Fleischlos
Was soll ich denn machen? Wenn mich die Arbeit nicht vom Schreiben abhält, dann ist es das Wetter, was mich in den Garten oder an den Grill treibt. Ehrlich gesagt, meistens beides zugleich, mit der Ausnahme, wenn wir bei Freunden auswärts zum Grillen waren. Auch wenn immer Gemüse dabei ist, geht es beim Grillen doch stets um das Fleisch. Wir haben in den letzten Tagen so oft gegrillt, dass meine Tochter eine vegetarische Woche festgelegt und meine Frau diese Entscheidung mit einem Nicken abgesegnet hat. Meiner Tochter allein hätte ich Paroli geboten, aber beiden zusammen.... Ich bin doch nicht bescheuert!
Fleischmilliardär
Dummerweise gilt Fisch in der Regelung auch als Fleisch und ist mir damit ebenfalls verboten. Und es ist erst Mittwoch!
Andererseits, wenn ich damit dem Fleisch-Giganten Tönnies schaden könnte, würde ich sogar verlängern. Da muss erst ein Virus kommen, um die Zustände in so einem Schlachthof offenzulegen. Könnte man meinen! Und da beginnt in meinen Augen die Heuchelei.
Als der Skandal bei Tönnies begann, stand er noch selbst vor den Kameras, um zu verkünden, dass er das Problem in seiner Firma lösen werde. Okay, das ist gerecht, er hatte es ja auch geschaffen. Schon da dachte ich mir aber, wenn bei diesem Unternehmer als Zusatz "Milliardär" steht, muss das Geld ja irgendwo hergekommen sein. Und wenn es nicht geerbt ist oder Lottoglück im Spiel war, muss man annehmen, es kommt von seinem unternehmerischen Tun.
Kampffleisch
Jetzt ist der Tönnies aber in einer Branche, in der Kampfpreise an der Tagesordnung sind, unter anderem, weil wir Kunden uns im Discounter daran gewöhnt haben, dass ein Kilo feinstes Rind für mehr als 5 Euro VIEEEL zu teuer ist.
Da nehme ich doch die XXL-Packung Schweinesteaks - 5 Kilo für 1,99! Ich bin ja nicht blöd.
Wenn wir also bei den Verkaufspreisen solche Schnäppchen haben, frage ich mich, wo die Tönnies-Milliarden denn entstanden sein könnten? Vielleicht in der Produktion? Im Schlachthof? Bei der Tierhaltung? Bei den Personalkosten?
Plötzlich stellt sich heraus, dass die Arbeiter aus den osteuropäischen Gebieten, die wir früher gern bereisten, in größeren Gruppen und dafür in kleineren Wohnungen hausen. Das ist natürlich keiner Sau aufgefallen, weil die von vor dem Sonnenaufgang bis weit nach Sonnenuntergang in der Fabrik waren. Die waren auch nie Einkaufen oder auf der Strasse. Die deutschen Kollegen sind regelrecht überrascht wurden, von der Tatsache, dass da noch andere Kollegen arbeiteten. Wahrscheinlich auch noch in einem Bereich der Firma, der deutschen Mitarbeitern, Zulieferern, Kontrolleuren oder sonstwem, verboten war. Den kannten die gar nicht!
Skandal!
Nur so kann ich mir diesen erschrockenen Umgang mit dem Corona-Ausbruch bei Tönnies erklären. Jetzt kommen täglich neue schreckliche Details ans Tageslicht und ich befürchte, es wird sich bald herumsprechen, dass man dort Tiere getötet haben soll. Ganz ohne erklärende Gespräche mit dem Tier, da es bei Tönnies keinen Tierbeauftragten gibt. Warum auch? Es gibt ja auch keinen Menschenbeauftragten! Wahrscheinlich wird nun die Nation den Tönnies verdammen und das Fleisch bei der Konkurrenz kaufen. Und wenn er sein Zeug versucht unterzumischen, steht dann auf den Verpackungen der Warnhinweis drauf:
"Kann Spuren von Tönnies-Fleisch enthalten".
Bis sich herausstellt, dass die Konkurrenz... Upps, ich will nicht zu viel verraten... Mahlzeit!
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