Montag, 30. März 2020

Zehn

Heute ist Montag nach einem denkwürdigen Sonntag. Nein, nicht denkwürdig, weil die Lindenstrasse gestern das letzte Mal kam. Ich habe es nie wirklich geschaut, nur selten verstanden und auch gestern an einer Stelle laut lachen müssen, als Mutter Beimer am Telefon zu jemandem sagte, sie (oder er) solle mit dem Zug kommen, "wegen der CO2 Bilanz". Genau, wie in unserer Familie, wenn ich den Hubschrauber nehmen will, weil ich nochmal schnell zum Bäcker muss. Da ruft meine Frau mir oft hinterher: "Nimm unsere Tochter mit auf dem Beifliegersitz. Das verbessert die CO2 Bilanz!" Apropos Tochter... Darum war der Tag denkwürdig. Wir haben einen IQ-Test aus dem Internet gemacht, um herauszufinden, wer der Schlauere in der Familie ist. Ich hatte als verkapptes Genie natürlich kein Problem, mich diesem innerfamiliären Wettbewerb zu stellen, da mir völlig klar war, wer gewinnen würde! Darum kann ich die fast zwanzig Punkte Vorsprung meiner Tochter ganz realistisch einschätzen. Immerhin bin ich fast vierzig Jahre älter als sie, was bedeutet in meinem Gehirn ist schon ganz viel Platz für Dinge vergeben, die sie gar nicht kennt. Ich nenne nur mal Staatsbürgerkunde, ESP oder Pioniernachmittage. Auch wenn ich das seit dreißig Jahren ignoriere, der Platz im Gehirn ist weg. Wenn ich mir dann noch überlege, wie viele schlechte Fußball-Spiele und noch miesere Fernsehsendungen Gedächtnis-Denk-Volumen blockieren... Das bedeutet nämlich, ich musste diesen IQ-Test mit viel weniger Platz im Kopf bestreiten und wenn man das ins richtige Verhältnis zueinander setzt, ist klar, wer gewonnen hat.  Ich! Trotzdem erzählt sie mir ständig, sie würde jetzt zu den 2,5% der Menschen gehören, die soooo schlau sind ... Und welcher Prozentsatz bei mir gestanden hätte? Das nervt! Als wenn die Göre das irgendwas anginge! Was mich aber richtig ärgert, ist, dass ich meiner Tochter nicht mal mit Stubenarrest drohen kann... sie ist ja schon ständig zu Hause! 

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