Freitag, 8. Mai 2020

Drein3ßsch

Heute (Donnerstag) hat das RKI, das Robert-Koch-Institut, darüber informiert, dass die täglichen Pressekonferenzen nicht mehr stattfinden, sondern nur noch Ereignisbezogen, wenn es Etwas zu melden gibt. Genau das wollte ich auch tun, heißt, ich veröffentliche ab jetzt einen Post, wenn mir so ist oder Etwas anliegt. Wachsam bleiben.
Zwar liegt der Vorteil, wenn man nur einen Post in der Woche schreibt, darin, dass in der Woche ganz viel passiert ist, was als Thema in Frage käme. 
Der Nachteil besteht aber darin, dass ganz viel passiert ist, was keinen mehr interessiert. Ist ja oft schon einen ganzen Tag her.
Nehmen wir den Hertha-Profi-Fußballer Salomon Kalou, der Anfang der Woche aus Versehen ein Live-Video ins Internet gestellt hat, auf dem man die Hertha-Abstands- und Hygieneregeln nachvollziehen kann. So viele sind das bei der Hertha nämlich nicht. Dooferweise hat zeitgleich die DFL versucht, zu erklären, warum die Fußball-Bundesliga-Saison zu Ende gespielt werden muss. Das Komplizierte daran war, so zu tun, als ginge es um sportliche Gründe. Zum Glück konnte die DFL auf unglaublich hohe Hygienestandarts der Profi-Fußballer in den Vereinen verweisen. Bamm, kommt das Video vom Kalou! Okay, der ist der eine Spieler, der die Regeln nicht alle verstanden hat... eigentlich gar keine. Aber, da ist er wirklich der Einzige!!!! Gut, in England hat ein englischer Nationalspieler eine Sexparty gefeiert. Ein, zwei Bundesliga-Spieler haben mal die erlaubten Entfernungen verpeilt... aber sonst. 
Übrigens hat sich Kalou natürlich entschuldigt, mit dem Hinweis, dass er sonst ein feiner Kerl ist und nach dem Abstrullen immer Hände wäscht! Er hätte da brisantes Material, wer das nicht immer tut... Und außerdem wusste er nicht, dass sich jemand so ein Video anschaut. Er hat das nur ins Internet gestellt und dachte, da steht es erstmal gut, bis er es später abholt. Das nächste Mal will er an das Video dranschreiben: "Nicht angucken!". 
Das denke ich mir derzeit auch bei einigen Videos, die wütende Menschen zeigen, angesichts der Corona-Beschränkungen. Dabei möchte ich den jüngeren Wütenden, die den Begriff Diktatur für das verwenden, was hier gerade geschieht, nur sagen: In einer Diktatur wäre keiner von euch zwei Mal in Folge bei einem Protest-Spaziergang dabei gewesen. Gleich gar nicht mit Plakaten! Was Menschenrechte betrifft, glaube ich, gibt es auch in Europa ein paar Ecken, wo man wirklich darüber reden sollte. Aber, Leid und Unterdrückung im Sinne des Wortes, kennen hier in unserem Land die Wenigsten von den unter Fünfzigjährigen! Und Zustände wie im Krieg sind das gleich gar nicht. Fragt mal Überlebende, gerade am 8. Mai. Vielleicht nicht unbedingt den Gauland, der war da erst 3 Jahre... 
Was ja nicht heißt, die Pandemie-Maßnahmen beträfen keinen ernsthaft oder tun nicht weh. Doch, tun sie und das war auch nie ein Geheimnis! 
Aber vielleicht gibt es neben dem ICH noch ein WIR und vielleicht ist das manchmal größer, als das ICH? 
Davon abgesehen, gibt es gar keine Chance für die handelnden Personen, richtig zu handeln. Egal, was sie tun, es wird öffentliche Kritik geben. Auch das unterscheidet uns von einer Diktatur! Nehmen wir nur die Schulen:
 Heute stand ein frustrierter Vater in der Zeitung, weil sein Grundschulkind von den Freunden getrennt und in einer fremden Gruppe in einem ihm fremden Klassenzimmer lernen muss. Davon abgesehen, dass das suboptimal ist, frage ich mal, was man noch beachten muss? Übrigens gibt es Eltern, die finden es generell zu früh, Kinder in Schulen zu schicken. Dann gibt es Eltern, die sind fertig und fragen, warum gerade ihr Kind noch nicht in die Schule darf. 
Ich warte schon auf die ersten Lehrer mit betröppeltem Gesicht in der Zeitung, die sich über Arbeitszeiten nach 13 Uhr beschweren oder darüber, dass so wenige Kinder in der Klasse sind, was ein Echo im Raum erzeugt, worauf sie mit Hörstürzen reagieren. 
Und da sie den Stoff jetzt immer wieder wiederkäuen, weil es ja so viele kleine Gruppen gibt, leiden sicher bald welche an Wiederholungspusteln. 
Oder es melden sich Eltern, die ein Attest vorweisen können, dass ihr Kind nach zehn Uhr extreme Konzentrationsprobleme hat und vor elf Uhr gar nichts auf die Reihe bekommt, weil sie Bluter sind oder eine zuckerkranke Verwandte mit LSR mal in der Schule genau zwischen Zehn und Elf eine Sechs in Mathe bekam, was posttraumatische Störungen in der gesamten Familie zur Folge hatte. Oder Eltern, die die Umstellung vom Zuhauselernen hin zur Schule als zu radikal empfinden und eine Verlängerung der Ferien beantragen, mit anschließendem langsamen Kennenlernen der Schüler, in den ersten sechs Wochen. Zwischen 9 und 10 Uhr. Erstmal nur montags. Dann schrittweise auch an anderen Tagen und nicht mehr in Whatsapp-Chats, sondern persönlich in der Schule. Anfangs aber nur ganz kurz! Man kennt sich ja kaum...
Freunde, bei aller Liebe, das ist Kindergarten, verglichen mit den Problemen eines fünfjährigen Jungen in Utha, dem seine Eltern keinen Lamborghini kaufen wollten, weshalb er deren Auto nahm und selbst nach Kalifornien fahren wollte, um sich einen zu kaufen. Für drei Dollar. 
Was sind das nur für Eltern, die ihrem Kind einen einfachen Wunsch abschlagen? 
Andererseits könnte der übergewichtige kleine Fettsack auch  X Æ A-12  als Vornamen bekommen haben. Na, die Fresse hätte ich dann mal sehen wollen! 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen