Gestern ging in meinem Abflusswahn unter, dass wir am Mittwoch von Lockerungen der Beschränkungen zur Corona-Krise erfuhren. So zum Beispiel, dass Geschäfte des Einzelhandels bis 800 qm Fläche öffnen dürfen. Schon gab es die ersten kritischen Stimmen, die riefen, warum nur bis 800 qm? Warum nicht bis 850 qm? Das wäre übrigens den Geschäften bis 1000 qm zu wenig... Dann wieder haben sich manche an der Zahl aufgehangen, wieso man genau 800 qm festgelegt hätte. Ich behaupte mal, bei 936 qm hätten die das auch gefragt...
Entscheiden möchte ich so etwas nicht, wobei sich schon die Frage stellt, warum riesige Baumärkte dürfen und etwas kleinere Möbelhäuser noch nicht. Davon abgesehen, dass ich seit gestern immer auf der Seite der Baumärkte bin. Aber wer schon einmal vormittags in einem Möbelhaus (außer IKEA) war, weiß, dass die Ansteckungsgefahr dort nicht so hoch ist, wie in einigen Geschäften, die nun öffnen dürfen. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht an ein sinnvolles, gerechtes System, wer was wann darf. Im Prinzip ist jede Regelung falsch und angreifbar! Festlegungen sind immer mit dem Auge des Nutznießers zu betrachten.
Nehmen wir die Öffnung der Schulen. Es ist unstrittig, dass die wichtig ist, weil sonst viele SchülerInnen vergessen könnten, wer ihre Lehrer waren. Ich sag mal so, der letzte Kontakt meiner Tochter zu einigen ihrer Lehrer ist schon ein paar Wochen her. Wir könnten es auch mit der "Selbständigkeit" meiner Tochter beschönigen. Jedenfalls fand ich den Hinweis, die SchülerInnen können sich gern an ihre Lehrer wenden etwas mickrig. Zumal ich mir nicht vorstellen möchte, was in Summe geworden wäre, wenn wir als Eltern beide normal gearbeitet hätten und ich als Aufseh...passer nicht dagewesen wäre. Vielleicht sollte man nach der Krise ein paar Sachen aufarbeiten. Und vielleicht könnte man die Chance nutzen, auch die digitalen Versäumnisse anzusprechen. Da meine ich nicht die, unserer Kinder! Das nur nebenbei... Spannend ist jetzt, welche Idee, wie man den Schulbetrieb wieder aufnimmt, sich durchsetzen wird. Wo sich alle einig sind - zuerst müssen die Abschlussprüfungen durchgezogen werden.
Dann aber wird es vogelwild!
Zuerst die ganz Kleinen, weil die das Wort Virus noch nicht schreiben können?
Oder doch lieber die Großen, weil die schon länger die Schule abgenutzt haben?
Oder die mittleren Klassen, weil das so viele sind und etwas Schwund dort kaum auffällt?
Oder erst die ungeraden Klassenstufen, wegen Covid-19, weil das auch ungerade ist...? Okay, den habe ich mir bei Donalds Sprecherin geklaut, die ganz baff war, dass man das Covid-19 nicht im Griff hat, obwohl es doch schon 18 andere davor gab.
Ich persönlich finde, alle unter 1, 30 m sollten zuerst in die Schulen gehen, da die unter dem Virus durchlaufen können.
Wer auf den Schulbus angewiesen ist, kommt ab jetzt mit Fahrrad, wobei eine Strecke von 25 km als zumutbar gilt. Es kann aber auch gelaufen werden, wobei das Ministerium darauf verweist, dass man zu Fuß länger braucht und darum eher losgehen sollte.
Wer in der Stadt mit den Öffentlichen fährt, kann das tun, wenn er nachweisen kann, dass Mindestabstände eingehalten wurden. Dafür reicht die Unterschrift des Bus- oder Bahnfahrers. Ansonsten Fahrrrad, laufen... eher losgehen.
Außerdem erstmal nur Mädchen, weil sich Jungs die Hände nach dem Pullern oft nicht waschen. Stichwort: Tröpfcheninfektion.
Ich habe gelesen, dass man in den Schulen die Sanitärräume nach jeder Prüfung reinigen wolle. Wahrscheinlich meinen die nach jeder Prüfungswoche. Wird noch korrigiert.
Zudem sollte es Unterricht in drei Schichten geben, damit in den Klassenzimmern etwas Platz wird. Da Lehrer ab Mittag aber extrem abbauen, werden Eltern gebeten, nachmittags, also ab 13 Uhr, den Unterricht durchzuführen. So langsam sollten die das auch können. Ansonsten siehe LB S. 181, Aufgaben 1 - 4!
Vorhin kam im Radio, dass Wolfgang Schäuble darüber nachdenken würde, die Ferien zu verkürzen, um Stoff aufzuholen. Komisch, als meine Tochter regelmäßig etwa 5 Wochenstunden Ausfall hatte, kam keiner auf die Idee, dass man das aufholen müsste...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen