Freitag, 24. April 2020

Een30ßsch

Ich habe mir überlegt, ein Post pro Woche ist machbar. Das Schreiben ist ja meine Möglichkeit zu kommunizieren, Frust abzubauen, Fragen zu stellen, wütend oder komisch zu sein. Wenn es dann auch noch gelesen, geliked, geteilt oder gemocht wird, ist das eine total feine Sache! 
Heute ist mir nach Wut und die Kunst besteht im Wesentlichen darin, diese beim Schreiben nicht über den Verstand siegen zu lassen. Was mir nämlich zusehends auf den Sack geht, sind die "Ich hab da andere Informationen", "Ihr werdet schon sehen" oder "Ist euch klar, was hier abgeht" - Theoretiker! 
Mich stört nicht die Tatsache, dass Fragen gestellt werden oder Diskussionen über Sachverhalte stattfinden. Wenn es geht faktenbasiert. Das nennt man Freiheit und öffnet Horizonte! 
Apropos Horizont... Bis dahin und noch weiter standen am Montag die Dresdner. War das der Versuch einer Volkszählung? Nein, es gab kostenlosen Mundschutz! 
Die Entschuldigung vom OB, man sei überrascht gewesen, dass so viele Dresdner kommen ist etwas dünn. Erstens kommen bei KOSTENLOS schon ganz viele und dann noch Mundschutz. Hallo? Aber ich schwoffte ab...
Mich kotzt immer mehr diese überhebliche Arroganz an, mit der Menschen - die, wie ich übrigens auch, NICHTS von Viren, Abläufen oder generell Medizin verstehen, weil sie NICHTS damit zu tun haben - die Leistung und das Bemühen von Virologen, Ärzten, Forschern und ja, auch von Politikern in den Dreck ziehen und verächtlich machen. Mit jeder Theorie sagen sie nämlich im Subtext, dass die, die da gerade agieren, ganz schöne Trottel oder Ganoven sind. 
Heute hatte ich das Glück der Information über die Tatsache, dass das dicke Ende erst noch kommt. Okay, aber wer für diese Erkenntnis studieren musste, hat definitiv Zeit verschwendet. 
Dabei liegt immer der Vorwurf des Vorsatzes in der Luft, dass DIE das mit Absicht machen und der Volkstrottel gar nicht merkt, wie er gerade verarscht wird. Auf die Frage nach DIE, also DENEN, kommt dooferweise nichts. Klar, ist ja geheim! 
Da es einen Grund für das Verhalten von DENEN geben muss, stellt sich die Frage nach den Gewinnern der Krise, die allgemein verdächtig sind, da mit drin zu stecken. 
Amazon, klar! 
Zewa, ganz klar! 
Alle Hefe-Produzenten! 
Schokoladenfabriken!
Die Post, alle Netzbetreiber, alle Streamingdienste, Kondomhersteller.... 
Freunde, da muss ich ja beim Schreiben lachen.  
Aber vielleicht ist es der weltumspannende Geheimbund aus gewählten Staatschefs, Diktatoren, Monarchen und was da weltweit eine gemeinsame Suppe kocht? 
Hatte ich die Gelbe Gefahr schon erwähnt? Immerhin steht die in der Bibel... oder war es das Fahrtenbuch meines Onkels?
Leider fielen dabei ein paar global agierende Kleinunternehmer hinten runter, aber die waren auch nur am Rande wichtig: 
Öl-Scheichs. Autohersteller. Ein paar Geldhäuser, Fluggesellschaften, Reiseunternehmen... 
Auf meine Frage, ob die Leichenberge in Norditalien nicht eventuell darauf hinweisen, dass ein paar Leute gestorben sein könnten, kam, neben dem Klassiker, dass die sowieso bald gestorben wären, die Aufklärung, dass das Katholiken sind, die natürlich nicht verbrannt werden wollen, man darum mit Beerdigen nicht nachkommt und nun so tut, als wären das Corona-Opfer, damit keiner merkt, was da eigentlich schief läuft. 
Der Italiener hat nicht nur dreckige Luft, strunzdumme Ärzte, die voll auf die WHO reingeflogen sind, sondern ist auch noch zu faul zum Leichenverbuddeln... Ihr wisst wohl gar nichts!?
Übrigens, der Hinweis, dass die meisten Toten sowieso bald gestorben wären, provoziert die Frage, warum wir uns dann noch Alters- und Pflegeheime leisten. Mal ehrlich, das sind doch alles welche, die eh bald sterben... Sorgen machen mir nur Hinweise auf Vorerkrankungen und Alter, weil das Variablen sind. Ab wann bin ich denn dabei? 
Ich habe lange geraucht und früh beim Aufstehen bin ich definitiv Risikogruppe...
Die größte Enthüllung war aber, dass der Drosten (Virologe, sonst unbedeutend) jetzt 50.000 Euro bekommen hat. Das ist doch kein Zufall! Gerade der, gerade jetzt... und wofür genau?
Der wurde ausgezeichnet und das ist auch nicht geheim, da reicht ein Blick auf die Homepage der Charité in Berlin! 
Freunde, entschuldigt mich bitte, aber ich gehe jetzt brechen, weil es genau diese Respektlosigkeit ist, die mir Übelkeit verursacht. 
Übrigens, der Mann, der sich so grandios auskennt und sein Wissen zu gern mit dem dummen Volk teilt, ist gelernter Tischler mit erlesenem Freundeskreis. Das sollte als Fachkompetenz für Pandemie erstmal genügen. Bleibt gesund!

Sonntag, 19. April 2020

30ßsch

Das ist nun der Letzte. Ich bitte um genaue Formulierung, denn ich meine nicht: Das Letzte. 
Also, der Letzte, weil ich das tägliche Pensum nicht mehr so einfach und ohne Stress bewältige, was bedeutet, ich werde wieder etwas Schreiben, aber nicht mehr täglich und vielleicht über andere Dinge das Lebens. Ich melde mich, wenn ich darf.
Den 31. Tag in Folge poste ich nun also etwas, was mich bewegt, was interessant oder vielleicht ganz lustig sein könnte. Als ich damit anfing, wusste ich gar nichts übers Bloggen oder ob das jemand liest. Inzwischen beschleicht mich das Gefühl, dass es wie Kolumne schreiben ist, nur ohne Zeichen-Beschränkungen. 
Oder auch wie Buch schreiben, nur ohne ein Buch veröffentlichen zu müssen, was dann keiner kauft und dessen Kosten ewig dafür sorgen, das man nicht in die Gewinnzone kommt. Das wiederum muss man dann dem Finanzamt erklären. Also, Blog ist cool.  
Nachdem ich den Statistik-Button gefunden hatte, was einfach war, weil er beschriftet ist, wie alle Schaltflächen, habe ich gelegentlich am Tag geschaut, was denn mein Blog so macht. Nicht oft, eigentlich nur früh mal kurz, vor und nach dem Frühstück, Mittag, Kaffeetrinken und Abendbrot, zwischendurch am Tag noch und dann erst abends wieder, kurz vor und nach dem Schlafengehen. Dann aber erst nach dem Wachwerden wieder! 
Im Gegensatz zu meiner Kolumne im Blitz!-Magazin, die ich nun schon seit 2002 schreibe, sah ich also, wie oft mein Blog geklickt wurde, was manchmal überraschend viel oder enttäuschend nicht so viel war. Wobei sich Maßstäbe verschieben. Dachte ich ganz am Anfang, boah, 100 Klicks, war ich später bei "nur" 100 Klicks am Tag ein wenig enttäuscht. Jetzt kann ich mit Stolz auf über 5000 Klicks insgesamt verweisen, wobei ich keine Ahnung habe, wo ich da im Verhältnis stehe. Ganz im Ernst, sollte jemand wissen, was viel oder wenig Aufrufe sind, bin ich für jede Information dankbar. Die Blogger blocken nämlich bei den Zahlen...
Dankbarkeit ist auch der Begriff, den ich benutzen möchte, wenn ich auf die 5000 Klicks verweisen darf!
Nachdem die Anfangseuphorie des Neuen groß war, kam dann die Alltagsdelle und danach konstant wieder mehr Klicks. Und jetzt kommt die Hammernachricht: Allein aus den Vereinigten Staaten hatte ich 60 Aufrufe, was ja nur bedeuten kann, dass meine Zukunft in den USA liegen wird, wo man mich nun endlich kennt. Okay, aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte ich ebenso wie aus der Türkei ein paar Aufrufe, aber ich denke, in meiner Position kann ich mir mein Partnerland aussuchen. Das heisst, ich werde wohl mit dem Geld der Scheichs in den USA eine Karriere machen, aber hier in Deutschland bleiben, wegen der sozialen Absicherung. Ein Aspekt, den ich auch noch erwähnen wollte. Am Beginn vor fast 5 Wochen, begannen die verschärften Ausgangsregeln in Deutschland, es kam nicht zu den Infektions- und Sterberaten wie in Spanien, Italien, im Elsass oder New York... Da könnte man sagen, "Dank der Maßnahmen!" oder "Was sollten dann die Maßnahmen?". Ich weiß darauf keine fachlich fundierte Antwort und maße mir auch keine an! 
Wahrscheinlich ist das wie mit einer Versicherung: Wenn ich sie brauche, bin ich heilfroh sie abgeschlossen zu haben. Wenn nicht, war es einfach nur unnütz verbranntes Geld. Aber irgendwie fühlt man sich besser...Bleibt gesund!

Samstag, 18. April 2020

9zwanzsch

Es ist Samstagvormittag, draußen scheint die Sonne und laut meiner WetterApp bleibt das so, bis zu meinem Renteneintritt. Im Prinzip finde ich das herrlich, hat aber auch Nachteile. So sitze ich gern mal in der Sonne und lese. Da wird aber nichts Anderes. 
Im Garten scheitert der Versuch, mit Wasser aus der Regentonne zu gießen am Wasser aus der Regentonne. Wir überlegen schon Dürrobst anzupflanzen oder Trockenblumen, Kakteen, Zypressen...
Etwas anderes wollte ich eigentlich loswerden: Vorgestern hatte ich ja Abflussprobleme, also nicht ich, das Waschbecken im Bad. Darüber habe ich mich mal so richtig ausgeheult, hier im Blog. Und danach kamen tatsächlich mehrere Hinweise, wo ein Klempner in der Nähe gewesen wäre, wer Material gehabt hätte. Danke dafür! Und warum sagt ihr mir das hinterher? Ich überlege nun, prophylaktisch einen Text zu machen, in dem ich eine punktuelle Geldknappheit beweine... Mal sehen, was da für Hinweise kommen. 
Übrigens habe ich gestern ein paar Zeilen zum Thema Schule geschrieben, die schon Minuten (!) später inhaltlich bestätigt und verbessert wurden. Kein Scherz, der Post ging raus und die E-Mail aus der Schule rein. Zwar befürchte ich, dass es keinen direkten Zusammenhang gibt. Aber ich muss sagen, für mich trotzdem eine schöne Sache, denn wenn man sich, so wie ich, ein klein wenig aus dem Fenster lehnt, hofft man schon, nicht allein so zu denken oder zu empfinden. Wenn man dann auch noch bestätigt wird, ist das durchaus befriedigend. 
Ich finde es auch gut, zu sehen, dass die Schulleitung Kritik und Hinweise der Eltern annimmt und bereit ist, darauf zu reagieren. Deutschlands Bildungssystem ist noch nicht verloren! 
Apropos Bildung: Bei uns läuft meist in der Küche das Radio und da ich mehr Zeit dort verbringe, als meine Tochter, läuft da auch mein Sender, radioeins vom RBB. Bis meine Tochter in die Küche kommt. Früher hat sie mich noch gefragt, heute nimmt sie die Fernbedienung und ändert auf Energy (Hitmusic only). Sobald sie aber raus geht, wenn auch nur kurz, nehme ich die Fernbedienung und korrigiere zurück auf radioeins (nur für Erwachsene). Wir spielen dann manchmal, wer es spät oder gar nicht merkt. Interessanterweise genügen aber ein paar Takte Musik und wir beide merken, dass der jeweils falsche Sender läuft. 
Aber noch etwas anderes ist mir aufgefallen. Wenn wir den ganzen Tag Energy hören würden, könnte es sein, wir wären am Montag überrascht von Menschen mit stofflicher Barriere im Gesicht. Der Informationsgehalt (nicht allein) dieses Senders geht dermaßen stark gegen Null, dass man sich nicht wundern muss, dass so viele Jugendliche nichts raffen. Die wissen es schlicht nicht! Jetzt kommt wieder der Hinweis, dass diese Sender ja auch Nachrichten senden... Ja, aber so in dem Style: "Hey Leute, draußen ist Corona, also schwimmt nicht so weit raus. Und wenn, dann mit Hitmusic only!"
Und noch etwas stört mich. Viele Bands oder Künstler, die von Konzerten oder Auftritten leben müssen, haben bis Ende August keine Auftritte! Die hätten von den Fernseh- und Radiosendern dahingehend Hilfe bekommen können, dass man sie einfach mal spielt oder zeigt. Warum in besonderen Zeiten nicht mal besondere Programme anbieten? Tantiemen sind auch Geld! 
Ich habe gerade mal die Playlist von Jump gelesen und durchaus deutsche Künstler gefunden, wie Sido, Max Giesinger, Johannes Oerding... nichts gegen diese Künstler, aber die laufen immer, weshalb ich sie nicht vordergründig gemeint habe. Und Ross Antony auch nicht!

Freitag, 17. April 2020

8zwanzsch

Gestern ging in meinem Abflusswahn unter, dass wir am Mittwoch von Lockerungen der Beschränkungen zur Corona-Krise erfuhren. So zum Beispiel, dass Geschäfte des Einzelhandels bis 800 qm Fläche öffnen dürfen. Schon gab es die ersten kritischen Stimmen, die riefen, warum nur bis 800 qm? Warum nicht bis 850 qm? Das wäre übrigens den Geschäften bis 1000 qm zu wenig... Dann wieder haben sich manche an der Zahl aufgehangen, wieso man genau 800 qm festgelegt hätte. Ich behaupte mal, bei 936 qm hätten die das auch gefragt... 
Entscheiden möchte ich so etwas nicht, wobei sich schon die Frage stellt, warum riesige Baumärkte dürfen und etwas kleinere Möbelhäuser noch nicht. Davon abgesehen, dass ich seit gestern immer auf der Seite der Baumärkte bin. Aber wer schon einmal vormittags in einem Möbelhaus (außer IKEA) war, weiß, dass die Ansteckungsgefahr dort nicht so hoch ist, wie in einigen Geschäften, die nun öffnen dürfen. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht an ein sinnvolles, gerechtes System, wer was wann darf. Im Prinzip ist jede Regelung falsch und angreifbar! Festlegungen sind immer mit dem Auge des Nutznießers zu betrachten.
Nehmen wir die Öffnung der Schulen. Es ist unstrittig, dass die wichtig ist, weil sonst viele SchülerInnen vergessen könnten, wer ihre Lehrer waren. Ich sag mal so, der letzte Kontakt meiner Tochter zu einigen ihrer Lehrer ist schon ein paar Wochen her. Wir könnten es auch mit der "Selbständigkeit" meiner Tochter beschönigen. Jedenfalls fand ich den Hinweis, die SchülerInnen können sich gern an ihre Lehrer wenden etwas mickrig. Zumal ich mir nicht vorstellen möchte, was in Summe geworden wäre, wenn wir als Eltern beide normal gearbeitet hätten und ich als Aufseh...passer nicht dagewesen wäre. Vielleicht sollte man nach der Krise ein paar Sachen aufarbeiten. Und vielleicht könnte man die Chance nutzen, auch die digitalen Versäumnisse anzusprechen. Da meine ich nicht die, unserer Kinder! Das nur nebenbei... Spannend ist jetzt, welche Idee, wie man den Schulbetrieb wieder aufnimmt, sich durchsetzen wird. Wo sich alle einig sind - zuerst müssen die Abschlussprüfungen durchgezogen werden. 
Dann aber wird es vogelwild! 
Zuerst die ganz Kleinen, weil die das Wort Virus noch nicht schreiben können? 
Oder doch lieber die Großen, weil die schon länger die Schule abgenutzt haben? 
Oder die mittleren Klassen, weil das so viele sind und etwas Schwund dort kaum auffällt? 
Oder erst die ungeraden Klassenstufen, wegen Covid-19, weil das auch ungerade ist...? Okay, den habe ich mir bei Donalds Sprecherin geklaut, die ganz baff war, dass man das Covid-19 nicht im Griff hat, obwohl es doch schon 18 andere davor gab. 
Ich persönlich finde, alle unter 1, 30 m sollten zuerst in die Schulen gehen, da die unter dem Virus durchlaufen können. 
Wer auf den Schulbus angewiesen ist, kommt ab jetzt mit Fahrrad, wobei eine Strecke von 25 km als zumutbar gilt. Es kann aber auch gelaufen werden, wobei das Ministerium darauf verweist, dass man zu Fuß länger braucht und darum eher losgehen sollte. 
Wer in der Stadt mit den Öffentlichen fährt, kann das tun, wenn er nachweisen kann, dass Mindestabstände eingehalten wurden. Dafür reicht die Unterschrift des Bus- oder Bahnfahrers. Ansonsten Fahrrrad, laufen... eher losgehen.
Außerdem erstmal nur Mädchen, weil sich Jungs die Hände nach dem Pullern oft nicht waschen. Stichwort: Tröpfcheninfektion. 
Ich habe gelesen, dass man in den Schulen die Sanitärräume nach jeder Prüfung reinigen wolle. Wahrscheinlich meinen die nach jeder Prüfungswoche. Wird noch korrigiert.
Zudem sollte es Unterricht in drei Schichten geben, damit in den Klassenzimmern etwas Platz wird. Da Lehrer ab Mittag aber extrem abbauen, werden Eltern gebeten, nachmittags, also ab 13 Uhr, den Unterricht durchzuführen. So langsam sollten die das auch können. Ansonsten siehe LB S. 181, Aufgaben 1 - 4! 
Vorhin kam im Radio, dass Wolfgang Schäuble darüber nachdenken würde, die Ferien zu verkürzen, um Stoff aufzuholen.  Komisch, als meine Tochter regelmäßig etwa 5 Wochenstunden Ausfall hatte, kam keiner auf die Idee, dass man das aufholen müsste... 

Donnerstag, 16. April 2020

7zwanzsch

Heute war ich kurz davor aufzugeben! Meinen Vorsatz, "Jeder Tag ein Post", über Bord zu werfen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich niemals berühmt werde, warum meine Texte für die Nachwelt nicht das Erste sein werden, wenn man nach der Pandemie 2020 fragt. Weil ich weich bin... 
Es gab Komponisten, die nichts mehr hörten und dennoch Großes komponierten. 
Maler, denen ein Ohr fehlte, nicht abgekaut, sondern abgeschnitten, die Großes malten. Übrigens heißt das wirklich malten und nicht mailten... Okay, zum Malen hätte er es sowieso nicht unbedingt gebraucht. 
Es gibt blinde Sänger, die den Weg zur Bühne schreiten und es gibt einen, der nix kann und Wendler wurde. 
Und ich hätte mich fast von einem undichten Abfluß unterm Waschbecken im Bad vom heutigen Post abbringen lassen. Genauer gesagt, hat sich das Verbindungsstück zum Traps aufgelöst oder wie wir sagen, zum Röhrengeruchsverschluss. Manche sagen auch Röhrensiphon, aber das klingt mir zu lecker nach Sahnesiphon. 
Mein Siphon heute war nicht lecker! 
Und das zur falschen Zeit, denn ich wusste auf die Schnelle nicht, wo ich Ersatzteile herbekomme - und zwar sofort. Da habe ich Ostern noch über die Baumarktjunkies gelästert und heute wäre ich selbst zu gern einer gewesen. Am Montag hätte ich  auch gewusst, wo ich einen Abfluss für das Waschbecken bekomme und online gibt es sicher auch welche. Aber ich kann solche unerledigten Sachen nicht ertragen und muss das sofort beheben. Darum habe ich seit Wochen mein Auto mal wieder  bewegt und war exakt 15 km weg in Dohma beim Service meines Vertrauens, bei Sanitär Schröter. Der hatte vor vielen Jahren unser Bad gemacht und mich schon ein paar Mal vor einer partiellen Flut, also nur in meinem Bad, bewahrt. 
Übrigens schreibe ich die Kilometerzahl dazu, damit mich in Dohma mit dem DD-Kennzeichen keiner anzinkt. Heute war ein Bild vom Ministerpräsi Kreeetschmer in der SZ mit der Frage, ob er Ostern in Waltersdorf in seinem Umgebindehaus hätte sein dürfen. Eine Nachbarin aus dem Ort fand das nicht lustig und hat das sofort der SZ gemeldet! Richtig! Was erlauben Kreeetschmer? 
Ich sag mal so, vielleicht sollte er seine aktuellen Beliebtheitswerte in Waltersdorf ermitteln lassen...? Wenn man solche Nachbarn hat, braucht man fast keine Koalitionspartner. 
Ganz nebenbei wurden die Ausgehbeschränkungen gestern gelockert, also für ab Montag und dann ab Mai usw. Mein Lieblingspassus dabei ist, dass die Friseurläden ab 4. Mai vielleicht öffnen dürfen und die MitarbeiterInnen dabei auf Schutz der Kunden und auf Selbstschutz achten sollen. Nach Möglichkeit soll der Kontakt mit Kunden weitestgehend vermieden werden!?! 
Ich glaube, ich nehme erst im Juli einen Termin, wenn die das mit dem Entfernungsfrisieren so richtig draufhaben. 

Mittwoch, 15. April 2020

6zwanzsch

Heute ist nun der berühmte Mittwoch, der alle Probleme lösen soll. Bis jetzt habe ich unter anderem gelesen, dass Großveranstaltungen bis Ende August verboten bleiben sollen. Inklusive Sportveranstaltungen. Der Zyniker in mir meint dazu, dass Fußballspiele in einigen westdeutschen 2. Liga-Stadien, eigentlich gestattet bleiben könnten. Wer soll sich da anstecken, wenn die kaum Zuschauer haben? Ich sage mal Wehen-Wiesbaden, Heidenheim, Sandhausen, Fürth... Da ginge das mit dem Sicherheitsabstand. 
Vielleicht ist es das Beste, man sagt die Fußball-Ligen ab und fängt nächstes Jahr bei Null an. Das wäre sicher auch im Sinne von Dynamo, die ihre Ungeschlagen-Serie dadurch ausbauen könnten. Um das Fernsehgeld zu bekommen, kann man ja Geisterspiele austragen, die aber wie Freundschaftsspiele gewertet werden. Es wäre sowieso viel zu viel Konfliktpotential vorhanden, denn wo bliebe die Chancengleichheit? Es gibt vielleicht Spieler, die können nicht, wenn keiner zuguckt. Also spielen. Dann wird es welche geben, die verweigern das Toreschiessen, weil das Trikot auszuziehen im Torjubel sinnlos geworden ist. Da hat man mehrere neue Tattoos und keine Sau sieht das! Wo rennt man in einem leeren Stadion überhaupt hin, zum Jubeln? Darf man noch aufeinander springen beim Torjubel oder wird das als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld verwarnt? Zahlt der Verein das Bußgeld oder der Spieler? 
Einige Jungs bekämen riesige Motivationsprobleme. Stellt euch mal vor, die müssten spielen, ohne dass Zehntausende ihnen zujubeln. Die würden den Ball bis zum Mitspieler bringen, der schon länger neben ihnen steht und keinen Applaus dafür bekommen. Quasi wie bei fast jedem von uns. Oder klatscht euer Chef Applaus wenn ihr euren Job fehlerfrei erledigt habt? Man könnte jetzt noch sagen, ab einer gewissen Summe kann man sich auch mal selbst motivieren, aber ich befürchte, bei einigen Spielern ist diese Summe noch nicht erreicht. 
Was passiert mit den vielen Dauerspuckern? Ist das Spucken ab jetzt eine Tätlichkeit, wenn man nicht mindestens 2 m Abstand von der Spucke zum Gegenspieler hat. Generell stellt sich die Frage, was mit Tröpfcheninfektion ist. Andererseits erklärt sich unter diesem Gesichtspunkt das Verhalten der Dynamo-Abwehrspieler bei vielen Gegentoren in dieser Saison. Das war Selbstschutz!
Fällt dann nicht auch auf, wie überschätzt ein Stürmer ist, wenn er ohne gegnerischen Körperkontakt trotzdem wochenlang kein Tor schiesst? 
Werden Spieler nur noch mit Einkaufswagen auf das Spielfeld gelassen? Darf jede Heimmannschaft festlegen, wie viele Einkaufswagen für gegnerische Mannschaften zugelassen werden? 
Müssen Tausende von Sicherheitsdienst-Mitarbeitern bei jedem Ball-Aus die neuen Spielbälle mit einem Desi-Tuch abwischen unnd dem Einwerfer die Hände vorher desinfizieren? Werden Spieler, die ihre Hände vor dem Spiel nicht gewaschen haben, mit Gelb verwarnt? Bekommen Schiris eine Plexiglas-Röhre übergestülpt? Muss das Fiebermessen bei Einwechslungen der Amtsarzt durchführen? Welche Fieber-Thermometer werden von der DFL zugelassen? Wenn man, wie allseits bekannt, rektal die genauesten Messwerte erhält, sollte man das dann nicht auch verbindlich festlegen? Direkt am Spielfeldrand oder noch in der Kabine? Darf Bibiana Steinhaus unter solchen Bedingungen noch Männer-Spiele leiten...? 

Dienstag, 14. April 2020

5zwanzsch

Gestern Abend haben wir uns den Film "Das Pubertier" angeschaut, gemeinsam mit unserer Tochter, die im Alter eines solchen Tieres ist. Wir Eltern wollten schauen, ob wir schon mittendrin sind, noch am Anfang oder schon drüber und glücklich sein können, dass es so glimpflich ausging. Unsere Tochter hat freiwillig mit geschaut und wir hofften, dass sie das Pubertier im Film so daneben finden würde, dass sie sich bemüht, nicht so zu werden, sollte es noch losgehen. Für uns war es also gestern, wie für die Nation, die gespannt auf den Mittwoch wartet, mit der Frage, ob und was von den Corona-Regeln gelockert werden wird. Und ich denke, der Film war für uns, wie der Mittwoch für Alle werden wird. Die Besetzung  des Filmes versprach gute Unterhaltung mit Liefers, Buck, Mackatsch und Gruber, aber... 
Auch am Mittwoch ist die Besetzung prominent, es kommen die wichtigsten Politiker Deutschlands zusammen. Es werden ein paar Hoffnungen erfüllt werden, ein paar Erwartungen bestätigt, aber insgesamt wird am Ende keiner so richtig zufrieden sein. Und es wird wieder Viele geben, die sich als Verlierer fühlen werden. Die große Spannung wird abfallen und zurück bleibt neben Erleichterung, ein bisschen Leere, Traurigkeit, Enttäuschung und sicher auch Wut. Ich hoffe nur, dass da keine Entscheidungen unter dem Druck irgendwelcher Lobbyisten fallen, die selten mit der Vernunft ihre Verträge schließen. 
Okay, nach dem Film blieb jetzt keine Wut oder so zurück. Er war solide, gut gespielt, man konnte durchaus schmunzeln, aber weggeschmissen vor lachen haben wir uns nicht. Ich hadere eigentlich generell mit deutschen Komödien, weil es denen zu selten gelingt, mal völlig dämlich loszukaspern. Meist leiden deutsche Komödien an intellektuell anspruchsvoller, plumper Humorlosigkeit, so dass ich mit Schmunzeln oft schon zufrieden bin. 
Unabhängig vom Film, läuft es bei uns aber noch pubertär entspannt. 
Auf die meisten Fragen kommt ein NEIN als Antwort. Die Weitsicht des Teenagers ist mit Kurzsichtigkeit positiv beschrieben. Beim Suchen von etwas, wird generell nichts gefunden und Bock hat man selten, zumal man das Meiste vergessen hat. Eigentlich sehr okay!
 Neulich war ich dann aber doch vom Anspruch der Jugend irritiert. Im Fernsehen wurden in einer Show die Lochis vorgestellt, was Zwillinge sind, die durch YOU TUBE-Videos megaerfolgreich geworden sind. Wir reden hier von 2,7 Millionen Abonennten und über 1 Milliarde Klicks! Den Zuschauern wurden ein paar Videoschnipsel eingespielt, die zeigen sollten, wie die so erfolgreich wurden. Da konnte man sehen, wie die Lochis Auto fuhren und dabei lustig guckten. Hammer! Einmal war ein Lochi draußen vor einem Fenster und einer drin, der lustig raus guckte, weil dem anderen draußen kalt zu sein schien. Brüller! Und dann gab es noch ein Video, wo man sehen konnte, wie die verrückten Kerle Spaghetti kochten, dabei den Herd versauten und übelst lustig guckten. Total geil! Muss man erstmal drauf kommen. Hat sicher eine spannende Meta-Ebene... 
Nachdem ich in den letzten drei Wochen meine Insta-Follower auf die schwindelerregende Zahl 78 geschossen habe, ist es für mich an der Zeit, auch was Neues zu wagen. Ich denke, ich drehe ein Video, wie ich beim Versuch mir die Schuhe zuzuschnüren die Treppe runterfliege und dabei lustig gucke, weil es Klettverschluss war... 
Oder wie ich beim Fahrradfahren Grimassen schneide, mit Helm schief auf dem Kopf... 
Im Supermarkt den Einkaufswagen rückwärts (!) schiebe... 
Wie ich meinen Mundschutz als Mütze trage... Yes, Bro! .. Äh...  Gibt es da eine bestimmte Postadresse, wo man sowas hinschickt...? Als Stick oder CD?...

Montag, 13. April 2020

4zwanzsch

Das Fernsehprogramm zeigt in etwa die Sehgewohnheiten der Zuschauer und damit auch, wie diese ticken. Jetzt werden manche einwerfen, dass man ja für das Programm nichts könne, aber das ist der Punkt, den viele nicht verstehen. WIR machen das Programm, in dem wir signalisieren, was wir sehen möchten. Darum sind die Quoten so wichtig, als Maßstab für die Entscheidung der Sender, was man weiterhin senden oder produzieren wird. Gerade für Privatsender ist es enorm wichtig, zu wissen, was massenkompatibel ist, da sich danach die Werbeeinnahmen berechnen, die letztendlich das Überleben des Senders sichern. Bei einigen Sendungen hoffe ich allerdings, dass diese These nicht stimmt, wobei sie eine schlüssige Erklärung für die Ergebnisse der Pisa-Studien liefern würde. Dummheit!
Die Öffentlich-Rechtlichen bekommen hingegen Geld, um von dieser Quotenhatz unabhängig, Sendungen zu produzieren, die einen sogenannten Bildungsauftrag erfüllen. Nur so ist Frauenfußball zur Primetime zu erklären, den schon live im Stadion keiner sehen will. Das heißt nicht, dass ich gegen Frauenfußball bin. Ich staune nur, wie es ins Fernsehen kommt, im Gegensatz zu Sportarten, die es mit Sicherheit auch verdient hätten. Aber das ist Politik, von der ich gar nicht schreiben will. 
Viel interessanter finde ich heute die Frage, ob wir unsere viel beschworenen christlichen Werte gerade an solchen Feiertagen im Fernsehen wiederfinden, als Zeichen, was uns wichtig ist. 
Nehmen wir den Gründonnerstag, den Tag des letzten Abendmahls, wo ich mit einer großen Anzahl Kochsendungen noch einverstanden gewesen wäre - als Symbolik. Was soll ich sagen, es gab zwar eine Menge totes Fleisch zu sehen, aber gekocht und gegessen wurde nur in Rosins Restaurants auf Kabel. 
Ganz weit gefasst, könnte man noch die Schlagerchampions gelten lassen, quasi als Florian und seine Jünger, aber ich weiß nicht genau, ob Jünger da passend ist. Die sind oft älter... Am Karfreitag, dem Tag der Kreuzigung Jesus Christus, gab es ein buntes Allerlei aus Kriegsdrama, Krimiserie, Horror, Let's Dance, Pirates of Caribbean und als deutliches Zeichen zum Thema Kultur Fack Ju Göhte3. Einzig 3Sat und RTLII haben Filme gezeigt, die thematisch in Richtung biblische Geschichte weisen. 
Keine Überraschung an den nächsten Tagen, bis auf christliche Ausrutscher auf 3Sat und Arte. Aber sonst? 
Jetzt könnten die Öffentlichen auf ihre Übertragung von Gottesdiensten verweisen, aber mal ganz ehrlich, schon der Blick auf die Quoten dieser Sendungen sollte das Argument als Beweis der Bedeutung der Religion in der Gesellschaft ad absurdum führen. Und in den Kirchen, ist es gerade wie sonst oftmals auch - leer. 
Natürlich ist das alles etwas vereinfacht, übertrieben von mir dargestellt und nicht komplett zu verallgemeinern. 
Andererseits gibt es noch nicht mal Talkshows zum Osterfest oder der Kirche in Zeiten von Corona. Sonst gibt es doch auch zu jedem Thema einen Talk. Ich finde, das zeigt, dass es sogar den Fernsehmachern völlig wurscht zu sein scheint, was das für ein Fest sein könnte und ob man sich damit beschäftigen sollte. 
Es wäre mir übrigens als Atheist auch egal, wenn mir nicht täglich Leute begegnen würden, die sich hinter dieser Religion und deren christlicher Lehren verstecken, als Begründung für ganz viel Unfug, Unfrieden und Bevormundung. Das Fernsehprogramm zeigt nämlich, was uns wirklich interessiert. Nichts im Besonderen, außer uns selbst - aber die Religion des Abendlandes keinesfalls! 

Sonntag, 12. April 2020

3zwanzsch

Heute ist Ostersonntag, mit einem Wetter wie man es sich nur wünschen kann. Warm, Sonne satt und keine Wolke am Himmel. Sicher werden heute wieder viele Dresdner raus in die Umgebungsnatur drängen und wir werden wohl wieder staunen, wie viele Menschen in einem Haushalt zusammenleben können, weil die ja sonst nicht zusammen spazieren dürften. Was haben die für riesige Wohnungen? Oder bewohnen die alle Mehrgenerationenhäuser in offener Bauweise? Wahnsinn, ist mir bisher gar nicht so aufgefallen. Toll! 
Wir selbst werden wohl wieder in den Garten gehen. Hätte mir jemand vor einigen Jahren so eine Kleingartensparte gezeigt, mit der Frage, ob ich mich auch darin sehe, hätte ich ihn wohl mit Kirschkernen erschossen. Jetzt haben wir einen Kleingarten, sind bei dem Wetter fast täglich dort, haben immer was zu tun und ehrlich gesagt, ist es fast wie eine andere, eine heile Welt. Es ist eine andere, heile Welt! 
Von unseren etwa 100 Sparten, sind mehr als zwei Drittel in den Händen der Hochrisikogruppe. Das ist mir generell egal, zumal die Leute oft auch spannende Geschichten mitbringen. Allerdings gibt es auch eine Nachbarschaft in Hörweite, die, eben hörbar, einer völlig anderen Generation Musikfreunde angehört. Ich rede hier nicht von den besten Hits der 80er, 90er und von 2000. Ich rede von der Zeit davor. Ach nee, davor davor. Da leben Regina Thoss, Ivica Serfezi, Hans-Jürgen Beyer, Roland Kaiser und Katja Epstein, die frühen Jahre (!), noch einmal auf. Gern auch mit begleitenden Hinweisen, dass das noch Texte waren und die wenigstens noch singen konnten. Da die älteren Herrschaften früher auf den Konzerten zu oft lauten Schlager hatten oder vor den Boxen tanzten, hören sie heute nicht mehr alles so genau und wir dadurch um so mehr. Als vor einigen Wochen, also v. C. (vor Corona), eine Teenager-Freundin unserer Tochter mit im Garten war, hörte die das und schaute dabei, als wäre E.T. mit dem Raumschiff Enterprise auf Winnetous Rücken gelandet. Das hatte die noch nie gehört und wie es aussah, auch nicht geglaubt, dass es so etwas gibt. Zusammenfassend fragte sie noch: "Was ist das denn?".
 Dabei schien sie Textfetzen erhascht zu haben, ich glaube, es ging um ein Gummiboot in Signalfarbe, und holte sich gar nicht mehr ein vor Lachen. Unabhängig davon, dass ich es besser finde, die Jugend lacht über etwas, als sich zu radikalisieren, dachte ich so bei mir: 
Irgendwann sitze ich im Garten, höre Lindenberg oder Grönemeyer, mit dem Hinweis, dass das noch Texte waren und die Typen noch singen konnten, nicht wie heute... Und irgendwo in einem Nachbargarten lacht sich jemand über diese altmodischen Geräusche schlapp und fragt: "Was ist das denn?"

Samstag, 11. April 2020

2zwanzsch

Nun haben wir drei Wochen verschärfte Ausgangsregeln geschafft und so langsam merkt man, wächst der Druck, diese zu lockern. Das Leid der Bevölkerung wird täglich größer und fand seinen bisherigen Höhepunkt mit der Beendigung der Möglichkeit in Baumärkten privat bestellte Sachen abholen zu dürfen. 
Gerade zu Ostern wollte man im Gedenken an die Kreuzigung von Jesus Christus die Gelegenheit nutzen, auch mal zu nageln. Schließlich sind wir dem christlichen Glauben derart nah, dass wir die Zeit der Pandemie göttliche Terrassen bauen, himmlische Gärten anlegen oder die Stufen zum Herrn erneuern wollten. Natürlich überwiegend am eigenen Heim, alles andere wäre ja verboten. Und die Kinder? Viele wollten Eier anmalen, mit Holzfarbe, Beize oder Grundierung. Ich kenne welche, die nehmen generell nur Heizungslack für die Eier. Na ja, war früher ein schöner Brauch mit dem Anmalen... Aber diese religiösen Möglichkeiten hat man den Gläubigen in Sachsen genommen. 
Ebenso das Wandern in der Sächsischen Schweiz. Man könne gern in der Heide wandern... Wer die Dresdner Heide kennt, weiß, dass man dort nicht nur nicht wandern möchte, sondern auch nicht kann. Da sind die Wege teilweise dreckig und führen mitten durch den Wald! Darum: Wenn wandern, dann Sächsische Schweiz! 
Ich frage auch ganz bewusst und offen: Werden wir dieses Jahr überhaupt noch in die Sächsische Schweiz dürfen? Hatte man nicht die Bastei schon geschlossen, als es noch gar keinen Virus gab? Zufall? Glaubt doch kein Mensch - das war ein Test! Und noch mehr: 
Wenn Einkaufen, dann immer Lingnermarkt! Woanders bekommt man die Sachen teilweise gar nicht. Und was machen die da Oben wieder, um uns zu schikanieren? Eingezäunt und Mundschutz! Zum Glück war der geschenkt. Aber... Für jeden nur einer... Einer! 
Ein Bekannter von mir, also von einem anderen Bekannten von mir, sollte seiner Nachbarin eigentlich zwei mitbringen für nächste Woche oder so. Die wusste noch nicht genau, wann sie gehen wird und wo der Markt ist. Die war ja noch nie. Aber wenn sie geht, wird sie wohl ohne einen losgehen müssen. Und was ist mit Asthmatikern? Allergikern? Da wird den Leuten ohne Rücksicht auf Vorerkrankungen so ein Ding ins Gesicht getackert! 
Und ganz schlimm, die teilweise lange Schlange am Einlass. Wo ist denn der Hilbert, wenn Du den brauchst? Da hätte er mal regulieren können. Aber der macht doch nichts! Und der Kretschmer? Auf dem Lingnermarkt hab ich den noch niiieee gesehen... Aber große Direktiven erlassen. Wehe, es gibt mal konkrete Anfragen. Beispiel? Hier eine aus der Zeitung vom Donnerstag: "Klo kaputt - darf ich Sachsen verlassen?" Klare Antwort von mir: "Ja, aber nur zum Kacken!" So löst man Probleme - so geht sächsisch!

Freitag, 10. April 2020

1zwanzsch

Heute ist Karfreitag, Feiertag, weil die Christen der Welt der Leiden Jesus Christus am Kreuz gedenken. Wir waren vor zwei Jahren in der Woche nach Ostern ein paar Tage in Rom, dem Zentrum der katholischen Oster-Feierlichkeiten und haben uns im Vorfeld der Reise  sogar die Darstellung des Kreuzweges angeschaut, die aus Rom im Fernsehen übertragen wurde und an einigen berühmten Orten vorbeiführte, die wir so schon mal sehen konnten. 
In Rom selbst waren wir nicht ganz die einzigen Touristen. Die Warteschlangen an den Vatikanischen Museen oder vor dem Colosseum waren entschieden länger als die vor unseren Einkaufstempeln gestern und vorgestern, was ich mal als gutes Zeichen werte. Und den Eintritt in den Petersdom haben wir uns mit einmal Anstellen rings um den Petersplatz verdient, wobei das mit unter zwei Stunden unter der Sonne Roms noch ganz gut ging. Auf dem Petersplatz selbst standen noch Tribünen und Stuhlreihen vom Oster-Gottesdienst. Ich glaube nicht, dass es das Abendmahl war, denn es fehlten die Buffett-Tische. Gewundert hätte es mich nicht. Wenn man den Prunk, den Reichtum, die Dekadenz der Schönheit in Hülle und Fülle allein im Vatikan sieht, könnte man schon fragen, welchen Sponsor die Kirche hatte. Gazprom? Etihad? Irgendwelche Öl-Scheichs? Es ist schon der Wahnsinn und man darf nie vergessen, dass wir ja nicht im Showroom eines Dax-Konzernes waren, der mit seinem Protz nicht weiß wohin. Angeblich waren wir im Epizentrum einer Instanz, die allein Gottes Wort und Denken verbreitet. Scheint sich ja zu lohnen... Und das ganze Imperium haben Menschen bezahlt und gebaut, die oftmals selbst zu wenig bis gar nichts hatten und das vielleicht sogar mit dem Leben bezahlen mussten.
Jedenfalls spürte man an allen Ecken und Enden, dass etwas Großes stattgefunden hatte und Rom das Zentrum davon war. Und dieses Jahr? Leer! Der Papst allein zu Haus. Und vielleicht nutzt er die Zeit inmitten all der Herrlichkeit, dem Leiden Jesu zu gedenken und dem Leiden der Menschen, die das alles ermöglicht haben. Zeit dafür hat er ja, denn es ist mal absolut still, die Geschäfte, Restaurants und Vergnügungen aller Art sind geschlossen. Und Tanzen gehen, war noch nie seine Stärke. 

Donnerstag, 9. April 2020

Zwanzsch

Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, mein erworbenes Wissen weiterzugeben. Schließlich habe ich gerade etwas Zeit und kann in Ruhe Dinge recherchieren, auf die man erstmal kommen muss. So fragte sich das Internet heute: 
"Ist Corona-Mundschutz am Steuer erlaubt?" 
Antworten auf diesen komplexen Fragenkatalog, gab eine Anwältin aus Hamburg. Grundsätzlich sagt sie:
Natürlich ja, vielleicht im Prinzip, na klar doch. 
Man muss nur für andere noch klar erkennbar bleiben. Das gilt übrigens immer schon für Kopfbedeckungen, Kostüme, Gesichtsschmuck, Brillen oder auch eine Gesichtsbemalung.
Das ist mal eine gute Nachricht für alle Indianer auf deutschen Straßen!
Aber zurück zum Mundschutz. Da sagt die Fachfrau, dass die handelsüblichen Schutzmasken in der Regel ganz gut passen. 
Da sagt der Fach-Blogger, dass es handelsübliche Masken im Handel gerade ganz schlecht zu kaufen gibt. 
Da sagt die Anwältin, dass es bei selbstgenähten Munddingern - man darf bei selbst genähten Dingern nicht Schutzmaske oder Mundschutz sagen, sonst kommen die Kollegen der Anwältin - das Problem gibt, dass die manchmal zu groß sind. Dadurch könnte das Gesicht verdeckt sein, der Fahrer selbst schlecht sehen oder noch viel schlimmer, schlecht identifiziert werden. 
Sollte der Fahrer schlecht sehen, gilt eine Faustregel: Wenn die Oberkante des Munddings auf der Stirn drückt, ist es zu weit nach oben gerutscht!
Nehmen wir aber das Beispiel Straßenkontrolle. Die Polizei fragt, wer Sie sind und Sie sagen, mit dem Mundding bis zur Stirn, Sie seien Muhammed Ali. Durch die Maskierung können die Kollegen dann gar nicht herausfinden, ob das stimmt. Übrigens nennt die Anwältin als extremes Beispiel Gasmasken, durch die man Fahrer tatsächlich schlecht identifizieren kann. Schlimmer noch, man versteht oftmals kein Wort durch den Filter. 
Übrigens liegt das Bußgeld für diesen Gag bei 60, 00 Euro. 
Wenn man geblitzt wird und der Fahrer nicht zu erkennen ist, kann der Fahrzeughalter zum Führen eines Fahrtenbuches verdonnert werden.
Noch etwas sei zu beachten, gerade bei Brillenträgern. Durch das Tragen einer Schutzmaske beschlagen oftmals die Brillengläser.
"Sollte dies der Fall sein, muss die Maske sofort abgesetzt werden, da andernfalls eine Sichtbeeinträchtigung droht", so die Rechtsanwältin. Bin ich froh, dass die studiert hat... Das war nämlich ein Zitat der Fachfrau und von mir die dringende Ergänzung, dass Sie unbedingt die Maske absetzen müssen, nicht die Brille. 

Fahren Sie auch nicht so lange rum, bis die Brillengläser wieder frei sind. Das könnte zu lange dauern und machen, glaube ich, schon zu viele.
Für mich bleibt dennoch eine Frage unbeantwortet: "Was ist, wenn ich am Steuer eines Sportbootes mit gesetzten Segeln an einem Dienstag gegen 15 Uhr im Monat Mai auf der Elbe gegen die Strömung fahre? Darf ich dann einen pinkfarbenen Mundschutz tragen, auch wenn ich keine Schuhe anhabe?"

Mittwoch, 8. April 2020

9znä

Der gestrige Post hat einige von Euch ganz schön angeregt, sich zu fragen, wie ich heute wohl aussehen könnte. Ich möchte gar nicht herausfinden, wie Viele davon mit klitzekleiner Schadenfreude schon leichte Verschneider auf meinem Kopf lustig finden würden. Denen muss ich sagen: Es tut mir leid, aber meine Tochter hat erstklassige Arbeit geleistet, ich sehe absolut großartig aus und denke, ihr verpasst was! Wenn ihr mich jetzt sehen könntet... Kleiner Tipp: Jason Statham oder Brad Pitt mit kurzen Haaren... so in der Richtung. 
Übrigens war ich gerade in Altkleinzschachwitz am Pfannkuchenhaus, wo die Chefin heute Nachmittag und am Samstag (10-13 Uhr) zwar kein Kugeleis aber Familienpackungen ihres selbstgemachten Eises aus dem Fenster verkauft, was natürlich keine Werbung ist, sondern nur ein Ostertipp, wenn man gern gutes Eis isst. Jedenfalls hat da keiner erschrocken geguckt...
Ich hoffe nur, meiner Tochter hat das Haare schneiden nicht zu viel Spaß gemacht und sie will das nicht später beruflich machen. Nicht falsch verstehen, ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Frisörinnen, aber bei der Bezahlung muss ich ihr leider abraten. Wir dürfen nicht aus dem Auge verlieren, dass meine Tochter mal meine Rente erwirtschaften soll und nicht von meiner leben! 
Witzig ist übrigens, dass heute in der Zeitung stand, was man beachten sollte, beim selbst frisieren.  Der Experte rät zum Beispiel, man solle keine stumpfe Haushalts - oder Bastelschere verwenden. Ich möchte ergänzen, auch die Plaste-Kinder-Scheren gehen total doof. Dann gibt es noch diese Schnittmuster-Scheren, so mit Zacken oder Wellen, da gilt: Wer's mag, gern.
Zudem rät der Experte, nicht gleich loszuschneiden, "denn mit Styling kann man wirklich schon viel machen". Also Locken formen, Haare zusammenbinden oder mit einem Tuch dekorativ wegstecken. Ich sag mal so... Bei mir ging der Experten-Tipp voll ins Leere... ich habe nämlich einfach kein schönes Tuch gefunden.
Apropos schwierig. Ich war heute Vormittag einkaufen, genauer gesagt, ich hatte es vor. Da wir hier in unserer Nähe zum Glück Netto, Lidl, Aldi, Hunde-Netto, Konsum und Rewe haben, und zwar auf der Fläche eines Fußballfeldes, was man ausreichende Grundversorgung nennt, war das bisher auch relativ entspannt. Aber heute standen überall Leute vor genannten Sehenswürdigkeiten und warteten darauf, einkaufen zu können. Da fiel es mir wie Schuppen aus dem Haupthaar... wir haben ein Osterwochenende vor uns. Gestern kam in allen Medien die Bitte vom Handel, doch nicht alle am Gründonnerstag oder Samstag erst einzukaufen. Aber damit hat doch keiner gesagt, geht alle am Mittwoch gegen 10 Uhr! Oder haben wir jetzt das Problem, dass die Deutschen so viel Klopapier gekauft haben, dass sie jetzt gefälligst auch so viel ka... wollen, dass sich das Hamstern gelohnt hat? 

Dienstag, 7. April 2020

8znä

Bisher kam ich relativ verlustfrei durch die Pandemie, aber das könnte sich bald ändern. Heute zum Frühstück schaute mich meine Frau nämlich auf eine gewisse unzufriedene Art an und nach so vielen Jahren Ehe kenne ich den Großteil ihrer Blicke. Dieser ging voll auf meinen Kopf und fragte: "Wie lange noch?". 
Im Prinzip wusste ich, dass dieser Blick irgendwann kommen würde, denn ich fühlte mich selbst Angelo Branduardi näher als Bruce Willis. Was soll ich denn machen? Der Frisör hat zu! 
Meine Frau guckte übrigens nicht böse. Ihr Blick sagte nur, dass es so nicht mehr lange wird bleiben können. Immer wenn Andere eine Schwäche an mir bemängeln, die ich selbst kenne, dann ist mir das doppelt unangenehm. 
Unsere Tochter hat natürlich unsere stumme Konversation mitbekommen, richtig interpretiert und rief plötzlich freudig aufgeregt: "Kann ich das machen?" Hähhh? Hatte sie gerade spontan angeboten, etwas freiwillig zu machen? 
Mein erster Gedanke war "NEIN!". 
Mein zweiter Gedanke war "...nicht sofort..." . 
Natürlich würde ich sie das machen lassen, weil sie, wie wohl die meisten Kinder, fast jeden Wunsch erfüllt bekommt, was sie aber niemals erfahren darf! 
Jedenfalls lächelte meine Frau auf eine komische Art und mir kam der Gedanke, die Beiden hatten vielleicht vorher schon mal darüber gesprochen. Ohne mich. Trotzdem oder gerade darum war mir das Ganze nicht geheuer und bevor ich mich in die Hände eines völlig unerfahrenen Teenagers begebe, muss ich wissen, ob ich mich gefahrlos zurücklehnen kann. Immerhin haben wir bereits drei Wochen Pandemie hinter uns, mit 24 Stunden Dauerpräsenz. Etwas was wir sonst gar nicht kennen, denn wenn ich zum Spätdienst im Theater arbeiten bin, sehe ich sie nur morgens zum Frühstück und das sind nicht die geselligsten Stunden des Tages - bei uns beiden nicht. 
Hatte ich in den letzten Tagen Fehler gemacht, die ich bitter bereuen würde? Mittlerweile habe ich bei vier IQ-Tests gegen sie drei Mal einen hervorragenden zweiten Platz belegt.  Würde sie mir das positiv honorieren? Auch die Formulierung "außergewöhnlich intelligent" benutze ich gelegentlich bei ihr, also wenn ich was von ihr will, und füge nur ganz leise "Inselbegabung" an. Sollte sie das gehört haben? Würde sie versuchen, mir Rastalocken zu machen oder mit Extensions arbeiten? Und, falls irgendetwas Schlimmes mit meinen Haaren passiert, wird die Ausgangsbeschränkung lange genug dauern...? Gilt meine Rechtsschutz-Versicherung auch innerhalb der Familie? Hat meine Tochter eine Haftpflicht? Ich glaube, ich muss dringend telefonieren!  

Montag, 6. April 2020

7znä

Eine neue Woche ist angebrochen und nachdem ich mir bei dem gestrigen Wetter den Tag nicht mit Nachrichten vermiesen lassen wollte, habe ich es heute Vormittag getan, also in meine Info-Portale geschaut. Und da habe ich etwas gelesen, was viele sicher nicht überrascht hat: 
"Britischer Premierminister Boris Johnson im Krankenhaus"  
Die Überraschung ist für eher, dass er wegen Covid-19 drin ist. 
Als Subtitel stand die Frage unter der Schlagzeile: 
"Wer regiert, wenn Johnson ausfällt?" 
Gegenfrage: "Wer hat regiert, als der Verrückte noch nicht im Krankenhaus war?"
Normalerweise scheue ich mich, nachzutreten oder über jemanden herzuziehen, der ein echtes Problem hat. Aber in diesem Fall ist meine Hemmschwelle etwas niedriger, weil er sich auch keine Sekunde über die moralischen Aspekte seiner Politik Gedanken gemacht hat. 
Er regierte wie er ist: Ein unartiges, großes, verwöhntes Kind! 
Ich finde, ihm Defizite nachzusagen ist noch gut gemeint, denn wenn er dieses Benehmen im vollen Vorhandensein seiner geistigen Kräfte an den Tag gelegt hätte, dann wäre ja Vorsatz im Spiel gewesen. 
Tatsächlich scheint es in der britischen Verfassung keinen Passus zu geben, für den Fall, dass der Premier ausfällt. Andererseits sagen manche, er hat im Fieberwahn weniger Unsinn erzählt, als vorher. Jetzt überlegen die, wie lange der Zustand so konserviert werden könnte. Winston Churchill erlitt 1953 einen Schlaganfall, den man zwei Monate geheim gehalten hat... 
Vielleicht wacht Boris Johnson auch auf und ist erstaunt, warum sein Land aus der EU raus soll? 
Zum Glück muss man sich um ihn keine Sorgen machen. Es ist und bleibt ein leichtes Grippevirus und Boris Johnson macht eine ganz normale Durchseuchung durch, die, wenn man das konsequent durchzieht, das Virus abschwächen wird, weshalb andere Maßnahmen als Teetrinken völlig überzogen sind. 
Eine andere Schlagzeile macht mir wirklich Sorgen: "Tiger mit Coronavirus infiziert"
 Wenn ihr also einem Tiger begegnet, der hustet und appetitlos auf euch wirkt, dann Mundschutz auf und mindestens 2 m Abstand. Nicht, dass der euch ansteckt!

Sonntag, 5. April 2020

6chznä

Heute ist Palmsonntag. Wie ich am Eintrag in meinem Kalender gesehen habe. Das ist wie der Eintrag "Frühlingsanfang", der mir ziemlich egal ist, weil ich Jahreszeiten oder das Wetter nicht nach dem Datum beurteile. Da wäre ja heute oder morgen Sommeranfang. Ist aber nicht. 
Es ist Palmsonntag. Das ist mir normalerweise nicht egal, weil ich ignorant bin, sondern weil normale Sonntage für mich in arbeitengehen oder freihaben unterteilt werden. Die Baumart spielt selten eine Rolle. Da wir als Theaterleute keinem festen Rhythmus unterliegen, fallen auch schon mal Feiertage hinten runter, das heißt, man wundert sich auf dem Weg zur Arbeit über den wenigen Strassenverkehr und wird dann von den Kollegen aufgeklärt, wo die Berufspendler sind. Früher kam ich aus Weißig über die B6, die Bautzener rein, und  Sonntagfrüh gegen sechs Uhr wackelten manchmal noch Gestalten aus dem "Parki" raus... Das war auch immer deprimierend! 
Wie gesagt, an normalen Sonntagen. Heute ist Corona-Sonntag, das steht nicht im Kalender, ist aber so, das heißt, wir sind alle zu Hause und frühstücken. Jedenfalls zwei aus der Familie. Das dritte Mitglied der Gemeinde ist eher sparsam im Verbrauch. Das wäre übrigens mal eine spannende Mathe-Text-Aufgabe: 
"Eine Familie mit drei Mitgliedern frühstückt. Einer haut rein. Eine frühstückt normal und ein Mitglied guckt, wie es hungrig ist. Nämlich gar nicht. Wie alt ist die Tochter?" Zugegeben, die Aufgabe entbehrt nicht einer gewissen Sinnlosigkeit, aber wenn ich die Aufgaben der Lehrer für diese drei Wochen nach ihrer Sinnhaftigkeit durchgehe. Da ist meine Aufgabe wieder ganz gut dabei. 
Jedenfalls fragt doch nicht etwa meine Tochter: "Was ist eigentlich  Palmsonntag?" Da steht man da, als Atheist und weiß es nicht genau. Der erste Reflex wäre "Frag' nicht so blöde!", aber das ist nicht mein Niveau! Darum gab ich eine Hilfestellung: "Kannste alles googeln! Also frag' nicht so blöde!" 
Kurz danach war klar, dass Jesus Christus an dem Tag mit seinen Jüngern in Jerusalem einzog, das Volk ihm zujubelte und Palmenzweige streute, als Zeichen der Verehrung. Und da dachte ich mir, im Prinzip wissen wir das nur, weil so ein Blogger das damals aufschrieb, damit erfolgreich war, dieser Blog unzählige Male geteilt und die Follower ständig mehr wurden, weshalb man sich darum heute noch diese Geschichte erzählt. Ein interessantes Konzept...

Samstag, 4. April 2020

5znä

Heute ist Samstag, die Sonne scheint noch etwas schüchtern, aber die nächsten Tage soll Wostra-Wetter werden. Und ich könnte wetten, die haben das Freibad zu... Düüübisch! Da hat man einmal Zeit mit der Familie. 
Mein Spaziergang heute Morgen, also gegen Zehn, führte mich am Putjatinplatz vorbei, wo seit kurzem wieder die Spargel-Bude steht. Und eine Schlange stand davor, wobei Schlangen in der Natur eher selten rumstehen. Entweder ist der Spargel, genau wie das Klopapier, knapp, oder die Schlange war so lang, wegen der vorbildlich eingehaltenen Abstände zwischen den Kunden. Natürlich wegen der Kunden und ein Lob dafür scheint hier angebracht! 
Nach vielen Tests hat sich übrigens herausgestellt, dass nicht die Länge der Warteschlange die Wartedauer beeinflusst, sondern die Anzahl der Wartenden. Die Länge ergibt sich daraus. Ist eigentlich klar, aber lasst mal spaßeshalber in der Zeit nach Corona im Supermarkt 2 m Abstand zum Vordermann. Es könnte sein, ihr kommt nicht mehr am selben Tag an die Kasse, weil ihr ganze Reisegruppen aus dem Abstand rausprügeln müsst. Quasi wie auf der Autobahn: Lücke = Springer. 
Vor dem Spaziergang hatte ich Zeitungsschau und samstags sind Zeitungen immer etwas dicker, wegen der Wochenend-Beilagen. Ich frage mich jedes Mal, wie das die Leser der ganz großen Zeitungen machen? Eine Süddeutsche oder Welt am Sonntag oder FAZ ist doch gar nicht an einem Wochenende zu schaffen. Eigentlich auch nicht bis zum nächsten Wochenende. Dummerweise versuche ich immer, alles zu lesen, weil ich auch alles bezahlt habe. Ossi halt. Bei unseren beiden Tageszeitungen schaffe ich das ganz gut, aber wenn wir in den Urlaub fahren, nehme ich mir gern eine von den Großen mit, um nach zwei Wochen zu lesen, was vor zwei Wochen war. Schneller schaffe ich es meistens nicht. Aber ich schwoff ab...
Heute standen wieder schöne Sachen in unserer drin, z.B. haben die Bayern dem Hansi Flick eine neuen Vertrag bis 2023 gegeben. Hallo? Habe ich gleich gegoogelt und herausgefunden, dass das ein Fußball-Verein ist und Hansi Flick der aktuelle Trainer. Ich wusste doch, dass der mir bekannt vorkommt... Fußball... Für Dynamo läuft es derzeit super, sie sind seit Wochen ungeschlagen. Angst habe ich nur davor, dass einige von den Spielern wieder spielen wollen. Lasst die mal schön zu Hause...
Eine Schlagzeile hat mir heute richtig Mut gemacht. Zeigt sie doch, welche Ausmaße die Pandemie angenommen hat, aber auch, wie der Kampf dagegen geführt wird:
"Mittel zur Desinfektion von BASF"
Das wurde Zeit, dass die dort mal ordentlich durchwischen!

Freitag, 3. April 2020

4znä

Heute vor zwei Wochen hatte ich die "Furzidee", diesen Blog zu starten und jeden Tag zu posten. Davon abgesehen, dass es mir Spaß macht, ich tatsächlich viel und guten Zuspruch erfahre, eine Menge über "absolut unverzichtbare Dinge des Social-Life" lerne und ganz nebenbei schriftstellerisch in der Übung bleibe, ist es manchmal durchaus auch Selbstkasteiung, ganz ohne Not einen Text schreiben zu müssen. Aber, es gibt meinem Home-Alltag auch einen Sinn, Rhythmus und ein bisschen brauche ich das. Nun, nach zwei Wochen möchte ich die Gelegenheit nutzen, kurz zurückzuschauen und es wird dabei heute an Humor mangeln. 
Laut Statistik zählen wir im Moment 85.000 Infizierte und über 1100 Tote in Deutschland, deren Ableben mit Corona in Verbindung gebracht wird. 
Die Zahl der Infizierten hat sich seit meinem ersten Post also vervierfacht, die Zahl der Toten liegt bei etwa dem Zwanzigfachen! 
Unabhängig davon, wie wir was zählen wollen oder müssen, ob die Opfer alt oder jung, gesund oder vorerkrankt waren, steht hinter Jedem ein Schicksal, eine Familie, eine Geschichte, eine Tragik. Neben dem Verlust an sich, steht auch die fehlende Möglichkeit der Beisetzung nach eigenen Vorstellungen, das Trauern in engem Kreise, die vielleicht fehlende Verabschiedung und für die abgebrühten Pragmatiker der fehlende Leichenschmaus. Da denkt man noch gar nicht an die Zeit davor, die letzten Stunden, die man vielleicht nicht zusammen verbrachte oder die räumlichen Umstände des Ablebens. Da ist jeder Fall anders und individuell. Warum schreibe ich das? Weil mir dieser Aspekt des Leids, welches die Pandemie verursacht, teilweise zu sehr hinten runterfällt, bei all den Zahlen, Spekulationen und Hilfsfonds, die dann doch nicht alle erreichen. Und wenn ich dabei an die teilweise selbstgefälligen "Garnichtsoschlimm-Aufklärer" denke, frage ich mich, was ein Menschenleben wert ist? Ist das Aufrechnen von Wirtschaftsdaten gegen ein paar Tote mehr oder weniger wirklich humanistisches Denken? Würden diese Experten ihre Theorien auch denen ins Gesicht sagen, die gerade familiäre Verluste erlitten haben? Ich habe auch Null Ahnung von Alldem, was hier gerade passiert. Aber wenn ich nicht hinter jeder Nachricht Verschwörung wittere, wenn ich davon ausgehe, dass diese extremen Maßnahmen tatsächlich dem Schutz von Menschen gelten und wir dadurch am Ende vielleicht einigen Menschen das Leben retten konnten... ich finde, dann ist es das in gewissem Maße wert. Das hat etwas mit Respekt zu tun!

Donnerstag, 2. April 2020

3znä

Es gibt immer mal wieder Tage, da habe ich weder eine Ahnung, Idee oder einen Plan, worüber ich schreiben könnte. Heute ist so ein Tag. Manchmal springen dann Themen über den Tag auf mich zu und das Problem ist gelöst. Manchmal auch nicht. Heute ist so ein Tag, wo aber auch gar nichts springt. Sogar mein Besuch im Lidl lässt mich ohne Begebenheit zurück. Es war völlig normal dort. Am Eingang stand ein "Door-Man", der die Wagen, und auf Wunsch auch Hände, desinfiziert. Einziger Haken daran ist, dass ich erst den Wagen aus der Garage holen muss und dieser erst danach desinfiziert wird. Da gibt es anderswo schon bessere Lösungen. Kaum war ich drin, begann hinter mir ein Gezeter von Personen der Risikogruppe, die mit Enkel einkaufen waren. Also ich hoffe mal, es waren Omi und Opi und nicht die Eltern! Jedenfalls kriegte sich das weibliche Risiko-Gruppen-Mitglied gar nicht mehr ein, weil der "Door-Man" doch Tatsache darauf verwies, dass die Kunden ohne Wagen nicht reinkommen. Jedenfalls empörte sich die Omi noch eine Weile, dass man hier nicht mehr einkaufen kommen würde und wie bekloppt manche sind. Ehrlich gesagt, war das auch mein erster Gedanke...  Ich überlegte darum, ob ich den Risikogruppen-Völlig-Ahnungslosen die Situation mit dem Corona kurz erkläre und dass sich die Maßnahme des Discounters nicht direkt gegen sie richtet und dass sie vielleicht mal lächeln könnten. Dann dachte ich mir, wenn so ein Volk zur Konkurrenz geht, ist den MitarbeiterInnen hier eigentlich am Meisten geholfen! Doof für die Konkurrenz, aber einer ist immer Zweiter. Bei meiner Frau im Laden ist letzte Woche ein männliches Risikogruppenmitglied ausgerastet, weil es kein Klopapier mehr gab. "Scheißstaat! Kriegt nicht mal die Versorgung mit Klopapier hin!", brüllte er. Leider hat man selten die guten Argumente zur Hand, wenn so ein Desorientierter loslegt. Aber an solchen Ausfällen sieht man auch, wessen Geistes Kind da am Start ist. Darum noch mal zum Verständnis: 
Der Staat macht zwar oft genug Scheiße, aber ist nicht für das Klopapier zuständig! 
Zweitens sind die Zeiten vorbei, wo der Staat sich extrem "fürsorglich" um Alles, wirklich Alles, kümmert. 
Und Drittens, wäre der Alte in dem Staat, dessen Verlust ihn noch immer zu schmerzen scheint, für solche Sprüche so lange im Knast gelandet, dass ihm der Mangel an Klopapier in den Geschäften über viele Jahre gar nicht aufgefallen wäre! 
Darauf eine Gingko-Kapsel. Gegen das Vergessen.

Mittwoch, 1. April 2020

Zwölf

Wie jeden Tag ist Corona auch heute bei uns zu Gast. Trotz Wäschewetter. Corona ist quasi immer. 
Vor allem das Netz wird vom Virus dominiert und ich informiere mich natürlich ausführlich bei diversen Nachrichten-Portalen. Wie überall, wo geschrieben wird, ist dabei die Überschrift der Aufmacher eines Artikels, wobei man vielen Blasen-Bewohnern mitteilen sollte, dass unter der Überschrift oft noch ein  Artikel versteckt ist, den zu lesen sich für Zusammenhänge und Wahrheitsfindung lohnen könnte. Aber bleiben wir bei einem Aufmacher von heute: 
"Muss der Bart geopfert werden?" 
Meine erste fachlich fundierte Reaktion war: "Hähhh?" 
Danach fing mein Kleinhirn (hab nur das) an, zu arbeiten und kam zu dem Schluss, dass sich wahrscheinlich viele Viren im Bart verstecken könnten, weshalb die Bartträger extrem gefährdet sein werden könnten müssen sollen. Erschrocken kam in mir die Frage auf, ob Menschen mit viel und vollem Haar - also nicht ich, sondern genau die Anderen - ähnlich extrem gefährdet sind? Und was ist mit hüftlangem Rückenhaar? Wie gefährlich ist Schambehaarung? Geht Corona praktisch in die Schlüpfer? Sind Baumwollbuchsen sicherer als sexy Unterwäsche mit ohne Stoff? Spricht man da auch von Tröpfchen-Infektion? Werden wir Baumwoll-Underwear bald noch bezahlen können? Wird es Mundschutz-Baumwollstoff-Mangel geben, weil der Schlüpfer-Markt mehr bringt? Laut ELLE, RTL und Sat1, die auf diesem Gebiet schon immer zu meinen bevorzugten News-Portalen gehörten, geht der Trend bei der Schambehaarung wieder zum Flaum oder sogar offenen Haar. Immer mehr prominente Damen präsentieren auch ihr Achselhaar wie die Indianer früher einen Skalp des Gegners, nämlich mit Stolz. Rennen diese Scham-Hipster-Männer und -Frauen sehenden Auges in die Infektion durch Haarwuchs? Ist das ein weltweiter Komplott der Glatzköpfe? Steckt die Regierung mit den Glattrasierten unter einer Decke und ließ darum die Frisörgeschäfte schließen? Fragen, die mich doch sehr verunsicherten... Also las ich den ganzen Artikel und stellte fest, die US-Seuchenbehörde CDC hat tatsächlich eine Grafik herausgebracht, die sich mit der Bartbehaarung und Frisur beschäftigt. Allerdings ist die Thematik  schon einige Jahre alt, hat nicht direkt mit Corona zu tun und beschäftigt sich mit dem Sitz von Schutzmasken im medizinischen Bereich. Mit Schutzmasken, die wir potentiellen Normal-Coronisten nie aufsetzen werden, weil es davon zu wenige gibt und die zu wenigen für Kliniken gebraucht werden. Es gibt zudem bisher fast keine Hinweise darauf, dass sich Viren gezielt im Bart oder Haar verstecken, sogenannte Partisanen-Viren, und dadurch zur Infektion führen könnten. Also, Rasierapparate weg, Epiliergeräte vom Strom, Kerzenwachs an der Kerze lassen, Pinzette ins Etui. Nochmal Glück gehabt!