Samstag, 21. März 2020

Eins

Der erste Text nach dem Anfang heißt "Eins" und es wäre sicher ein kniffliges Gewinnspiel, zu fragen, wie der zweite Text heißen könnte. 
A: Zwei, oder 
B: 20.000. 
A ist natürlich richtig, aber B wäre wahr. Bis gestern Abend gab es in Deutschland über 20.000 bestätigte Infektionen. Und in Dresden gibt es seit 0 Uhr eine verschärfte Ausgangsbeschränkung. So gesehen könnte mein Titel "Eins" sogar programmatisch gemeint sein. Tag Eins mit Ausgangsbeschränkung. Ist er aber nicht, es ist simple Faulheit! Ich bin zu faul, jeden Tag nach einer Überschrift suchen zu müssen und es macht das Zählen der Tage leichter, denn ich befürchte, die Finger an meinen beiden Händen werden nicht ausreichen. Beim Zählen.
Ich finde die strenge Maßnahme der Stadt übrigens richtig und bin heilfroh, dass der Stadtrat nicht über so etwas entscheiden muss. Die Einen hätten gefordert, dass man die Ausgehbeschränkung nicht auf Radwege und Fußgängerampeln mit Grünem Pfeil für rechtsabbiegende Fußgänger anwenden dürfe. Worauf die andere Interessengruppe geschimpft hätte, dass das wieder einmal der Versuch der LinksGrünen sei, die von Gott eingerichteten Rechte von Autofahrern zu beschneiden. Dann hätte es wahrscheinlich ein paar Sitzungen mit einer Menge Ausschuss gegeben, einige Abgeordnete hätten ein paar Rücktritte gefordert, wobei der Oberbürgermeister immer das Privileg des Erstgenannten hat, und viele Wochen nach der überstandenen Katastrophe hätte man das Thema auf einen Zeitpunkt nach den nächsten Wahlen verlegt, weil sich bis dahin die Mehrheiten verändert haben könnten. 
Übrigens habe ich gestern ein Interview mit einem Ärztekammerchef in Deutschland gelesen, der erläuterte, warum eine Ausgangssperre für ihn keine Lösung sei. Er meinte, das wäre neben vielen anderen Problemen, eine psychische Überforderung der Menschen, sprich, zu Hause würden Viele auf Grund der Zustände dann bekloppt. Naja, erstens wäre das nicht ganz so ansteckend, wie Corona. Jedenfalls denkt man, dass das nicht durch Tröpfcheninfektion möglich ist, wie eben bei Corona. Und zweitens bin ich mir nicht sicher, ob nicht schon so viele bekloppt sind, dass die paar mehr kaum noch eine Rolle spielen können. Oder wie soll man die Szenen in deutschen Märkten beschreiben, die sich teilweise abspielen? Gestern im RTL-Nachtjournal, wurde ein Psychologe gefragt, wie er sich den Hype um das Klopapier erklärt. Er meinte, wir Deutschen hätten generell eine stärkere Beziehung zu dem was hinten raus kommt, als zu dem, was wir vorn reintun. Da dachte ich spontan: Gebt ihm Klopapier, er labert Sch... !

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