie in den Sprintfinals der Leichtathleten jemand mitläuft, der gedopt hat. Selbst wenn die einen Doping-Test verpassen, bzw. bei keinem anzutreffen sind, dann ist das ein Versehen. Dem aktuellen Weltmeister Christian Coleman ist das passiert und mal ehrlich, ihn zu sperren, weil er shoppen war und nicht angab, wo, das ist kleinlich! 
Manche Frauen wissen vorher nie wohin und haben danach total vergessen, in welchen Geschäften sie am Ende waren. 
Und Lance Armstrong hat jahrelang beim Strullen das Röhrchen verfehlt, weshalb es keine Proben von ihm gab. 


Mensch, Zimmi


Es scheint also alles möglich! Ich glaube wieder an Wunder. 
Okay, ein paar Wunder scheinen ausgeschlossen, z.B. dass Dynamo diese Saison nicht absteigt. Heute gab es ein 0:2 in Kiel und damit war es das, jedenfalls nach menschlichem Ermessen, in Liga 2. 
Wenigstens diese Schmach muss Zimmi nicht miterleben oder am Ende noch kommentieren. Er starb am Dienstag nach schwerer Krankheit. Ich habe ihn als einen positiv Verrückten kennengelernt und wenn die Beschreibung "Hans-Dampf-in-allen-Gassen" stimmt, dann bei ihm. Auch wenn ich es ihm wünsche, aber Ruhe in Frieden...? Nicht Zimmi! Er wird den Anderen da oben ungefragt eine Menge Geschichten zu erzählen haben, gerade und auch über Dynamo! 


BH und Kaffeefilter


Ausgeschlossen scheint auch, dass ein Großteil der Sachsen irgendwann irgendwas glaubt, was von Oben kommt. Wo immer deren Oben sein möge. Mehr als die Hälfte der Sachsen lehnt die Corona-Warn-App ab, habe ich gelesen. Der Gag ist: Schon bevor diese App auf dem Markt war. Die wussten es wieder schon besser, bevor es schlechter war.
Präventive Verweigerung in dem Land, in dem der BH und der Kaffeefilter erfunden wurden. Heute würden die das Zeug wahrscheinlich auch ablehnen, wenn die auf den Markt kämen. 
Ein BH? Quasi als Bevormundung der Frau, die ihre Brüste gefälligst tragen soll, wie sie sind. Jedenfalls finden das 80% der Männer. Natürlich aus Datenschutzgründen!
Und aus dem Kaffee das Beste rausfiltern... Vielleicht noch das Aroma in den Westen schicken...? Hä, die spinnen doch! Nicht mit uns!


Apple-Birnen


Zugegeben, die Corona-Warn-App macht auch nach einer Einnahme nicht immun gegen Covid-19. 
Auch ein rektaler Versuch nützt nichts. Einnehmen geht generell nicht. Man muss die sich runterladen! Nicht sich runterholen.
Schlimmer noch, da es eine Warn-App ist, warnt sie nur. 
Ein logisches Argument gegen diese App ist allerdings: 
Bei den andern Ländern funktioniert die gar ni. Man könnte jetzt argumentieren, dass diese App nur hier Sinn macht, wo ich bin und mich nicht zwingend warnen muss, wenn in Kasachstan der Ex-Präsident erkältet ist. Übrigens ist der Risikogruppe, was auch ein Stichwort ist. Die App ist nämlich sowieso sinnlos, weil gerade die Alten, die Risikogruppe, mit dem Handy nichts anfangen können oder keins haben. Genau aus dem Grund fahren wir Deutschen fast keine Autos, denn die Alten haben auch oft keins. 
Übrigens wird diese App nicht mittels eines Chips in den Kopf transplantiert, was Bill Gates natürlich vor hatte, aber am Widerstand der Apple-Birnen gescheitert ist oder so. 
Ach, der Gates hat gar nicht mitgemacht...? Hätte ich fast was Falsches erfunden. 
Dafür kann ich mit Gewissheit sagen, dass dieses Ding nicht gegen 5G-Strahlen hilft, weil es das auch nicht soll. Und gegen die Belastung des nun überall eingeschalteten Bluetooth hilft beim Spazierengehen nach wie vor nur der Aluhut und das Hochhalten des Grundgesetzes, beim sich ständig wiederholenden Ausruf "Wir sind das Volk". Und ich bin der Volker!





Freitag, 5. Juni 2020

Siem3ßsch

Heute ist Freitag, ich habe frei und war dennoch auf dem Theaterplatz zu einer Demo. Natürlich ging das nur, weil es nicht Freitag nach Eins sondern schon elf Uhr begann. Sonst hätte ich selbstredend nicht gekonnt, um mal ein Klischee vom Öffentlichen Dienst zu bedienen. 


Ohne uns ist Stille 


Unter dem Motto "Ohne uns ist Stille" versammelten sich die Gewerke, die es für eine Veranstaltung braucht, also vom Veranstalter bis zum Ticketverkäufer, Caterer, Techniker bis zur Werbefirma, um darauf hinzuweisen, dass sie für das Stattfinden des kulturellen Lebens dieser Stadt mit verantwortlich sind. Sonst herrscht Stille! Das sind nur Beispiele und zeigt das Dilemma, denn es betrifft so unglaublich viele Menschen, die gerade nichts machen können, dass man sich fragt, warum so wenige da waren. Man könnte aber auch sagen, die avisierten 1000 Menschen waren gekommen und das war schon wieder cool. 


Familientreffen


Zumal es eine der wenigen Gelegenheiten war, die KollegInnen mal zu treffen.Sonst haben die immer dicke zu tun und selten da, wo die Anderen sind, was in der Natur der Sache begründet ist. Dabei fiel mir unangenehm auf, dass dieser Hilferuf der FREIEN Kulturarbeiter bei den ANGESTELLTEN Kulturarbeitern nicht ankam, gehört oder durchgestellt wurde. Wenn man sich überlegt, dass diese Demo vor der Semperoper stattfand, die regelrecht schweigend darüber wachte! Vielleicht war das auch nur eine Umsetzung des Mottos und man übernahm den Part der Stille? 


Solidarität


Wäre es nicht ein Gebot der Solidarität der Einen gegenüber den Anderen gewesen, wenn sich die subventionierten Theater symbolisch  beteiligt hätten? Vielleicht brauchen die auch mal Hilfe. Zumal da Viele standen, die oft in den großen Häusern als Gastfirmen fungieren, mit denen man oft zusammen arbeitet, die quasi gute Bekannte sind. Ehrlich? Es jammert den Hund! 


Hilferuf


Ich muss bei allem traurigen Anlass aber auch zugeben, mich über die vielen Leute gefreut zu haben, die ich ewig nicht gesehen habe, weshalb ich ganz schön am Quatschen war. Dabei stellte ich ganz schnell fest, dass diese Demonstranten keine homogene Masse sind oder einen gemeinsamen Gegner haben. Sie haben eigentlich gar keinen Gegner. Nein, sie haben ein gemeinsames Problem - ihre bedrohte Existenz! Und da alle voneinander abhängig sind, gibt es auch keine einfache Lösung für alle, sondern nur Ansätze, die dann umgesetzt werden müssen oder können. Hilft man Einem, profitiert ein Anderer mit. Da geht es nicht nur um Geldforderungen, sondern manchmal auch nur um logistische, bürokratische oder vernünftige Regelungen.


Gleichnis


Auf dem Theaterplatz stand für die Demo übrigens neben mobilen Videowänden auch eine relativ große Bühne. Als ich mich mit einem Kollegen unterhielt, der die mit aufgebaut hatte, meinte der, als es ans Aufräumen ging: Eigentlich könnten wir die auch stehen lassen. Soll die Stadt versuchen, die abzubauen, wenn sie stört.
Das wirkte auf mich, wie ein Gleichnis. 
Die Veranstalter dürfen nämlich wieder veranstalten, nur leider zu Bedingungen, die sie zwingen würden, ruinös zu wirtschaften. Also brauchen sie wirtschaftlich gesehen, gar nicht anzufangen, bzw. dürfen auch gar nicht. 
Mit der Bühne ist es genauso: Man lässt sie stehen und sagt der Stadt, ihr könnt sie natürlich abbauen, wenn sie euch stört. Dann würde man in der Stadtverwaltung ganz schnell feststellen, dass die gar nicht wissen, wie  man sowas unfallfrei abbaut und müssten es als Konsequenz stehen lassen oder es irgendwie versuchen und dabei das Leben ihrer Kollegen riskieren. 
Die Bühnenbauer könnten aber immer daruf verweisen, dass man der Stadt den Abbau gestattet hat.  

Mittwoch, 3. Juni 2020

Sechsn3ßsch

Pfingsten ist vorüber und man kann sagen, da wurde die Bevölkerung eines Landes förmlich von der Leine gelassen. Es war ein hervorragendes Wetter, fast sommerlich und dank der Lockerungen konnten die Gastronomen in Sachsen wieder Umsatz machen. Und wir konnten mal wieder ein gutes Gefühl haben, beim zu viel Essen und Trinken. Gerade beim Wandern war man ja vorher mehrere Hundert Meter unterwegs, was ich persönlich immer gern aufrunde. Auf die Art habe ich schon über Tausend Kilometer erwandert. Diesmal konnte man zudem bei jeder Kalorie und jedem Kaltgetränk darauf verweisen, dass es ausschliesslich zum Wohl unserer Gastronomen ist.


„Schnämnocheens!“



Wir waren, wie die restlichen 80 Millionen Deutschen, am Pfingstmontag in der Sächsischen Schweiz und hatten mit all der nötigen Erfahrung des Einheimischen einen Tisch zu Mittag in einer der Bauden auf einem der Gipfel vorbestellt. Die Gefahr, allein zu sein, bestand nie. Aber was dann wirklich da oben los war, hatte mit Pandemie und Abstandsregeln nicht so viel zu tun. Eigentlich gar nichts.


Da wären selbst die Schweden neidisch gewesen



Das waren allgemein höchstens Anderthalb-Laschet-Meter! Also wie sie der Armin Laschet in NRW gern hätte. Fast schon ein Thüringer-Ramelow-Experiment. Kurzzeitig dachte ich sogar, da wären die Schweden mit ihrer Vorstellung von Abstand neidisch gewesen und hätten uns für die Lockerheit nach der Lockerung bestaunt. Da passte oft kein Aluhut zwischen zwei Leute. Andererseits muss man die Erbauer des Nationalparks fragen, warum sie so klein gebaut haben?


Alle wollen ins Grüne und zwar bis ran



Die hätten sich doch denken können, dass der Deutsche immer in Gruppen kommt und bei Wandern an sein Auto denkt, mit der Frage, wie weit man ran fahren kann. Wenn der Parkplatz dann voll ist, stellt sich die Frage, wie weit man rein fahren kann. Manche stellen das Auto so weit in den Wald rein, dass sie auch gleich hätten zu Fuß kommen können. Da war dann der Weg vom Auto zum Start der Wanderung die eigentliche Wanderung. Andererseits ahnt ja keiner, dass die alle bei Pfingsten, bei dem Wetter, nach zwei Monaten Pandemie-Regeln und endlich offener Gastronomie, gleich in die Wälder losrammeln. Haben die keinen Garten?


Stiegenmass



Jedenfalls bekommt so ein Tag unter dem Aspekt der Hygiene- und Abstandsregeln leicht skurrile Züge. Gerade wenn man sich auf einer Stiege zum Gipfel mit den anderen gefühlt Tausend Menschen entlangschlängelt und dabei oft wieder anderen Tausend Anderen Platz machen muss, die entgegenkommen, wobei man meist nicht ausweichen kann, wegen der schmalen Stiege. Dooferweise haben manche kein Stiegenmass, zumindest keines, bei dem ein zweiter Mensch auf der Stiege vorgesehen ist. Da kommt es dann kurzzeitig zum Aufheben jeglicher Abstände. Kuscheln trifft es vielleicht eher. Quasi nur noch ein halber Laschet-Meter. Da war ja am Hillary-Step am Mount Everest weniger los. Aber die gehen wenigstens mit Maske! Okay, Sauerstoffmaske. Bei manchen Extremkletterern, die ich vorgestern traf, hätte das auch eine Lösung sein können. Vielleicht sogar müssen...


Laschet-Kumpel war da



Trotzdem habe ich lange darüber gegrübelt, warum der Nationalpark so überlaufen war und dann las ich des Rätsels Lösung gestern in der Zeitung. Also fast... Das war nämlich nur so voll, weil unser Ministerpräsident gemeinsam mit dem Gesundheitsminister Jens Spahn in der Sächsischen Schweiz wandern war. Okay, das sind nicht so viele, aber die vielen Kletterer an den Felsen waren einfach den ihre Personenschützer, die für optimale Schussfelder gute Sicht brauchten. Und die vielen Wanderer, na als Ossi weiß man doch, was das für Typen waren... Das muss man sich mal vorstellen, nur weil die Politiker, die uns diesen Mist eingebrockt haben, wandern wollen, waren alle Gipfel besetzt, die Bauden voll und die Wege überlaufen. Davon liest man wieder nichts. Typisch!

Sonntag, 24. Mai 2020

Fünfn3ßsch

Der letzte Post kam nicht am Freitag, sondern eher. Dieser Post kommt nicht Freitag, dafür etwas später. Ich denke, insgesamt ist das ein ausgewogenes Verhältnis und man kann sagen, der Post kommt im Prinzip regelmäßig freitags. 
Ehrlich gesagt, glaube ich, diese etwas unrhythmische Regelmäßigkeit wird wohl bleiben, denn immer wieder kommen Dinge dazwischen, die sich nicht aufschieben lassen und gemacht werden müssen. So hatte ich Geburtstag, der Garten macht sich auch nicht von selbst, die Kneipen sind wieder offen und das schöne Wetter ist in erster Linie kontraproduktiv, wenn es um die Erledigung von Aufgaben geht. Probleme wohin man schaut. Das soll auch mein Stichwort sein, also das Schauen. 
Wir waren heute auf der Festung Königstein, jedenfalls bis zum Regen. Wie immer hat es da oben gezogen wie Hechtsuppe und ich habe mich für jeden gefreut, der sich heute für die kurze Hose entschieden hatte. Während diese Entscheidung einfach unglücklich war, frage ich mich immer öfter, wieso sich so viele Menschen bewusst für die Klamotten vom "Zeltlager David" entscheiden. Ich dachte früher, das Gute am Westen ist die Tatsache, dass es alles zu kaufen gibt und wir nicht, wie damals im Osten zu großen Teilen das Selbe anhaben müssen. Ich fand es immer total schade, wenn ich was Cooles anzuziehen hatte, was ich dann oft auf der Strasse sah, nur an anderen Trägern. 
Später war das egal, denn Fleischerhemden, Parkas und Römer waren ja nicht Mode, sondern Status. Heute könnten sich praktisch alle ein eigenes Outfit zulegen und dennoch ähneln sich ganz Viele. 
Bei mir war es so, dass ich viele Dinge tatsächlich gekauft habe, weil mir das Image gefiel, also die Jeans, die Zigaretten, die Shirts, die Schuhe. Dabei habe ich immer geschaut, dass das Image nicht mit meinen Ansichten kollidiert. Ganz schlimm fand und finde ich große Bilder oder Sprüche auf Shirts, was auch dazu führt, dass ich bei Konzerten Shirts der Bands erwerbe, um sie nicht zu tragen. Auch aus diesem Grund haben die "Zeltplatz David-Sachen" bei mir schlechte Karten. Die stehen für mich unweigerlich für den Pop-Titanen, auch wenn der Begriff eigentlich durch die US-Präsidenten bekannt wurde, die dort oft Gespräche in entspannter Atmosphäre mit anderen Staatsoberhäuptern führten und führen. Ich dachte übrigens bisher, man nennt den Dieter Pop-Tinitus, weil der das Gehör belastet, bis der Kopfschmerz kommt. 
Ich weiß noch, sogar, als der im Osten lief, wo fast alles aus dem Westen super ankam, dachte ich: Was ist das und was soll das? Und dann noch seine Kollegin Thomas... Schwamm drüber - vorbei. Allerdings nicht sein Auftreten - einfach, leicht pröllig, farblich knallig und dezent wie ein Düsenflugzeug. Fairerweise muss ich sagen, der Dieter ist für seine fast Siebzig noch extrem gut in Form, attraktiv und knackebraun - da geht das optisch. Davon sind ganz viele der "Zeltplatz-David-Models" meilenweit entfernt, um nicht zu sagen, da passt nicht ein Attribut. Maximal "Zeltplatz", ist aber ein Substantiv. 
Ich bin doch etwas abgeschwoffen, denn Geschmack ist im Auge des Betrachters, auch wenn ich immer öfter glaube, es liegt an meinen Augen. Etwas Anderes hat mich ins Grübeln gebracht. 
Ein etwa Dreißigjähriger, braungebrannt, klassische rechtsgescheitelte Kurzhaarfrisur mit Genre-Sonnenbrille und ein paar Tattoos hatte eine täuschend original aussehende Trainingsjacke mit DDR-Staatswappen auf der Brust und großem DDR-Schriftzug auf dem Rücken an. Hat dieser Typ irgendeine Ahnung, was der da trägt? Wie hohl muss eine Birne sein, etwas mit Stolz zu präsentieren, was so scheiße war, dass ein Großteil des Volkes es nicht mehr wollte und davor weggerannt ist? Der Rest des Volkes hat dann  gleich das Land entsorgt. Und heute kommt so ein Nostalgie-Baby, was sich nie um Lebensmittel, Wohnraum, Auto oder sonstigen Konsum kümmern musste, also darum, es überhaupt zu bekommen, und findet das Land mit dem Mangel scheinbar cool. Was geht vor ins so einer Birne? Was will er damit sagen? Ich pfeife auf Pressefreiheit, weil ich nie presse?  Brauche keine Meinungsfreiheit, weil ich keine Meinung habe und keine Reisefreiheit, weil Deutschland das Größte ist? Dann lieber Zeltplatz-David! Das steht für Dieter Bohlen und der tut nicht weh. Okay, außer meinen Ohren...

Mittwoch, 13. Mai 2020

Viern3ßsch

Dieser Post kommt etwas überraschend schon heute, aber lässt keinen Aufschub zu. Die Wahrheit muss ans Licht gebracht werden, ehe sie verfremdet, geleugnet oder von den Systemtreuen gelöscht wird! 
Sicher ist euch aufgefallen, dass man dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft, dem Jobmotor und der Ingenieursschmiede schlechthin, der Automobilbranche nämlich, mit aggressiven Anfeindungen aus der Lügenwelt, versucht, das Licht auszumachen, was die Arbeitslosigkeit von Hunderttausenden zur Folge haben wird. Laut einer Studie von Wolfsburger Wissenschaftlern hängt in Deutschland jeder fünfte Arbeitsplatz an der Auto-Branche. Und diese Zahl wächst ständig - bald wird es jeder sechste sein! 
Nun wird eine einfache, harmlose Pandemie benutzt, um das Ende dieser Erfolgsgeschichte  noch schneller zu besiegeln und das deutsche Auto zu begraben. 
Habt ihr euch mal gefragt, wer dahinter stecken könnte, wenn es heißt, Abgase seien ungesund? Diesel soll plötzlich stinken und verantwortlich sein, für Atemwegserkrankungen. 
Wer sagt denn, dass diese angeblich vom Dieselabgas Erkrankten, nicht Vorerkrankungen hatten, die mit dem Diesel nichts zu tun haben? Ich nenne mal kreisrunden Haarausfall als Beispiel. Vielleicht haben die nie einen Diesel gefahren? 
Und ganz ehrlich, wenn ein über Achtzigjähriger an Lungenkrebs stirbt, könnte es auch vom Rauchen sein. Außer bei Nichtrauchern vielleicht. Mein Gott, wäre er ohne Abgase überhaupt Einundachtzig geworden? Und wozu?
Jetzt rennen diese Vollbegrünten rum und erzählen, wie schön ruhig die Innenstädte ohne Autos sind. Wie sauber die Luft ist. Es sei alles so entspannt im Verkehr. Ist ja kein Wunder, bei dem Zeug, was die rauchen! Da ist das Rauchen plötzlich gut, oder was?
Alles Ablenkung, sage ich euch! Merkt ihr, was dahinter steckt? Dann geht mal auf dem Elbe-Radweg spazieren! Wie? Geht nicht? Warum nicht? Weil die Begrünten, rein zufällig natürlich, ständig die Vorteile des Fahrrads propagieren, sowas wie Bewegung sei gut, frische Luft auch, kein Lärm, keine Abgase... Und das glaubt ihr? 
Plötzlich fahren alle Fahrrad - und der Fußgänger soll rübergehen. Seid ihr so blind? Wacht auf, Freunde! Paragraf 1 im Grundgesetz sagt doch eindeutig: "Der Fußgänger ist unantastbar."
Ich habe einen Freund, dessen Bekannter war lange beim Orthopäden in Behandlung. Inzwischen kennt der sich auch ein bisschen aus und der hat mal die echten Fakten recherchiert, die man sonst nirgends liest. Der Orthopäde selbst traut sich ja nicht, seit dem die Hexenjagd auf die "Fahrrad-Gegner" begonnen hat. Stichwort: Berufsverbot. 
Zum Thema Fahrradfahren und Gesundheit: Habt ihr ungefähr eine Ahnung, wie viele Fahrradunfälle im Jahr auf deutschen Strassen passieren? Millionen!! Und warum? Weil es durch die flächendeckenden Tempolimits kaum noch möglich ist, Radfahrer mit dem Auto zügig zu überholen. Gleich gar nicht, seit dem die mit ihren E-Bikes fast gleichschnell sind. Daraus resultieren diese langen Überhol-Vorgänge-Rennen und wenn dann Gegenverkehr kommt, weichen die Autos natürlich aus und touchieren dabei manchmal ganz leicht  die Radfahrer, die dann demonstrativ umkippen und "Aua-machen". Schuld ist komischerweise immer der Autofahrer! So viel zur "unabhängigen" Justiz in diesem Staat. 
Dabei liegt doch auf der Hand, dass solche Unfälle vermieden werden könnten, wenn es keine Fahrradfahrer gäbe. Aber, das sollte man lieber nicht laut sagen. Da ist man ja gleich AFD: "Anti-Fahrrad-Demonstrant". 
Eine andere Zahl: Was glaubt ihr, wie viele Gelenkserkrankungen in Deutschland gezählt wurden, seitdem es Fahrräder gibt? Millionen - pro Jahr! Davon will man aber bei den hanfrauchenden Vollbegrünten nichts wissen. Hauptsache keine Dieselschäden.... 
Wenn ein sportlicher, gut aussehender, hochgebildeter Mitzwanziger jämmerlich an seiner Kniegelenksarthrose verreckt, die er durch das Radfahren bekommen hat, dann guckt man weg, das will man nicht wissen. Vielleicht hatte der arme Kerl sogar einen Führerschein und im schlimmsten Fall noch ein Dieselauto. Das ist doch den Begrünten egal, wenn dann seine wunderschöne, deutsche Lebensgefährtin zu Hause mit dem intelligenten Baby im Arm auf ihn wartet und gar nicht ahnt, dass die Fahrrad-Lobby ihr den Liebsten genommen hat. Nur weil er den Lügen dieser Fahrrad-Faschos glaubte. 
Was treibt aber diese Vollbegrünten, außer Hanf und Kinderpornos? Ich sage es euch und dadurch kommt die ganze Wahrheit ans Licht:  Sie wollen  Macht! 
Sie wollen ein ganzes Volk aufs Fahrrad setzen, damit es gar keinen Platz für Fußgänger auf dem Elbe-Radweg gibt und Autos in die Strassengräben ausweichen müssen. 
Sie wollen Radwege auf Strassen, die ursprünglich nur gebaut wurden, damit Autos darauf fahren können. Sie wollen Radwege auf Autobahnen! Drei Spuren für Autos würden genügen, dann könnte ja eine fürs Fahrrad nicht stören. Wehret den Anfängen! 
Denn, Paragraf 2 im Grundgesetz lautet: "Der Autofahrer ist unantastbar." 
Natürlich haben die Vollbegrünten sich das nicht selbst ausgedacht, dafür sind die doch viel zu systembenebelt. Außerdem ist denen das Projekt einige Nummern zu groß, sie sind nur Handlanger eines machthungrigen Diktators. Nein, nicht Donald Trump. Wem gehört denn quasi die Welt? Bei wem schauen jetzt schon ganz viele ihre Filme, hören Musik und bestellen Dinge, die sie gar nicht brauchen? 
Richtig, bei Amazon! 
Was glaubt ihr, wie viele Fahrräder verkauft Amazon im Jahr? Ich sage es euch: Milliarden! Wenn man auf die Homepage von Amazon geht und dort nach Fahrrädern sucht, dann kommen ganz viele Angebote: Vom Kinderfahrrad, über das BMX (amerikanisch!) bis zum Citybike. Das ist doch kein Zufall! 
Und da ergibt sich noch eine andere Kausalität: Wenn der Fahrradfahrer umfällt und "Aua" hat, was braucht er angeblich unbedingt? Einen Helm! Und hat Amazon Helme? So ein Zufall... 
Habt ihr eine Ahnung, wie viele Radhelme Amazon verkauft? Milliarden, allein in Deutschland! 
Ist euch schon einmal aufgefallen, dass Fahrradhelme neuerdings hinten so ein Blinklicht dranhaben? Das gab es früher in meiner Jugend, kurz nach dem Krieg, nämlich nicht...
Was glaubt ihr, wofür das wohl sein könnte? 
Um gesehen zu werden. Richtig! Aber wer will denn Radfahrer sehen? 
Genau: Amazon! 
Daraus erstellen die dann ein Bewegungsprofil und wissen ganz genau, wer wohin radelt. Dann sieht "Big Brother" immer, wo ihr seid! Wollt ihr das? Seid ihr so dämlich, freiwillig einen solchen Helm zu tragen, nur weil euch das jemand sagt? Habt ihr schon mal einen toten Radfahrer gesehen, dem der Helm etwas genutzt hat? Wollt ihr auch schwitzen, kaum Luft bekommen und das Gefühl haben, der Kopf ist eingeengt? Nur, damit Jeff Bezos, ja so heißt der Mann, noch reicher wird? 
Warum macht Jeff das? Wisst ihr das nicht? 
Jeff Bezos hat seine Frau nach der Scheidung angeblich mit mindestens 400 Milliarden Dollar abfinden müssen, die er jetzt, mit eurer Hilfe zurückholen will, mit euch, mit Fahrrädern und Helmen. 
Wer aber das Vermächtnis unserer Väter in Ehren halten will, wem das Grundgesetz und die Freiheit wichtig sind, der fährt gerade jetzt einen Diesel, auf dem Radweg und zwar ohne Helm! Wacht auf, ehe ihr Sklaven seid! 
Wir sind das Volk(swagen)! 

Freitag, 8. Mai 2020

Drein3ßsch

Heute (Donnerstag) hat das RKI, das Robert-Koch-Institut, darüber informiert, dass die täglichen Pressekonferenzen nicht mehr stattfinden, sondern nur noch Ereignisbezogen, wenn es Etwas zu melden gibt. Genau das wollte ich auch tun, heißt, ich veröffentliche ab jetzt einen Post, wenn mir so ist oder Etwas anliegt. Wachsam bleiben.
Zwar liegt der Vorteil, wenn man nur einen Post in der Woche schreibt, darin, dass in der Woche ganz viel passiert ist, was als Thema in Frage käme. 
Der Nachteil besteht aber darin, dass ganz viel passiert ist, was keinen mehr interessiert. Ist ja oft schon einen ganzen Tag her.
Nehmen wir den Hertha-Profi-Fußballer Salomon Kalou, der Anfang der Woche aus Versehen ein Live-Video ins Internet gestellt hat, auf dem man die Hertha-Abstands- und Hygieneregeln nachvollziehen kann. So viele sind das bei der Hertha nämlich nicht. Dooferweise hat zeitgleich die DFL versucht, zu erklären, warum die Fußball-Bundesliga-Saison zu Ende gespielt werden muss. Das Komplizierte daran war, so zu tun, als ginge es um sportliche Gründe. Zum Glück konnte die DFL auf unglaublich hohe Hygienestandarts der Profi-Fußballer in den Vereinen verweisen. Bamm, kommt das Video vom Kalou! Okay, der ist der eine Spieler, der die Regeln nicht alle verstanden hat... eigentlich gar keine. Aber, da ist er wirklich der Einzige!!!! Gut, in England hat ein englischer Nationalspieler eine Sexparty gefeiert. Ein, zwei Bundesliga-Spieler haben mal die erlaubten Entfernungen verpeilt... aber sonst. 
Übrigens hat sich Kalou natürlich entschuldigt, mit dem Hinweis, dass er sonst ein feiner Kerl ist und nach dem Abstrullen immer Hände wäscht! Er hätte da brisantes Material, wer das nicht immer tut... Und außerdem wusste er nicht, dass sich jemand so ein Video anschaut. Er hat das nur ins Internet gestellt und dachte, da steht es erstmal gut, bis er es später abholt. Das nächste Mal will er an das Video dranschreiben: "Nicht angucken!". 
Das denke ich mir derzeit auch bei einigen Videos, die wütende Menschen zeigen, angesichts der Corona-Beschränkungen. Dabei möchte ich den jüngeren Wütenden, die den Begriff Diktatur für das verwenden, was hier gerade geschieht, nur sagen: In einer Diktatur wäre keiner von euch zwei Mal in Folge bei einem Protest-Spaziergang dabei gewesen. Gleich gar nicht mit Plakaten! Was Menschenrechte betrifft, glaube ich, gibt es auch in Europa ein paar Ecken, wo man wirklich darüber reden sollte. Aber, Leid und Unterdrückung im Sinne des Wortes, kennen hier in unserem Land die Wenigsten von den unter Fünfzigjährigen! Und Zustände wie im Krieg sind das gleich gar nicht. Fragt mal Überlebende, gerade am 8. Mai. Vielleicht nicht unbedingt den Gauland, der war da erst 3 Jahre... 
Was ja nicht heißt, die Pandemie-Maßnahmen beträfen keinen ernsthaft oder tun nicht weh. Doch, tun sie und das war auch nie ein Geheimnis! 
Aber vielleicht gibt es neben dem ICH noch ein WIR und vielleicht ist das manchmal größer, als das ICH? 
Davon abgesehen, gibt es gar keine Chance für die handelnden Personen, richtig zu handeln. Egal, was sie tun, es wird öffentliche Kritik geben. Auch das unterscheidet uns von einer Diktatur! Nehmen wir nur die Schulen:
 Heute stand ein frustrierter Vater in der Zeitung, weil sein Grundschulkind von den Freunden getrennt und in einer fremden Gruppe in einem ihm fremden Klassenzimmer lernen muss. Davon abgesehen, dass das suboptimal ist, frage ich mal, was man noch beachten muss? Übrigens gibt es Eltern, die finden es generell zu früh, Kinder in Schulen zu schicken. Dann gibt es Eltern, die sind fertig und fragen, warum gerade ihr Kind noch nicht in die Schule darf. 
Ich warte schon auf die ersten Lehrer mit betröppeltem Gesicht in der Zeitung, die sich über Arbeitszeiten nach 13 Uhr beschweren oder darüber, dass so wenige Kinder in der Klasse sind, was ein Echo im Raum erzeugt, worauf sie mit Hörstürzen reagieren. 
Und da sie den Stoff jetzt immer wieder wiederkäuen, weil es ja so viele kleine Gruppen gibt, leiden sicher bald welche an Wiederholungspusteln. 
Oder es melden sich Eltern, die ein Attest vorweisen können, dass ihr Kind nach zehn Uhr extreme Konzentrationsprobleme hat und vor elf Uhr gar nichts auf die Reihe bekommt, weil sie Bluter sind oder eine zuckerkranke Verwandte mit LSR mal in der Schule genau zwischen Zehn und Elf eine Sechs in Mathe bekam, was posttraumatische Störungen in der gesamten Familie zur Folge hatte. Oder Eltern, die die Umstellung vom Zuhauselernen hin zur Schule als zu radikal empfinden und eine Verlängerung der Ferien beantragen, mit anschließendem langsamen Kennenlernen der Schüler, in den ersten sechs Wochen. Zwischen 9 und 10 Uhr. Erstmal nur montags. Dann schrittweise auch an anderen Tagen und nicht mehr in Whatsapp-Chats, sondern persönlich in der Schule. Anfangs aber nur ganz kurz! Man kennt sich ja kaum...
Freunde, bei aller Liebe, das ist Kindergarten, verglichen mit den Problemen eines fünfjährigen Jungen in Utha, dem seine Eltern keinen Lamborghini kaufen wollten, weshalb er deren Auto nahm und selbst nach Kalifornien fahren wollte, um sich einen zu kaufen. Für drei Dollar. 
Was sind das nur für Eltern, die ihrem Kind einen einfachen Wunsch abschlagen? 
Andererseits könnte der übergewichtige kleine Fettsack auch  X Æ A-12  als Vornamen bekommen haben. Na, die Fresse hätte ich dann mal sehen wollen! 


Freitag, 1. Mai 2020

Zween3ßsch

Ich muss zugeben, dass ich letzte Woche die 31 falsch geschrieben hatte, also Een30ßsch, was natürlich nicht geht und beim Aussprechen zum Desaster wird. Darum diesmal anders, dafür richtiger. Apropos anders... 
Etwas anders ist auch Donald Trump, jedenfalls anders als der Rest der Welt. Nachdem er das Corona-Virus erst ausgelacht und dann als Chinese beschimpft hatte, ist ihm irgendwann von seinen großartigen Beratern geraten worden, dass man es erschiessen könnte. Hat er logisch gefunden und ein Großteil seiner Landsleute auch, die daraufhin die Waffengeschäfte leergekauft haben. 
Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn das Klopapier dort alle gewesen wäre und die Kunden voll aufgerüstet die Geschäfte besucht hätten. Das wäre dann mal ein echter Shit-Paper-Storm geworden. 
Irgendwann ist dem Trump dann klargeworden, dass es keine ganz dumme Idee ist, bei Viren auf Virologen und Epidemien auf Epidemielogen zu hören, wobei er ursprünglich davon ausging, dass die auf ihn hören würden. Jetzt hört er gelegentlich auf die Experten, versteht aber nicht alles, genauer gesagt, alles nicht, was aber nicht schlimm wäre, wenn er seinen Schnabel halten würde, der mich übrigens zusammen mit der Perücke an einen anderen Donald erinnert. Ich komme noch drauf... 
Immer wenn ich ihn reden sehe und höre, denke ich, gleich kommt der Film-Abspann und ich muss unbedingt gucken, wer in dieser großartigen Polit-Satire den Präsidenten gespielt hat. Ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber der ist auf den Punkt besetzt! 
Ich weiß gar nicht, ob das seine Idee war, aber diese Woche flogen Kampfflugzeuge der AirForce über einigen Städten Formationsflüge, als Dank an die Corona-Helden oder so. Ich sag mal, Schwein gehabt, dass es kein Zielschiessen vom Flugzeugträger war, auf dem es so viele Covid19 Infizierte gab. Wenn das schon absurd ist, es geht noch mehr und Donald ist nicht umsonst der Größte:
Er hat Einen gucken lassen, der so dämlich ist, dass man vermuten müsste, jetzt schnallt es auch der letzte Pumpgun-Besitzer. 
Donald empfahl, sich Desinfektionsmittel einzuverleiben. Nicht einzureiben. Einzuverleiben! 
Quasi, das Virus dort zu bekämpfen, wo es gefährlich ist, nämlich im Körper. Das hat sogar eine gewisse Logik, nur eben auf einem Niveau, zu welchem sogar Regenwürmer abtauchen müssten. Andererseits hat er wiedermal mittendrin aufgehört mit seinen Tipps, ließ einige Fragen offen - war quasi in seiner Beklopptheit inkonsequent. Denn:
Was ist mit Spüli-Tabs? Lutschen? Oder rektal? 
Glyphosat intravenös? Weichspüler gurgeln?  ...
Ein Großteil wird mir zustimmen, wenn ich sage, das ist so bescheuert, dass man am Verstand des Ideengebers zweifeln müsste... wenn er welchen hätte.
 Andererseits scheint es zahlreiche Amerikaner zu geben, denen das nicht aufgefallen ist. DAS macht mir wirklich Sorgen... 
Mit einem von ihnen, dessen Intellekt zwischen Größen und Wahn zu liegen scheint, macht man in Brandenburg gerade Geschäfte. Genauer gesagt, man hofft, dass es Geschäfte werden und nicht am Ende nur "ein großes Geschäft". Da warten wir mal ab und Klopapier gibt es ja auch wieder. Apropos hoffen...
Man hofft in Deutschland jetzt stündlich auf weitere Lockerungen. Der Anfang ist gemacht, denn endlich dürfen die Tattoo-Studios wieder öffnen. Das ist systemrelevant, denn wenn man sich überlegt, wie viele eher junge Leute komplett bedruckt sind. Da werden ja Tapeten neidisch! 
Leute wie ich, so ganz ohne Tattoo, gelten schon als aussterbende Minderheit der Tattoo-Nudisten. Es soll Freibäder geben, in die wir nicht mehr reindürfen. Und wenn doch, dann nur noch an eingezäunten Stellen ganz am Rand in FKK-Bädern, damit sich keiner vor den Unbedruckten ekelt. Okay, dieses Jahr ist es egal...
Ich denke übrigens, dass die Fußball-Liga da mit drinsteckt, weil sich zahlreiche Profis geweigert haben sollen, ohne neue Tattoos weiterzuspielen. Und wenn die nicht weiterspielen, gibt es keine Spiele! (Trumpsche Kausalität) 
Ich habe gelesen, dass man das DFB-Pokalfinale nicht am festgelegten Termin in Berlin spielen wird. Na, da war ich total überrascht! In welcher Pokalrunde waren wir eigentlich? Apropos überrascht... 
Als Demos Pflicht waren, haben wir uns ge- und verdrückt. 
Als sie erlaubt und freiwillig waren, haben wir sie ignoriert. 
Nun hat die Pandemie dieses Jahr ein Verbot gebracht und plötzlich wollen ganz Viele unbedingt jetzt ihr Demonstrationsrecht nutzen. Wenn das die Genossen wüssten... Die würden fänsn!

Freitag, 24. April 2020

Een30ßsch

Ich habe mir überlegt, ein Post pro Woche ist machbar. Das Schreiben ist ja meine Möglichkeit zu kommunizieren, Frust abzubauen, Fragen zu stellen, wütend oder komisch zu sein. Wenn es dann auch noch gelesen, geliked, geteilt oder gemocht wird, ist das eine total feine Sache! 
Heute ist mir nach Wut und die Kunst besteht im Wesentlichen darin, diese beim Schreiben nicht über den Verstand siegen zu lassen. Was mir nämlich zusehends auf den Sack geht, sind die "Ich hab da andere Informationen", "Ihr werdet schon sehen" oder "Ist euch klar, was hier abgeht" - Theoretiker! 
Mich stört nicht die Tatsache, dass Fragen gestellt werden oder Diskussionen über Sachverhalte stattfinden. Wenn es geht faktenbasiert. Das nennt man Freiheit und öffnet Horizonte! 
Apropos Horizont... Bis dahin und noch weiter standen am Montag die Dresdner. War das der Versuch einer Volkszählung? Nein, es gab kostenlosen Mundschutz! 
Die Entschuldigung vom OB, man sei überrascht gewesen, dass so viele Dresdner kommen ist etwas dünn. Erstens kommen bei KOSTENLOS schon ganz viele und dann noch Mundschutz. Hallo? Aber ich schwoffte ab...
Mich kotzt immer mehr diese überhebliche Arroganz an, mit der Menschen - die, wie ich übrigens auch, NICHTS von Viren, Abläufen oder generell Medizin verstehen, weil sie NICHTS damit zu tun haben - die Leistung und das Bemühen von Virologen, Ärzten, Forschern und ja, auch von Politikern in den Dreck ziehen und verächtlich machen. Mit jeder Theorie sagen sie nämlich im Subtext, dass die, die da gerade agieren, ganz schöne Trottel oder Ganoven sind. 
Heute hatte ich das Glück der Information über die Tatsache, dass das dicke Ende erst noch kommt. Okay, aber wer für diese Erkenntnis studieren musste, hat definitiv Zeit verschwendet. 
Dabei liegt immer der Vorwurf des Vorsatzes in der Luft, dass DIE das mit Absicht machen und der Volkstrottel gar nicht merkt, wie er gerade verarscht wird. Auf die Frage nach DIE, also DENEN, kommt dooferweise nichts. Klar, ist ja geheim! 
Da es einen Grund für das Verhalten von DENEN geben muss, stellt sich die Frage nach den Gewinnern der Krise, die allgemein verdächtig sind, da mit drin zu stecken. 
Amazon, klar! 
Zewa, ganz klar! 
Alle Hefe-Produzenten! 
Schokoladenfabriken!
Die Post, alle Netzbetreiber, alle Streamingdienste, Kondomhersteller.... 
Freunde, da muss ich ja beim Schreiben lachen.  
Aber vielleicht ist es der weltumspannende Geheimbund aus gewählten Staatschefs, Diktatoren, Monarchen und was da weltweit eine gemeinsame Suppe kocht? 
Hatte ich die Gelbe Gefahr schon erwähnt? Immerhin steht die in der Bibel... oder war es das Fahrtenbuch meines Onkels?
Leider fielen dabei ein paar global agierende Kleinunternehmer hinten runter, aber die waren auch nur am Rande wichtig: 
Öl-Scheichs. Autohersteller. Ein paar Geldhäuser, Fluggesellschaften, Reiseunternehmen... 
Auf meine Frage, ob die Leichenberge in Norditalien nicht eventuell darauf hinweisen, dass ein paar Leute gestorben sein könnten, kam, neben dem Klassiker, dass die sowieso bald gestorben wären, die Aufklärung, dass das Katholiken sind, die natürlich nicht verbrannt werden wollen, man darum mit Beerdigen nicht nachkommt und nun so tut, als wären das Corona-Opfer, damit keiner merkt, was da eigentlich schief läuft. 
Der Italiener hat nicht nur dreckige Luft, strunzdumme Ärzte, die voll auf die WHO reingeflogen sind, sondern ist auch noch zu faul zum Leichenverbuddeln... Ihr wisst wohl gar nichts!?
Übrigens, der Hinweis, dass die meisten Toten sowieso bald gestorben wären, provoziert die Frage, warum wir uns dann noch Alters- und Pflegeheime leisten. Mal ehrlich, das sind doch alles welche, die eh bald sterben... Sorgen machen mir nur Hinweise auf Vorerkrankungen und Alter, weil das Variablen sind. Ab wann bin ich denn dabei? 
Ich habe lange geraucht und früh beim Aufstehen bin ich definitiv Risikogruppe...
Die größte Enthüllung war aber, dass der Drosten (Virologe, sonst unbedeutend) jetzt 50.000 Euro bekommen hat. Das ist doch kein Zufall! Gerade der, gerade jetzt... und wofür genau?
Der wurde ausgezeichnet und das ist auch nicht geheim, da reicht ein Blick auf die Homepage der Charité in Berlin! 
Freunde, entschuldigt mich bitte, aber ich gehe jetzt brechen, weil es genau diese Respektlosigkeit ist, die mir Übelkeit verursacht. 
Übrigens, der Mann, der sich so grandios auskennt und sein Wissen zu gern mit dem dummen Volk teilt, ist gelernter Tischler mit erlesenem Freundeskreis. Das sollte als Fachkompetenz für Pandemie erstmal genügen. Bleibt gesund!

Sonntag, 19. April 2020

30ßsch

Das ist nun der Letzte. Ich bitte um genaue Formulierung, denn ich meine nicht: Das Letzte. 
Also, der Letzte, weil ich das tägliche Pensum nicht mehr so einfach und ohne Stress bewältige, was bedeutet, ich werde wieder etwas Schreiben, aber nicht mehr täglich und vielleicht über andere Dinge das Lebens. Ich melde mich, wenn ich darf.
Den 31. Tag in Folge poste ich nun also etwas, was mich bewegt, was interessant oder vielleicht ganz lustig sein könnte. Als ich damit anfing, wusste ich gar nichts übers Bloggen oder ob das jemand liest. Inzwischen beschleicht mich das Gefühl, dass es wie Kolumne schreiben ist, nur ohne Zeichen-Beschränkungen. 
Oder auch wie Buch schreiben, nur ohne ein Buch veröffentlichen zu müssen, was dann keiner kauft und dessen Kosten ewig dafür sorgen, das man nicht in die Gewinnzone kommt. Das wiederum muss man dann dem Finanzamt erklären. Also, Blog ist cool.  
Nachdem ich den Statistik-Button gefunden hatte, was einfach war, weil er beschriftet ist, wie alle Schaltflächen, habe ich gelegentlich am Tag geschaut, was denn mein Blog so macht. Nicht oft, eigentlich nur früh mal kurz, vor und nach dem Frühstück, Mittag, Kaffeetrinken und Abendbrot, zwischendurch am Tag noch und dann erst abends wieder, kurz vor und nach dem Schlafengehen. Dann aber erst nach dem Wachwerden wieder! 
Im Gegensatz zu meiner Kolumne im Blitz!-Magazin, die ich nun schon seit 2002 schreibe, sah ich also, wie oft mein Blog geklickt wurde, was manchmal überraschend viel oder enttäuschend nicht so viel war. Wobei sich Maßstäbe verschieben. Dachte ich ganz am Anfang, boah, 100 Klicks, war ich später bei "nur" 100 Klicks am Tag ein wenig enttäuscht. Jetzt kann ich mit Stolz auf über 5000 Klicks insgesamt verweisen, wobei ich keine Ahnung habe, wo ich da im Verhältnis stehe. Ganz im Ernst, sollte jemand wissen, was viel oder wenig Aufrufe sind, bin ich für jede Information dankbar. Die Blogger blocken nämlich bei den Zahlen...
Dankbarkeit ist auch der Begriff, den ich benutzen möchte, wenn ich auf die 5000 Klicks verweisen darf!
Nachdem die Anfangseuphorie des Neuen groß war, kam dann die Alltagsdelle und danach konstant wieder mehr Klicks. Und jetzt kommt die Hammernachricht: Allein aus den Vereinigten Staaten hatte ich 60 Aufrufe, was ja nur bedeuten kann, dass meine Zukunft in den USA liegen wird, wo man mich nun endlich kennt. Okay, aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte ich ebenso wie aus der Türkei ein paar Aufrufe, aber ich denke, in meiner Position kann ich mir mein Partnerland aussuchen. Das heisst, ich werde wohl mit dem Geld der Scheichs in den USA eine Karriere machen, aber hier in Deutschland bleiben, wegen der sozialen Absicherung. Ein Aspekt, den ich auch noch erwähnen wollte. Am Beginn vor fast 5 Wochen, begannen die verschärften Ausgangsregeln in Deutschland, es kam nicht zu den Infektions- und Sterberaten wie in Spanien, Italien, im Elsass oder New York... Da könnte man sagen, "Dank der Maßnahmen!" oder "Was sollten dann die Maßnahmen?". Ich weiß darauf keine fachlich fundierte Antwort und maße mir auch keine an! 
Wahrscheinlich ist das wie mit einer Versicherung: Wenn ich sie brauche, bin ich heilfroh sie abgeschlossen zu haben. Wenn nicht, war es einfach nur unnütz verbranntes Geld. Aber irgendwie fühlt man sich besser...Bleibt gesund!

Samstag, 18. April 2020

9zwanzsch

Es ist Samstagvormittag, draußen scheint die Sonne und laut meiner WetterApp bleibt das so, bis zu meinem Renteneintritt. Im Prinzip finde ich das herrlich, hat aber auch Nachteile. So sitze ich gern mal in der Sonne und lese. Da wird aber nichts Anderes. 
Im Garten scheitert der Versuch, mit Wasser aus der Regentonne zu gießen am Wasser aus der Regentonne. Wir überlegen schon Dürrobst anzupflanzen oder Trockenblumen, Kakteen, Zypressen...
Etwas anderes wollte ich eigentlich loswerden: Vorgestern hatte ich ja Abflussprobleme, also nicht ich, das Waschbecken im Bad. Darüber habe ich mich mal so richtig ausgeheult, hier im Blog. Und danach kamen tatsächlich mehrere Hinweise, wo ein Klempner in der Nähe gewesen wäre, wer Material gehabt hätte. Danke dafür! Und warum sagt ihr mir das hinterher? Ich überlege nun, prophylaktisch einen Text zu machen, in dem ich eine punktuelle Geldknappheit beweine... Mal sehen, was da für Hinweise kommen. 
Übrigens habe ich gestern ein paar Zeilen zum Thema Schule geschrieben, die schon Minuten (!) später inhaltlich bestätigt und verbessert wurden. Kein Scherz, der Post ging raus und die E-Mail aus der Schule rein. Zwar befürchte ich, dass es keinen direkten Zusammenhang gibt. Aber ich muss sagen, für mich trotzdem eine schöne Sache, denn wenn man sich, so wie ich, ein klein wenig aus dem Fenster lehnt, hofft man schon, nicht allein so zu denken oder zu empfinden. Wenn man dann auch noch bestätigt wird, ist das durchaus befriedigend. 
Ich finde es auch gut, zu sehen, dass die Schulleitung Kritik und Hinweise der Eltern annimmt und bereit ist, darauf zu reagieren. Deutschlands Bildungssystem ist noch nicht verloren! 
Apropos Bildung: Bei uns läuft meist in der Küche das Radio und da ich mehr Zeit dort verbringe, als meine Tochter, läuft da auch mein Sender, radioeins vom RBB. Bis meine Tochter in die Küche kommt. Früher hat sie mich noch gefragt, heute nimmt sie die Fernbedienung und ändert auf Energy (Hitmusic only). Sobald sie aber raus geht, wenn auch nur kurz, nehme ich die Fernbedienung und korrigiere zurück auf radioeins (nur für Erwachsene). Wir spielen dann manchmal, wer es spät oder gar nicht merkt. Interessanterweise genügen aber ein paar Takte Musik und wir beide merken, dass der jeweils falsche Sender läuft. 
Aber noch etwas anderes ist mir aufgefallen. Wenn wir den ganzen Tag Energy hören würden, könnte es sein, wir wären am Montag überrascht von Menschen mit stofflicher Barriere im Gesicht. Der Informationsgehalt (nicht allein) dieses Senders geht dermaßen stark gegen Null, dass man sich nicht wundern muss, dass so viele Jugendliche nichts raffen. Die wissen es schlicht nicht! Jetzt kommt wieder der Hinweis, dass diese Sender ja auch Nachrichten senden... Ja, aber so in dem Style: "Hey Leute, draußen ist Corona, also schwimmt nicht so weit raus. Und wenn, dann mit Hitmusic only!"
Und noch etwas stört mich. Viele Bands oder Künstler, die von Konzerten oder Auftritten leben müssen, haben bis Ende August keine Auftritte! Die hätten von den Fernseh- und Radiosendern dahingehend Hilfe bekommen können, dass man sie einfach mal spielt oder zeigt. Warum in besonderen Zeiten nicht mal besondere Programme anbieten? Tantiemen sind auch Geld! 
Ich habe gerade mal die Playlist von Jump gelesen und durchaus deutsche Künstler gefunden, wie Sido, Max Giesinger, Johannes Oerding... nichts gegen diese Künstler, aber die laufen immer, weshalb ich sie nicht vordergründig gemeint habe. Und Ross Antony auch nicht!

Freitag, 17. April 2020

8zwanzsch

Gestern ging in meinem Abflusswahn unter, dass wir am Mittwoch von Lockerungen der Beschränkungen zur Corona-Krise erfuhren. So zum Beispiel, dass Geschäfte des Einzelhandels bis 800 qm Fläche öffnen dürfen. Schon gab es die ersten kritischen Stimmen, die riefen, warum nur bis 800 qm? Warum nicht bis 850 qm? Das wäre übrigens den Geschäften bis 1000 qm zu wenig... Dann wieder haben sich manche an der Zahl aufgehangen, wieso man genau 800 qm festgelegt hätte. Ich behaupte mal, bei 936 qm hätten die das auch gefragt... 
Entscheiden möchte ich so etwas nicht, wobei sich schon die Frage stellt, warum riesige Baumärkte dürfen und etwas kleinere Möbelhäuser noch nicht. Davon abgesehen, dass ich seit gestern immer auf der Seite der Baumärkte bin. Aber wer schon einmal vormittags in einem Möbelhaus (außer IKEA) war, weiß, dass die Ansteckungsgefahr dort nicht so hoch ist, wie in einigen Geschäften, die nun öffnen dürfen. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht an ein sinnvolles, gerechtes System, wer was wann darf. Im Prinzip ist jede Regelung falsch und angreifbar! Festlegungen sind immer mit dem Auge des Nutznießers zu betrachten.
Nehmen wir die Öffnung der Schulen. Es ist unstrittig, dass die wichtig ist, weil sonst viele SchülerInnen vergessen könnten, wer ihre Lehrer waren. Ich sag mal so, der letzte Kontakt meiner Tochter zu einigen ihrer Lehrer ist schon ein paar Wochen her. Wir könnten es auch mit der "Selbständigkeit" meiner Tochter beschönigen. Jedenfalls fand ich den Hinweis, die SchülerInnen können sich gern an ihre Lehrer wenden etwas mickrig. Zumal ich mir nicht vorstellen möchte, was in Summe geworden wäre, wenn wir als Eltern beide normal gearbeitet hätten und ich als Aufseh...passer nicht dagewesen wäre. Vielleicht sollte man nach der Krise ein paar Sachen aufarbeiten. Und vielleicht könnte man die Chance nutzen, auch die digitalen Versäumnisse anzusprechen. Da meine ich nicht die, unserer Kinder! Das nur nebenbei... Spannend ist jetzt, welche Idee, wie man den Schulbetrieb wieder aufnimmt, sich durchsetzen wird. Wo sich alle einig sind - zuerst müssen die Abschlussprüfungen durchgezogen werden. 
Dann aber wird es vogelwild! 
Zuerst die ganz Kleinen, weil die das Wort Virus noch nicht schreiben können? 
Oder doch lieber die Großen, weil die schon länger die Schule abgenutzt haben? 
Oder die mittleren Klassen, weil das so viele sind und etwas Schwund dort kaum auffällt? 
Oder erst die ungeraden Klassenstufen, wegen Covid-19, weil das auch ungerade ist...? Okay, den habe ich mir bei Donalds Sprecherin geklaut, die ganz baff war, dass man das Covid-19 nicht im Griff hat, obwohl es doch schon 18 andere davor gab. 
Ich persönlich finde, alle unter 1, 30 m sollten zuerst in die Schulen gehen, da die unter dem Virus durchlaufen können. 
Wer auf den Schulbus angewiesen ist, kommt ab jetzt mit Fahrrad, wobei eine Strecke von 25 km als zumutbar gilt. Es kann aber auch gelaufen werden, wobei das Ministerium darauf verweist, dass man zu Fuß länger braucht und darum eher losgehen sollte. 
Wer in der Stadt mit den Öffentlichen fährt, kann das tun, wenn er nachweisen kann, dass Mindestabstände eingehalten wurden. Dafür reicht die Unterschrift des Bus- oder Bahnfahrers. Ansonsten Fahrrrad, laufen... eher losgehen.
Außerdem erstmal nur Mädchen, weil sich Jungs die Hände nach dem Pullern oft nicht waschen. Stichwort: Tröpfcheninfektion. 
Ich habe gelesen, dass man in den Schulen die Sanitärräume nach jeder Prüfung reinigen wolle. Wahrscheinlich meinen die nach jeder Prüfungswoche. Wird noch korrigiert.
Zudem sollte es Unterricht in drei Schichten geben, damit in den Klassenzimmern etwas Platz wird. Da Lehrer ab Mittag aber extrem abbauen, werden Eltern gebeten, nachmittags, also ab 13 Uhr, den Unterricht durchzuführen. So langsam sollten die das auch können. Ansonsten siehe LB S. 181, Aufgaben 1 - 4! 
Vorhin kam im Radio, dass Wolfgang Schäuble darüber nachdenken würde, die Ferien zu verkürzen, um Stoff aufzuholen.  Komisch, als meine Tochter regelmäßig etwa 5 Wochenstunden Ausfall hatte, kam keiner auf die Idee, dass man das aufholen müsste... 

Donnerstag, 16. April 2020

7zwanzsch

Heute war ich kurz davor aufzugeben! Meinen Vorsatz, "Jeder Tag ein Post", über Bord zu werfen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich niemals berühmt werde, warum meine Texte für die Nachwelt nicht das Erste sein werden, wenn man nach der Pandemie 2020 fragt. Weil ich weich bin... 
Es gab Komponisten, die nichts mehr hörten und dennoch Großes komponierten. 
Maler, denen ein Ohr fehlte, nicht abgekaut, sondern abgeschnitten, die Großes malten. Übrigens heißt das wirklich malten und nicht mailten... Okay, zum Malen hätte er es sowieso nicht unbedingt gebraucht. 
Es gibt blinde Sänger, die den Weg zur Bühne schreiten und es gibt einen, der nix kann und Wendler wurde. 
Und ich hätte mich fast von einem undichten Abfluß unterm Waschbecken im Bad vom heutigen Post abbringen lassen. Genauer gesagt, hat sich das Verbindungsstück zum Traps aufgelöst oder wie wir sagen, zum Röhrengeruchsverschluss. Manche sagen auch Röhrensiphon, aber das klingt mir zu lecker nach Sahnesiphon. 
Mein Siphon heute war nicht lecker! 
Und das zur falschen Zeit, denn ich wusste auf die Schnelle nicht, wo ich Ersatzteile herbekomme - und zwar sofort. Da habe ich Ostern noch über die Baumarktjunkies gelästert und heute wäre ich selbst zu gern einer gewesen. Am Montag hätte ich  auch gewusst, wo ich einen Abfluss für das Waschbecken bekomme und online gibt es sicher auch welche. Aber ich kann solche unerledigten Sachen nicht ertragen und muss das sofort beheben. Darum habe ich seit Wochen mein Auto mal wieder  bewegt und war exakt 15 km weg in Dohma beim Service meines Vertrauens, bei Sanitär Schröter. Der hatte vor vielen Jahren unser Bad gemacht und mich schon ein paar Mal vor einer partiellen Flut, also nur in meinem Bad, bewahrt. 
Übrigens schreibe ich die Kilometerzahl dazu, damit mich in Dohma mit dem DD-Kennzeichen keiner anzinkt. Heute war ein Bild vom Ministerpräsi Kreeetschmer in der SZ mit der Frage, ob er Ostern in Waltersdorf in seinem Umgebindehaus hätte sein dürfen. Eine Nachbarin aus dem Ort fand das nicht lustig und hat das sofort der SZ gemeldet! Richtig! Was erlauben Kreeetschmer? 
Ich sag mal so, vielleicht sollte er seine aktuellen Beliebtheitswerte in Waltersdorf ermitteln lassen...? Wenn man solche Nachbarn hat, braucht man fast keine Koalitionspartner. 
Ganz nebenbei wurden die Ausgehbeschränkungen gestern gelockert, also für ab Montag und dann ab Mai usw. Mein Lieblingspassus dabei ist, dass die Friseurläden ab 4. Mai vielleicht öffnen dürfen und die MitarbeiterInnen dabei auf Schutz der Kunden und auf Selbstschutz achten sollen. Nach Möglichkeit soll der Kontakt mit Kunden weitestgehend vermieden werden!?! 
Ich glaube, ich nehme erst im Juli einen Termin, wenn die das mit dem Entfernungsfrisieren so richtig draufhaben.