Heute ist Palmsonntag. Wie ich am Eintrag in meinem Kalender gesehen habe. Das ist wie der Eintrag "Frühlingsanfang", der mir ziemlich egal ist, weil ich Jahreszeiten oder das Wetter nicht nach dem Datum beurteile. Da wäre ja heute oder morgen Sommeranfang. Ist aber nicht.
Es ist Palmsonntag. Das ist mir normalerweise nicht egal, weil ich ignorant bin, sondern weil normale Sonntage für mich in arbeitengehen oder freihaben unterteilt werden. Die Baumart spielt selten eine Rolle. Da wir als Theaterleute keinem festen Rhythmus unterliegen, fallen auch schon mal Feiertage hinten runter, das heißt, man wundert sich auf dem Weg zur Arbeit über den wenigen Strassenverkehr und wird dann von den Kollegen aufgeklärt, wo die Berufspendler sind. Früher kam ich aus Weißig über die B6, die Bautzener rein, und Sonntagfrüh gegen sechs Uhr wackelten manchmal noch Gestalten aus dem "Parki" raus... Das war auch immer deprimierend!
Wie gesagt, an normalen Sonntagen. Heute ist Corona-Sonntag, das steht nicht im Kalender, ist aber so, das heißt, wir sind alle zu Hause und frühstücken. Jedenfalls zwei aus der Familie. Das dritte Mitglied der Gemeinde ist eher sparsam im Verbrauch. Das wäre übrigens mal eine spannende Mathe-Text-Aufgabe:
"Eine Familie mit drei Mitgliedern frühstückt. Einer haut rein. Eine frühstückt normal und ein Mitglied guckt, wie es hungrig ist. Nämlich gar nicht. Wie alt ist die Tochter?" Zugegeben, die Aufgabe entbehrt nicht einer gewissen Sinnlosigkeit, aber wenn ich die Aufgaben der Lehrer für diese drei Wochen nach ihrer Sinnhaftigkeit durchgehe. Da ist meine Aufgabe wieder ganz gut dabei.
Jedenfalls fragt doch nicht etwa meine Tochter: "Was ist eigentlich Palmsonntag?" Da steht man da, als Atheist und weiß es nicht genau. Der erste Reflex wäre "Frag' nicht so blöde!", aber das ist nicht mein Niveau! Darum gab ich eine Hilfestellung: "Kannste alles googeln! Also frag' nicht so blöde!"
Kurz danach war klar, dass Jesus Christus an dem Tag mit seinen Jüngern in Jerusalem einzog, das Volk ihm zujubelte und Palmenzweige streute, als Zeichen der Verehrung. Und da dachte ich mir, im Prinzip wissen wir das nur, weil so ein Blogger das damals aufschrieb, damit erfolgreich war, dieser Blog unzählige Male geteilt und die Follower ständig mehr wurden, weshalb man sich darum heute noch diese Geschichte erzählt. Ein interessantes Konzept...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen