LERNSAX
Heute ist Mittwoch, der Tag nach dem Beschluss, in Sachsen die Winterferien zu verschieben, zu verkürzen und die Tage dafür an die Osterferien dranzuhängen. Oder, wie meine Tochter sagt: Das ist so unlogisch! Wie so Viele, die derzeit etwas unlogisch finden, hat sie allerdings keine bessere Idee. Ich behaupte sogar, sie hat nur die Verkürzung der Winterferien wahrgenommen und aus leicht subjektiver Sicht reagiert. Sie war eh etwas angespannt, weil sie gestern viel Zeit mit dem Versuch verbracht hat, sich bei LERNSAX einzuloggen.
Humorlos
Da es vielen anderen Schüler*innen in Sachsen auch so ging, gab es natürlich großen Stress mit und von deren Eltern und war heute auch Thema in den Tageszeitungen. Das wiederum brachte mich dazu, doch wieder einen Post zu schreiben, was ich derzeit lange nicht gemacht habe, weil mir beim Ertragen zahlreicher Meinungen schlichtweg der Humor abhanden gekommen ist. Der Humor ist zwar immer noch weg, aber ich fühle, dass ich mich in die Brandung der Kritikwelle stürzen muss, um eine Lanze für die Bemühungen unseres Kultusministeriums und die Regierung allgemein zu brechen!
Die Konstante
In Zeiten, in denen so viele Regeln erfunden und gebrochen werden, wo sich Abläufe täglich verändern und neue Situationen unser Improvisationsvermögen verlangen, gibt es nur noch wenige, ganz wenige Konstanten. Dazu gehört LERNSAX und die Gewissheit, dass da etwas nicht funktioniert.
Probleme
Anstatt darüber zu meckern, könnte man auch mal Danke sagen! Danke, dass man den Schüler*innen in diesen Zeiten das sächsische Internet kostenlos zur Verfügung stellt. Nicht nur das. Es ist 24 Stunden für alle geöffnet. Das ist nicht selbstverständlich! Ja, zugegeben, man hatte gestern tagsüber kaum eine Chance, auf LERNSAX zuzugreifen. Aber nachdem das tausende Schüler*innen vormittags festgestellt hatten, hat das Kultusministerium bereits mittags offiziell informiert, dass es Probleme gibt. Und sie haben knallhart festgestellt, dass es diesmal technische Probleme sind, was beweist, dass sie schon wenige Stunden nach dem Auftreten, ganz nah an der Lösung der Probleme dran waren.
Drin
Außerdem finde ich es übertrieben, zu sagen, gestern ging da nichts. Meine Tochter hat 23 Uhr verkündet, sie sei drin. Also ging gestern doch was und manchmal muss man einfach auch dranbleiben! Zudem wäre etwas mehr Respekt vor den vielen Mitarbeiter*innen im Internet angebracht.
Habt ihr eine Ahnung, wie viele Schüler*innen zugleich auf dieses LERNSAX zugreifen wollten? Ist es bei allen Problemen nicht schön, wie groß das Interesse daran ist? Das konnte doch keiner ahnen! Überhaupt hat Sachsen mit LERNSAX wieder einen Marketing-Coup gelandet. Es ist in aller Munde, jeder kennt es und viele würden es gern noch besser kennenlernen. Das hat LERNSAX zahlreichen sächsischen Minister*innen voraus.
Rieseninteresse
Aber so ein großes Interesse muss doch auch bedient werden und da kann es schon mal zu Engpässen kommen. Wenn man bedenkt, dass das alles durch diese dünnen Leitungen muss. Gestern war auch in vielen Gebieten Deutschlands schlechtes Wetter, Wind und Kälte. Und trotzdem haben die vielen Mitarbeiter*innen im Internet ihr Bestes gegeben und das sächsische Internet offen gehalten. Danke! Und auch die Lehrer*innen, wie schnell die sich digital eingebracht haben, um für die Schüler*innen da zu sein. Manche haben extra eigene E-Mailadressen angelegt und auch schon benutzt. Man darf dabei nie vergessen, dass wir vor nur 35 Jahren noch eine Wählscheibe am Telefon hatten. Wenn wir schon Telefon hatten...
So gesehen, glaube ich, sollten wir alle etwas abkühlen und die positiven Dinge sehen und öfter loben. Zum Beispiel hat LERNSAX am Montag funktioniert und heute auch, also dieses Jahr quasi schon doppelt so oft, als wie dass es nicht funktioniert hat. Wahnsinn!