Nachdem ich früh, nach dem Aufstehen - nie vorher, da bin ich konsequent - meine SocialMediaAccounts geprüft habe, schaue ich, noch bevor ich die Zeitungen aufschlage, in ein Nachrichtenportal rein. Nicht, dass was Schlimmes passiert ist, während ich schlief. Jedenfalls fällt mir gerade jetzt besonders auf, welche Nachrichten dominieren. Es sind die schlechten! Man könnte meinen, es gibt kaum gute Nachrichten, bzw. wir Deutschen warten auf die schlechten, um uns zu ergötzen. Jetzt werden manche sagen, da wir uns in einer Krise befinden, gibt es eben kaum gute Nachrichten. Und da beginnt der Pessimist sich vom Optimisten zu unterscheiden. Gestern wurde das größte Hilfspaket der deutschen Geschichte im Bundestag verabschiedet, mit über 150 Milliarden Euro an Hilfen, Krediten und Hilfszahlungen u.a. an Corona-Betroffene. Eine aberwitzige Summe, die manche Regierungen dieser Welt nur vom Hören kennen, bzw. die nie auf den Gedanken kämen, der eigenen Bevölkerung oder Wirtschaft damit zu helfen. Man könnte das als gute Nachricht anbieten, als kleines Licht am Ende des langen Tunnels. Nein! Jetzt kommen ganz viele Betroffene zu Wort, die fragen, reicht das für mich? Jeden Tag melden sich neue Wirtschaftsexperten, manchmal sogar Weise, Manager, gescheiterte Politiker oder nur Gescheiterte, mit den düstersten Aussichten, wie es nach der Corona-Krise hier aussehen könnte. Sehr verblüffend ist dabei die sauber erarbeitete Erkenntnis, dass dieser aktuelle Zustand die Wirtschaft extrem belaste und man sich diesen nicht sehr lange wird leisten können. Respekt! Da wäre ich als Volldepp niemals draufgekommen. Ich dachte, wir machen gerade fette Kohle mit Steuerausfällen und fehlendem Bruttosozialprodukt. Sehr hilfreich sind auch Spekulationen, welche Branchen wahrscheinlich komplett kaputtgehen werden. Wie viele Arbeitslose wir erwarten, ist auch immer spannend. Und ganz wichtig: Einzelfälle mit Betroffenheitsfaktor.
Ich staune, dass es noch keine Ranking-Show im Fernsehen gibt, wo man tippen kann, wer zuerst komplett pleite ist. Hätte man auf VAPIANO gesetzt, hätte es kaum was gegeben, aber MAREDO auf Platz Zwei war eine Überraschung. Es gibt natürlich viele Unzulänglichkeiten an den Entscheidungen der Verantwortlichen zu bemängeln, zu kritisierten und im Nachhinein vielleicht sogar zu verurteilen. Auch tragische Härtefälle sind dabei und wird es wohl immer geben. Aber vielleicht machen die Entscheider das auch zum ersten Mal, sind quasi Pandemie-Neulinge?
Ich stelle mir gerade vor, wie Dynamo-Trainer Markus Kaucinski sein Team, die immer noch Letzter sind, später motivieren könnte:
"Ihr seid Letzter und ehrlich gesagt, wird das so bleiben. Die meisten von euch werden wir sowieso entlassen und so, wie ihr spielt, wird euch auch kein anderer Verein wollen. Übrigens tippen 95 Prozent der Liga-Trainer auf euren Abstieg, was mir aber egal ist, da ich in die Premier-League wechsle. Der Born meinte gestern, mit euren Gehältern wird sich ab morgen einiges ändern... Ach so, ich denke, wenn ihr heute nicht zweistellig gewinnt, werden ein paar Jungs aus der Szene dann mal in der Kabine vorbeischauen... Wenn nicht schon alle zur Halbzeit zu Hause sind... bei euch zu Hause... Viel Erfolg, ihr Luschen!"
Psychologischer Schwachsinn? Demotivierend? Klar! Aber warum machen es wir dann genau so in der Krise?
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